Rezension

Rezension: "Die Vermessung der Welt" von Daniel Kehlmann

Freitag, April 29, 2016

Verlag: Rowohlt (rororo)
Seiten: 304
Preis: 9,99€ (Taschenbuch, eBook) 

Bewertung: 3,5 Sterne


Kurzmeinung: 

Sehr interessanter Schreibstil mit viel indirekter Rede. Gibt spannende Einblicke in das Leben und Schaffen von Gauß und Humboldt. Eine Hommage an zwei große Wissenschaftler, die zeigt, wie verschieden man Erkenntnis gewinnen kann. 






Klappentext:

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschen­fressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.



Mehr zum Buch: 


Humboldt und Gauß wachsen sehr unterschiedlich auf. Humboldt von Anfang an privilegierter. Gauß kommt aus eher armen Verhältnissen und muss sich von Anfang an stärker beweisen, zum Beispiel, als er seinem engstirnigen, schlagenden Lehrer zeigen muss, dass er klüger ist und mehr Förderung braucht als die anderen Schüler.  
Gauß ist seiner Meinung nach ein großer Geist in einem schwächlichen Körper. Er setzt sich ungern Gefahren aus, verlässt seine Heimat nur äußerst ungern. Er vermisst die Welt von seinem Schreibtisch aus. 
Für Humboldt hingegen kann es nicht weit genug weggehen und aufregend genug sein. Er erklimmt die höchsten Berge, kämpft sich durch den Dschungel und geht bis an seine körperlichen Grenzen.  Fast zwanghaft muss er alles was er sieht mit seinen Messinstrumenten erfassen und notieren.
Durch die Darstellung dieser Unterschiede gewinnt der Leser interessante Einblicke in die verschiedenen Herangehensweisen dieser beiden großen Forscher. 


Meinung: 


Es ist auf jeden Fall anders, als die meisten Bücher, die ich sonst so lese. Schon allein der Schreibstil macht es zu etwas Besonderem. Die Benutzung der indirekten Rede und die vielen detailreichen Beschreibungen. Leider ergeben sich durch die manchmal doch ausufernden Beschreibungen einige Längen. 
Aber man erfährt viel Interessantes über die Zeit Humboldts und Gauß'. Wie sich das Weltbild und die Forschung entwickelt haben. Und wie diese beiden großen Wissenschaftler vollkommen verschiedene Ansätze hatten, die Welt zu entdecken und wie sie sich gegenseitig beeinflusst haben. 
Wer sich für diese Themen interessiert, dem kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen. 



Erster Satz: 

"Im September 1828 verließ der größte Mathematiker des Landes zum erstenmal seit Jahren seine Heimatstadt, um am Deutschen Naturforscherkongress in Berlin teilzunehmen." 



Lesemonat

Lesemonat || April

Montag, April 25, 2016

Meine gelesenen Bücher im April

Anzahl: 6 Bücher 
gelesene Seiten: 2.648



1. Erlösung -- Jussi Adler-Ohlsen (4,5 Sterne)

--> der dritte Band der Reihe um Carl Mørck und Sonderdezernat Q. Ich konnte es kaum aus der Hand legen, ein echter Page Turner 

Klappentext:
Der Hilfeschrei im Inneren einer verwitterten Flaschenpost blieb jahrelang unentdeckt. Dann landet die Botschaft im Sonderdezernat Q für unaufgeklärte Fälle. Ihre mühsame Entzifferung führt Carl Mørck und seinen Assistenten Assad auf die Spur eines entsetzlichen Verbrechens: Der Hilfeschrei, mit menschlichem Blut geschrieben, ist offenbar das letzte Lebenszeichen zweier Jungen, die Jahre zuvor entführt worden waren. Doch wer sind diese Jungen? Warum haben ihre Eltern nie eine Vermisstenanzeige aufgegeben? Sind sie womöglich noch am Leben? Bald steht fest: der Täter läuft noch immer frei herum


2. Die Vermessung der Welt -- Daniel Kehlmann (3,5 Sterne)

--> sehr interessanter Schreibstil mit viel indirekter Rede. Gibt spannende Einblicke in das Leben und Schaffen von Gauß und Humboldt. Eine Hommage an zwei große Wissenschaftler, die zeigt, wie verschieden man Erkenntnis gewinnen kann. 
Die Rezension dazu gibts hier

Klappentext:
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschen­fressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren - er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.


3. Der Rosie- Effekt -- Graeme Simsion (3 Sterne)

--> deutlich schwächer als der Vorgänger, aber immer noch unterhaltsam und kurzweilig zu lesen. Das ein oder andere Schmunzeln kann man sich nicht verkneifen. 

Klappentext:
O Baby! Für Don, den unwahrscheinlichsten romantischen Helden, den es je gab, geht’s nach dem Happy-End geht’s erst richtig los.
Don Tillmans »Ehefrau-Projekt« hat geklappt. Er lebt mit Rosie in New York. Und Rosie ist schwanger. Don will natürlich der brillanteste werdende Vater aller Zeiten sein, stürzt sich in die Forschung und entwickelt einen wissenschaftlich exakten Schwangerschafts-Zeitplan für Rosie. Aber seine ungewöhnlichen Recherchemethoden führen erstmal dazu, dass er verhaftet wird. Was Rosie auf keinen Fall erfahren darf, um ihre Beziehung nicht zu belasten. Also muss Don improvisieren, seinen Freund Gene einspannen und Lydia, die Sozialarbeiterin, davon überzeugen, dass er ein Superdad sein wird. Bei alledem übersieht er fast das Wichtigste: seine Liebe zu Rosie und die Gefahr, sie genau dann zu verlieren, wenn sie ihn am meisten braucht.


4. Verachtung -- Jussi Adler-Olsen (4 Sterne) 

--> der vierte Band der Reihe um Carl Mørck und Sonderdezernat Q. Auch wieder super spannend, dabei gesellschaftskritisch, aber auch mal zum Schmunzeln 


Klappentext:

Eine Reihe vermisster Personen aus dem Jahr 1987, die durch eine Person und deren entsetzliches Schicksal verbunden sind: Nete Hermansen. Eine junge Frau ohne jede Chance auf ein selbstbestimmtes Leben, von Menschen grausam misshandelt, wird zwangssterilisiert durch einen fanatischen Arzt und verbannt nach Sprogø, der Insel für ausgestoßene Frauen. Sie nimmt grausam Rache... 


5. Die Ungehörigkeit des Glücks -- Jenny Downham (4 Sterne) 

--> Ein wunderschöner Roman über Familie, über Liebe und das Vergessen. Übers Mensch Sein, das Fehler Machen und das Verzeihen.
Für alle, die das Thema Alzheimer oder auch LGBT interessiert.
Meine Rezension dazu findet ihr übrigens hier.  

Klappentext:
Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück … 

6. Briefe an einen Blinden -- Colin Cotterill (3 Sterne) 

--> der vierte Fall für Dr. Siri, einem Pathologen, dem die Geistern der Verstorbenen erscheinen. Ein mäßig spannendes, aber kurzweiliges Buch. Kann man gut lesen, muss man aber nicht. 
Ich habe vor einiger Zeit den ersten Band der Reihe gelesen und hab dieses Buch in der Bücherei gesehen und mitgenommen, weil ich dachte, dass dies der zweite Band sei. War es nicht, naja, hab es aber trotzdem gelesen und  Hintergrundgeschichte war zum Verstehen nicht nötig. 

Klappentext:
Welches Rätsel verbindet einen blinden Zahnarzt , einen wahrsagenden Transvestiten und einen laotischen Leichenbeschauer?
Als ein blinder Zahnarzt von einem Holzlaster überfahren wird, staunt Dr. Siri zunächst nur über die Todesursache: In Laos gelten zwei Fahrzeuge auf einer Straße bereits als Verkehrschaos. Dann entdeckt der Leichenbeschauer bei dem Toten einen Brief, der eine mit unsichtbarer Tinte geschriebene Botschaft enthält. Dr. Siris Neugier ist geweckt, und als er der Sache nachgeht, kommt er einem brisanten Geheimnis auf die Spur. Bei seinen Ermittlungen konsultiert er den Kartenleger und Transvestiten Tante Bpoo, schwimmt mit einem Delphin und verliert sein Herz an eine bezaubernde Frau ...



Rezension

Die Ungehörigkeit des Glücks - Jenny Downham [Rezension]

Samstag, April 23, 2016




Verlag: C.Bertelsmann
Seiten: 479
Preis: 19,99€ (Gebunden)  15,99€ (eBook)

Bewertung: 4 Sterne

Kurzmeinung: 

Ein wunderschöner Roman über Familie, über Liebe und das Vergessen. Übers Mensch Sein, das Fehler Machen und das Verzeihen.
Für alle, die das Thema Alzheimer oder auch LGBT interessiert.

Klappentext:

Aktuell und zeitlos zugleich, zutiefst menschlich und authentisch – einfach große Frauenunterhaltung.

Das Leben der 17-jährigen Katie nimmt eine dramatische Wendung, als ein Anruf ankündigt, dass ihre Großmutter Mary bei ihr zu Hause einziehen wird. Ihre Mutter Caroline hat dem widerwillig zugestimmt, denn sie hatte seit vielen Jahren keinen Kontakt zu Mary und ist nicht gut auf sie zu sprechen. Katie muss mit der ihr fremden Großmutter das Zimmer teilen. Und sie fängt an, sich für Marys Geschichte zu interessieren. Katie will dem Familiengeheimnis auf die Spur kommen. Das ist nicht einfach, weil Mary an Alzheimer leidet. Doch Katie erkennt verblüffende Ähnlichkeiten zwischen sich und Mary: beide haben eine ungehörige Vorstellung vom Glück …


Mehr Infos zur Handlung:

Mary liebt Café Besuche - genau wie ich! 
Es geht also um 3 Generationen von Frauen. Carolines und Katies Alltag wird auf den Kopf gestellt, als ihre Mutter und Großmutter Mary bei Ihnen einzieht. Es bedeutet für sie ein Umdenken und Reflektieren ihrer alten Verhaltensmuster. Katie, die ja bis dahin nicht mal wusste, dass sie eine Großmutter hat, nimmt sich vor, mehr über die Geschichte ihrer Familie herauszufinden. Schnell entwickelt sich eine wunderschöne Beziehung zwischen ihr und Mary. Katie kümmert sich wirklich sehr rührend und ihre Oma und schreibt für sie ein Erinnerungsbuch, in dem sie Marys Geschichten aufschreibt und ihr dann später wieder vorliest. Die sehr brave und angepasste Katie wird durch Mary inspiriert, mehr zu sich selbst zu stehen und mutiger zu sein.
Auch Caroline durchläuft eine Veränderung, als sie sich endlich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt und ihren lang gehegten Groll nach und nach aufgibt. Sie muss lernen, die Mauern um sich herum einzureißen und Gefühle zuzulassen.
Die Geschichte wird aus Sicht der Enkelin Katie und der Großmutter Mary geschrieben. Außerdem gibt es 2 Erzählzeiten: Neben den Kapiteln in der Gegenwart gibt es auch immer wieder Rückblicke zu Marys Kindheit und Jugend und auch ihr späteres Leben, in dem auch ihre Schwester Pat eine große Rolle spielt.

Meinung:

Besonders gut gefallen hat mir an dem Buch, dass es eine Geschichte wie aus dem Leben ist. Von Anfang an fühlt man sich wie mitten im Geschehen. Die Charaktere sind wundervoll komplex dargestellt und durchweg menschlich. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, macht Fehler und verletzt andere, weil man nicht über seinen Schatten springen kann. Als Leser ärgert man sich manchmal über die Charaktere, aber man kann niemandem als "den Bösen" hinstellen, weil man immer die Motive und Beweggründe der Charaktere nachvollziehen kann. Das finde ich unglaublich gelungen. Die Familiendynamik ist sehr komplex dargestellt.
Ebenso gefallen hat mir der herrlich unaufgeregte Erzählstil. Bei vielen Rezensionen hab ich gelesen, dass die Leser das Buch langweilig fanden. Ja, es ist kein Pageturner, aber langweilig fand ich es kein bisschen. Es ist eben eine sehr realitätsnahe Geschichte. Sie erzählt aus dem Alltag des Familienlebens, aus dem Alltag in der Betreuung eines dementen Angehörigen. Und das ist nicht immer super spannend, aber ich finde, die Autorin hat das Zusammenleben der drei Generationen sehr einfühlsam geschildert.
Mein Lieblingscharakter ist Mary. Durch die aus ihrer Sicht geschriebenen Kapitel gewinnt man wertvolle Einblicke in das Empfinden einer an Demenz erkrankten. Es muss schrecklich sein, wenn einem seine wertvollen Erinnerungen langsam aus dem Gedächtnis schwinden. Und trotzdem bleibt Mary so optimistisch. Alles am ihr hat so eine Leichtigkeit. Mir gefällt auch, dass bei ihr manchmal so etwas Kindliches durchkommt, dadurch, dass sie sich nicht mehr um soziale Zwänge schert. Außerdem ist sie so voller Weisheit und lässt uns daran teilhaben. Oft habe ich mir Stellen markiert und Zitate von ihr rausgeschrieben. Sie war so eine starke und emanzipierte Frau, ist ihr Leben lang allein klar gekommen, hat sich durchgekämpft. Und nun ist sie auf andere angewiesen, wird bevormundet. Das hat mich wirklich sehr berührt.
Katie ist auch ein guter Charakter; sie macht über das Buch hinweg eine Entwicklung durch, die man als Leser recht gut nachvollziehen kann. Zwischendurch waren mir ihre Liebesdramen aber ein bisschen zu platt geschrieben, da hat die Tiefe gefehlt. Die LGBT Thematik ist im Prinzip ein spannender Ansatz, aber die Umsetzung hätte für mich noch etwas geschmeidiger erfolgen können.
Caroline ist ein spannender Charakter, der am Anfang sehr viele Asympathien auf sich zieht. Ich hätte es toll gefunden, wenn auch mal Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben worden wären. Aber durch die Rückblicke bekommt man nach und nach ein besseres Bild von ihr. Sie ist wirklich ein sehr komplexer Charakter, der mir im Laufe des Buches immer besser gefallen hat.
Die Männer im Buch bleiben etwas blass. Da gibt es einmal Chris, Katie Bruder, der an einer ominösen Krankheit leidet, die wiederholt thematisiert wird, ohne jedoch je richtig erklärt zu werden. Als Leser habe ich mich dich ganze Zeit gefragt, warum man dieses Element in die Geschichte einbauen musste, bis relativ zum Schluss die Bedeutung für die Handlung deutlich wird. Dann gibt es noch Steve, den (Ex-) Mann von Caroline, über den man so gut wie gar nicht erfährt; und Pats und Marys Vater, der wieder ein interessanterer Charakter ist.
Und Jack, den verstorbenen Lebensgefährten von Mary. Er findet mehr Platz im Buch und ist ein sehr sympathischer Charakter. Er stirbt am Anfang des Buches, erscheint Mary aber an verschiedenen Stellen und taucht auch in den Rückblicken auf. Ein sehr liebevoller Mann, der Mary wirklich sehr geliebt haben muss. Eine meiner absoluten Lieblingsstellen im Buch ist die, als Katie in Marys Wohnung Klebezettel von Jack findet, die er für Mary geschrieben hat, wenn sie sich im Alltag in ihrer Wohnung nicht mehr zurecht fand. Was für eine romantische Geste.
Insgesamt also ein Buch voller spannender, verschiedener Charaktere, die meist sehr differenziert und nachvollziehbar beschrieben werden.

Lieblingszitat:

Mary: ' Einer Erinnerung hinterjagen ist wie durch Nebel spähen. Man weiß, dass sie da ist, aber nicht, ob sie freundlich oder furchtbar ist, ob sie überhaupt der Realität entspricht, und sie ist ständig in Bewegung. Man erhascht kurze Blicke darauf, verlockende oder quälende Bruchstücke. ''


Lesemonat

Lesemonat || März

Montag, April 18, 2016

Meine gelesenen Bücher im März



1. Der Solist -- Steve Lopez  (4 Sterne)

--> Geheimtipp, interessante Einblicke in das Leben mit Schizophrenie und das Gesundheitssystem und Obdachlosigkeit in USA

Klappentext: 
Auf dem Weg in sein Büro bei der Los Angeles Times hastet Steve Lopez durch das Armenviertel der Stadt, als er Nathaniel Ayers hört, der sich auf einer Violine, die nur noch zwei Saiten hat, das Herz aus seiner Seele geigt. Lopez bleibt stehen, spricht mit ihm und schreibt eine Kolumne über den verstörten, aber brillanten Musiker, der ein hochbegabter Student des Elitekonservatoriums Juilliard School war, bevor er an Schizophrenie erkrankte. Damit beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft, die das Leben beider Männer grundlegend verändert.




2. Monsieru Ibrahim und die Blüten des Koran -- Eric-Emmanuel Schmitt  (4,5 Sterne)

--> wunderschön und poetisch -eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Glaube und Hoffnung 

Klappentext:
Die hinreißende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Manchmal klaut Moses, der in Paris lebt, Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim und glaubt, dass dieser nichts merkt. Doch der hat         den jüdischen Jungen schon längst durchschaut. Denn Monsieur Ibrahim, der für alle nur »der Araber an der Ecke« ist, sieht mehr als andere. Er ist ein verschmitzter Weiser, der viele Geheimnisse kennt - auch die des Glücks und des Lächelns.


3. Der Auftrag -- Friedrich Dürrenmatt  (3,5 Sterne)

--> Für mich als großen Dürrenmatt Fan natürlich wieder ein Genuss. Außerdem ein spannendes Format -eine ganze Geschichte in 24 Sätzen

Klappentext:
Getrieben von Satz zu Satz, in vierundzwanzig Sätzen, gerät eine Filmjournalistin, indem sie den Auftrag annimmt, das Schicksal einer jungen Frau zu rekonstruieren, in Gefahr, das gleiche Schicksal zu erleiden, indem sie, bedroht vom Beobachter, den sie beobachtet, in einer Welt, wo alle alle beobachten, in die Falle geht, die sie sich selber gestellt hat. 



Rezension

Rezension: "Unterwerfung" von Michel Houellebecq

Mittwoch, April 13, 2016

Verlag: DuMont Buchverlag GmbH & Co. KG 
Seiten: 272 (Gebunden)
Preis: 22,99€ (Hardcover), 10,99€ (Taschenbuch), 18,99€ (eBook)

Bewertung: 2 Sterne 

Klappentext

Preisträger Michel Houellebecq erzählt in ›Unterwerfung‹ die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Es ist der Beginn einer Reise in sein Inneres.


Meinung: 

Ich war sehr gespannt auf das Buch, nachdem es in den Medien ja doch recht viel Aufmerksamkeit bekommen hat und die Meinungen sehr auseinandergingen.
Mich hat das Buch oft sehr wütend gemacht, und ich habe mich gen Ende etwas quälen müssen.


Die Schilderungen der politischen Situation fand ich sehr spannend. Houellebecq beschreibt ein interessantes Szenario, in dem die arabischen Vereinigungen nach und nach zu mehr Macht gelangen, bis die Bruderschaft der Muslime schließlich den Präsidenten stellt. Die etablierten Parteien und der Front National haben Stimmen und Einfluss verloren. Es kommt zu Ausschreitungen, besonders zwischen Muslimen und Juden und viele verlassen das Land. Der Protagonist beschreibt die Veränderungen im Land, die dieser Machtwechsel mit sich bringt. So zum Beispiel der nun mehr verhüllende Kleidungsstil der Frauen, oder das Lehrer und Professoren dem Islam angehören müssen, die Schulpflicht drastisch verkürzt und Polygamie legalisiert wird.
Der Protagonist lässt sich viel über den Islam erzählen, und so erfährt man auch als Leser einiges über die Religion. Etwa die Begründung für die Polygamie, oder Ansichten über die Stellung der Frau oder das Christentum etc.
Das alles fand ich recht spannend und vieles an dem Szenario hat mich zum nachdenken angeregt.


Auf der anderen Seite berichtet der Protagonist aber auch in aller Ausführlichkeit von seinem Sexualleben. Houellebecq verwendet hier oft eine recht vulgäre Sprache und rutsch fast ins Pornografische ab. Das hat mir nicht gefallen.
Auch die geschilderte Einstellung des Protagonisten gegenüber Frauen hat mich wirklich sehr wütend gemacht. Frauen werden komplett auf ihr Äußeres reduziert. Wer nicht mehr jung und knackig ist, ist nicht mehr begehrenswert und der Protagonist findet es nur logisch, wenn Ehemänner sich eine junge Geliebte suchen, wenn ihre Frauen die ersten Falten bekommen.
Eine Frau muss nur zwei Qualitäten haben: Sie muss eine "Kochtopffrau" sein, und vorzügliche Mahlzeiten zubereiten können; auf Wunsch muss sie sich aber auch in eine "Dirne" verwandeln können. Klar, dass dem Protagonisten die Idee der Polygamie gefällt, die es ihm erlaubt, eine ältere "Kochtopffrau" sowie eine junge, knackige Frau fürs Bett zu haben.
So ein Frauenbild ist mir zuwider und ich konnte die langen Monologe und Darstellungen des Protagonisten zu diesem Thema nur schwer ertragen. Meine Strategie war, das Buch in kleinen Dosen zu konsumieren, damit ich bis zum Ende durchhalte. Und zum Glück gab es ja zwischendurch auch immer wieder Schilderungen des politischen Geschehens und der gesellschaftlichen und Kulturellen Veränderungen.


Fazit: 

Insgesamt bekommt das Buch von mir nur 2 Sterne. Obwohl ich das politische Szenario interessant fand, hat mich das Frauen- Thema doch zu sehr aufgeregt und auch der Schreibstil hat mir nicht so gut gefallen. 

Neuer Blog

Mittwoch, April 13, 2016

Hallo und herzlich Willkommen auf meinem Bücher Blog. Schön, dass du den Weg hergefunden hast. :)

Ich bin ein großer Bücher- Fan und möchte hier ein paar meiner Tops und Flops aus jedem Monat teilen. Auch Rezensionen und Leseübersichten wird es hier geben, und alles, was mir sonst noch so zum Thema Bücher einfällt.

Ich lese gerne Krimis und Thriller, aber auch Familiengeschichte, Dramen und mal einen schönen Liebesroman. Auch non- fiction ist bei mir vertreten und zwischendurch freu ich mich auch mal auf was Lustiges.
Also falls ihr nach Lese- Inspiration in diesen Genres sucht, dann schmökert hier gern ein bisschen.
Ganz nach dem Motto: Leselust statt Lesefrust!

Viel Spaß und fröhliches Lesen :)

Über mich


Hallo, ich bin Julia, 28, und der Bücherwurm hinter dem Blog Leselust.
Seit 2016 blogge ich hier über Bücher, Literaturevents und was mich sonst so beschäftigt.
Ich liebe Bücher, Kaffee, das Meer und Musik.
Wenn ihr mehr über mich wissen wollt, dann schaut bei "Über mich" vorbei oder schreibt mir auch gern. Ich habe immer ein offenes Ohr für euch.