Kurzmeinung:
Ich bin mir sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, die nur teilweise erfüllt wurden. Trotzdem ein spannendes und berührendes Buch.Bewertung: 3,5 Sterne
Verlag: Heyne
Seiten: 592
Preis: 9,99€ (Taschenbuch), 8,99€ (eBook)
Klappentext (vom Verlag):
»The Green Mile« – so nennt sich der Todestrakt des Staatsgefängnisses Cold Mountain. John Coffey wurde zum Tode verurteilt, weil er zwei Mädchen missbraucht und ermordet haben soll. Dem Hünen wohnt aber auch eine übernatürliche Kraft inne...
Kann ein Mörder zugleich ein begnadeter Heiler sein? Und wenn ja, darf oder sollte man ihn dann töten?
Eines Tages wird dann John Coffey in den Todestrakt eingeliefert. Der schwarze Hüne erscheint gutmütig, aber etwas zurückgeblieben. Er soll zwei Mädchen missbraucht und ermordet haben, doch schnell kommen Paule Edgecombe Zweifel an der Schuld des Mannes.
Und dann stellt sich auch noch heraus, das Coffey übernatürliche Fähigkeiten hat. Er kann Krankheiten heilen und gute und schlechte Menschen auf anhieb erkennen. Er schien auch Gedanken lesen zu können. Er sieht das Leid anderer Menschen und möchte ihnen helfen.
Paul Edgecombe weiß indessen nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er sieht das große Potential von Coffey, wie vielen Menschen er helfen könnte. Außerdem ist er immer mehr davon überzeugt, dass Coffey zu unrecht in der "Green Mile" gelandet ist. Kann er den gutmütigen großen Mann trotzdem töten?
Da dieses Buch ja so hoch gelobt wurde, bin ich natürlich auch mit sehr hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen.
Das Thema des Buches fand ich von Anfang an sehr spannend und war neugierig, wie King das verarbeiten würde. Allerdings hätte man aus dem moralischen Dilemma -darf man einen Mörder töten, wenn dieser die Gabe zum Heilen besitzt- mehr machen können, finde ich. Auch die Vorurteile und Diskriminierungen wegen der Hautfarbe bleiben mir zu sehr im Hintergrund. Ebenso hätte man das gesamte Konzept der Todesstrafe kritischer reflektieren können.
Der Schreibstil ist sehr schön und die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen. Die Seiten flogen nur so dahin.
Allerdings gab es für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen, die mich dann teilweise im Lesefluss etwas haben stocken lassen. Außerdem habe ich manchmal den roten Faden verloren, weil es sehr viele Zeitsprünge gibt und ständig auf Zukünftiges hingewiesen wird oder Rückblenden zu Vergangenem vorkommen. Das hat mich dann teilweise schon ganz schön verwirrt. Behält man allerdings im Hinterkopf, dass Green Mile ursprünglich ein Fortsetzungsroman in mehreren Bänden war, dann wird einem die Struktur und der Grund für die Wiederholungen klarer.
Wie ich bereits Eingang geschrieben habe, hatte ich ja vor dem Lesen ein bisschen Angst davor, dass es mir in dem Buch zu viel "Übernatürliches", geben würde. Die Sorge war allerdings umsonst. Die magischen Elemente fließen ganz natürlich in die Geschichte mit ein, wirkt nie komisch oder skurril. Und dadurch, das auch die Protagonisten die Wunder erst nicht glauben können und dann Argumente sammeln, wird man als Leser, ohne das man es merkt, mit überzeugt.
Auch die Zusammenstellung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. King nimmt sich die Zeit, jeden Charakter gut einzuführen und genau vorzustellen, so dass ich als Leser von Anfang an zu jedem Namen ein gutes Bild im Kopf hatte, dass im Verlauf der Geschichte immer verfeinert wurde. Dabei begnügt sich King nicht mit einfachen schwarz-weiß Darstellungen, sondern gibt jeder Person die nötige Tiefe.
Der Schreibstil hingegen konnte mich begeistern, genau wie die fein herausgearbeiteten Charaktere.
Aus dem Thema hätte man vielleicht mehr machen können, aber ingesamt bietet der Roman ein paar spannende Lesestunden und eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.
Zum Buch:
Die Geschichte wird rückblickend vom Ich- Erzähler Paul Edgecombe erzählt. Damals, 1932, ist er Leiter des Todestraktes. Das ist natürlich eine schwere Arbeit, aber er hat sich zusammen mit seinen Kollegen eine Routine aufgebaut um so viel Normalität wie Möglich in den Arbeitsalltag zu bringen. Aufgemischt wird die eingeschworene Truppe der Gefängniswärter durch Percy Wetmore, einen unempathischen neuen Kollegen, der nur auf seine Karriere bedacht ist und Spaß daran hat, die Gefangenen zu demütigen und zu quälen. Das entspricht keines Falls der Philosophie von Edgecombe, der um so viel Ruhe wie möglich bemüht ist.Eines Tages wird dann John Coffey in den Todestrakt eingeliefert. Der schwarze Hüne erscheint gutmütig, aber etwas zurückgeblieben. Er soll zwei Mädchen missbraucht und ermordet haben, doch schnell kommen Paule Edgecombe Zweifel an der Schuld des Mannes.
Und dann stellt sich auch noch heraus, das Coffey übernatürliche Fähigkeiten hat. Er kann Krankheiten heilen und gute und schlechte Menschen auf anhieb erkennen. Er schien auch Gedanken lesen zu können. Er sieht das Leid anderer Menschen und möchte ihnen helfen.
Paul Edgecombe weiß indessen nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er sieht das große Potential von Coffey, wie vielen Menschen er helfen könnte. Außerdem ist er immer mehr davon überzeugt, dass Coffey zu unrecht in der "Green Mile" gelandet ist. Kann er den gutmütigen großen Mann trotzdem töten?
Meine Meinung:
Schon so lange bin ich um die Bücher von Stephen King herumgeschlichen. So viele Leser sind große Fans und King begeisterte schon Millionen mit seinen Büchern. Da fühlt es sich ja fast an wie eine Bildungslücke, noch nichts von ihm gelesen zu haben. Allerdings bin ich nicht so ein Fan von Horror oder Gruselgeschichten. Auch Übernatürliches mag ich eigentlich nicht so gerne in Geschichten. Deswegen habe ich mir dann als King- Einstieg die Geschichte ausgesucht, die mir am "normales" und "ungruseligsten" erschien und mich dann letztendlich für The Green Mile entschieden.Da dieses Buch ja so hoch gelobt wurde, bin ich natürlich auch mit sehr hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen.
Das Thema des Buches fand ich von Anfang an sehr spannend und war neugierig, wie King das verarbeiten würde. Allerdings hätte man aus dem moralischen Dilemma -darf man einen Mörder töten, wenn dieser die Gabe zum Heilen besitzt- mehr machen können, finde ich. Auch die Vorurteile und Diskriminierungen wegen der Hautfarbe bleiben mir zu sehr im Hintergrund. Ebenso hätte man das gesamte Konzept der Todesstrafe kritischer reflektieren können.
Der Schreibstil ist sehr schön und die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen. Die Seiten flogen nur so dahin.
Allerdings gab es für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen, die mich dann teilweise im Lesefluss etwas haben stocken lassen. Außerdem habe ich manchmal den roten Faden verloren, weil es sehr viele Zeitsprünge gibt und ständig auf Zukünftiges hingewiesen wird oder Rückblenden zu Vergangenem vorkommen. Das hat mich dann teilweise schon ganz schön verwirrt. Behält man allerdings im Hinterkopf, dass Green Mile ursprünglich ein Fortsetzungsroman in mehreren Bänden war, dann wird einem die Struktur und der Grund für die Wiederholungen klarer.
Wie ich bereits Eingang geschrieben habe, hatte ich ja vor dem Lesen ein bisschen Angst davor, dass es mir in dem Buch zu viel "Übernatürliches", geben würde. Die Sorge war allerdings umsonst. Die magischen Elemente fließen ganz natürlich in die Geschichte mit ein, wirkt nie komisch oder skurril. Und dadurch, das auch die Protagonisten die Wunder erst nicht glauben können und dann Argumente sammeln, wird man als Leser, ohne das man es merkt, mit überzeugt.
Auch die Zusammenstellung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. King nimmt sich die Zeit, jeden Charakter gut einzuführen und genau vorzustellen, so dass ich als Leser von Anfang an zu jedem Namen ein gutes Bild im Kopf hatte, dass im Verlauf der Geschichte immer verfeinert wurde. Dabei begnügt sich King nicht mit einfachen schwarz-weiß Darstellungen, sondern gibt jeder Person die nötige Tiefe.
Fazit:
Das Buch konnte meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Außerdem war mir der Aufbau der Geschichte manchmal zu wirr.Der Schreibstil hingegen konnte mich begeistern, genau wie die fein herausgearbeiteten Charaktere.
Aus dem Thema hätte man vielleicht mehr machen können, aber ingesamt bietet der Roman ein paar spannende Lesestunden und eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.