They called us enemy – George Takei [Rezension]

Mittwoch, August 26, 2020

Kurzmeinung

"They called us enemy" von George Takei ist ein großartiger Comic, der mir ein mir bisher nicht bekanntes Kapitel der amerikanischen Geschichte nährgebracht hat –die Unterbringung tausender japanisch-stämmiger Familien in Internierungslagern.



Klappentext:

Ein dunkles Kapitel der US-Geschichte: In dieser beeindruckenden Graphic Novel schildert George Takei seine Erlebnisse in jenen Internierungslagern, die von den USA im 2. Weltkrieg für den Teil der Bevölkerung mit japanischen Wurzeln eingerichtet wurden. Die Welt des vierjährigen George verändert sich von dem einen Moment auf den anderen, als sich eines Morgens sein Heimatland im Krieg mit dem seines Vaters befindet. Seine ganze Familie? Plötzlich DER FEIND. All diese Erlebnisse, die Takei zu demjenigen machten, der er nun ist: Ein weltbekannter Bürgerrechts-Aktivist, Autor und beliebter Schauspieler.

Die Graphic Novel, kreiert von Takei und den Co-Autoren Justin Eisinger, Steven Scott sowie Zeichnerin Harmony Becker, liefert Antworten zu Fragen, die gerade im heutigen Amerika, geprägt durch neu aufflammende Konflikte innerhalb der Gesellschaft und mit anderen Nationen, wichtiger sind denn je: Was ist ein US-Amerikaner? Wer entscheidet dies? Wenn die Welt sich gegen dich wendet: Was kann ein einzelner Mensch bewirken?


Meine Meinung:

Wie der Titel schon sagt erzählt George Takei in dem großartigen Comic "They called us enemy" von seiner Kindheit in einem Internierungslager in den USA.
Er erzählt davon, wie ein Teil der amerikanischen Staatsbürger plötzlich zu Feinden im eigenen Land wurden. Das war nach Pearl Harbour. Als es in der Mitte des 20sten Jahrhunderts auch in den USA Lager gab, in die Teile der Bevölkerung aufgrund ihrer Herkunft oder der Herkunft ihrer Eltern gegen ihren Willen gebracht wurden. Familien, die entwurzelt wurden und unter unwürdigen Bedingungen in engen Blöcken zusammenleben mussten. Eingesperrt hinter Stacheldrahtzäunen, Bewacht von Soldaten und Panzern. Diese Ereignisse geschahen nicht nur aus aus einer Stimmung im Land heraus, sondern wurden untermauert mit Japano-feindlichen Gesetzen.


Takei erzählt eindrücklich von seinen persönlichen Erlebnissen. Wie er als Kind mit seiner Familie entwurzelt wurde und vom einen auf den anderen Tag alles verlassen musste, was er kannte, um wie ein Sträfling in einem Lager gefangen gehalten zu werden. Er erzählt von Scham, Wut, und vom Trauma, welches er in den Internierungslagern erlebt hat.
Aber er war zu der Zeit ein Kind und hat in seiner kindlich-naiven Sicht auch positive Erlebnisse festgehalten. Wie er mit anderen Kindern in den Lagern gespielt hat, oder wie der Weihnachtsmann zu Besuch kam. 
Diese Graphic Novel erzählt von einem Kapitel der amerikanischen Geschichte, der mir bisher nicht bekannt war. Dieses Kapitel hat mir der Comic sehr anschaulich und eindrücklich näher gebracht. 

Der Zeichenstil ist ganz in schwarz-weiß gehalten und hat mir sehr gut gefallen. Die Bilder haben die Ereignisse veranschaulicht und die Bildsprache hat gut zu dem Thema gepasst. Das Lettering war klar und gut zu lesen und hat sich gut in das Gesamtbild eingefügt.
                                         

Fazit:

George Takei berichtet in "They called us enemy" von seiner Kindheit in Internierungslagern, als er und seine Familie plötzlich im eigenen Land zu Feinden erklärt wurden und sein Leben sich radikal änderte. Takei hat mir mit diese Graphic Novel einen Teil der us-amerikanischen Geschichte näher gebracht, der mir bisher noch nicht bekannt war.

Biblio
Titel: They called us enemy - Eine Kindheit im Internierungslager 
Autor: George Takei 
Co-Autoren: Justin Eisinger, Steven Scott,
Zeichnung: Harmony Becker
Verlag: cross cult
Seiten: 208


Plauderecke: 

Interessiert euch der Comic? Und Comics zu historischen Themen generell? Kanntet ihr diesen Teil der amerikanischen Geschichte schon? 

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3 Kommentare

  1. "They called us enemy" ist wirklich beeindruckend und sehr dicht erzählt. Mir hat der Comic sehr gut gefallen und, ich muss zugeben, dass ich auch praktisch nichts über die Internierungslager wusste.
    Zu deiner Frage: Ich lese viele Comics und oft auch mit historischem Bezug.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    Antworten
    1. Liebe Sandra,
      Ja krass, dann konnte der Comic uns beiden ja neben der persönlichen Geschichte des Autors noch neue Erkenntisse über die histrorischen Ereignisse vermitteln.
      Und cool, dass du auch viele Comics liest. Habe das Genre bisher noch nicht bei so vielen Blogger*innen gesehen. Dann muss ich gleich mal bei dir stöbern kommen. :)
      Liebe Grüße.
      Julai

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