Buch- Neuerscheinungen im Herbst

Montag, Oktober 03, 2016

Die für mich spannendste Herbstlektüre 2016

Also ich finde ja, der Herbst ist ein bisschen die beste Lese-Jahreszeit. Die Tage werden allmählich kürzer, draußen wird es kälter und wenn der Regen leise gegen das Fenster prasselt, kann man sich ganz ohne schlechtes Gewissen mit einem heißen Tee und einer Kuscheldecke aufs Sofa setzen und sich in ein gutes Buch vertiefen.

Damit ihr während der gemütlichen Nachmittage auch genügend Lesestoff habt, stelle ich euch hier die Herbstneuerscheinungen vor. Einiges davon ist schon erschienen, damit ihr euch gleich mit neuem Stoff eindecken könnt. Und auf einiges können wir uns noch ein bisschen freuen.

Also schnappt euch eure Lieblingsteetasse, lehnt euch zurück und genießt meine Herbstempfehlungen.


Die Nachtigall -- Kristin Hannah

Erschienen am 19. September 2016

Deshalb habe ich Leselust:
Dieses Buch hat in Amerika schon für Furore gesorgt und ist ewig in den Bestsellerlisten. Und auch deutsche Leser haben schon ihre Begeisterung verkündet. Klar, dass ich da neugierig werde. Und dann ist auch noch das Cover so wunderschön. Das Buch muss ich mir auf alle Fälle mal genauer angucken.

Klappentext:
Zwei Schwestern. Die eine kämpft für die Freiheit. Die andere für die Liebe.
Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt?
In diesem epischen, kraftvollen und zutiefst berührenden Roman erzählt Kristin Hannah die Geschichte zweier Frauen, die ihr Schicksal auf ganz eigene Weise meistern.



Anonym -- Ursula Poznanski und Arno Strobel

Erschienen am 21. September 2016

Deshalb habe ich Leselust:
Ich wollte schon lange mal was von Ursula Poznanski lesen, und die Kombination mit Strobel finde ich interessant.
Die Geschichte klingt auf jeden Fall schon mal sehr spannend und das Thema ist auch wieder eins, woraus man viel machen könnte. Moralische Fragen, Distanz durch das Internet, Rache, Reue, Schuld... 
Update: Schon gelesen und rezensiert.
Klappentext:
Du verabscheust deinen Nachbarn? Du hast eine offene Rechnung mit deiner Ex-Frau? Du wünschst deinem Chef den Tod? Dann setze ihn auf unsere Liste und warte, ob die anderen User für ihn voten. Aber überlege es dir gut, denn manchmal werden Wünsche wahr...

Es ist der erste gemeinsame Fall von Kommissar Daniel Buchholz und seiner Kollegin Nina Salomon, und er führt sie auf die Spur des geheimnisvollen Internetforums "Morituri". Dort können die Mitglieder Kandidaten aufstellen und dann für sie abstimmen. Dem Gewinner winkt der Tod. Aber das Internet ist unendlich, die Nutzer schwer zu fassen. Nur der Tod ist ausgesprochen real, und er ist näher, als Buchholz und Salomon glauben...



Harry Potter und das verwunschene Kind -- J.K. Rowling, Jack Thorne, John Tiffany 

Erschienen am 24. September 2016

Deshalb habe ich Leselust:
Ahhh, Neues aus der Zaubererwelt -und wir Muggel dürfen wieder dabei sein. Kaum ein Buch wurde wohl so sehnlichst erwartet, über kaum ein Buch wurde so viel spekuliert und diskutiert.
Zugegeben, die Meinungen gehen sehr auseinander, aber ich habe die Tage bis zur Veröffentlichung gezählt und es dann auch gleich verschlungen, obwohl ich es mir doch eigentlich einteilen wollte. Naja, das hat dann nicht so gut geklappt.
Auch ich hatte gemischte Gefühle vor dem Lesen, aber dann hat das Buch mich mit zurück nach Hogwarts genommen. Einen ausführlichen Bericht meiner Reise zum Schloss und mein Wiedersehen mit Harry & Co findet ihr hier.

Klappentext:
Die achte Geschichte. Neunzehn Jahre später. Das Skript zum Theaterstück!
Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden. Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.


Die Feder eines Greifs (Drachenreiter 2) -- Cornelia Funke 


Erschienen am 26. September 2016

Deshalb habe ich Leselust:
Ich bin mit den Büchern von Cornelia Funke aufgewachsen und habe Drachenreiter geliebt. Klar machte mein inneres Kind da Freudensprünge, als ich erfahren habe, dass es eine Fortsetzung der Geschichte von Ben, Lunge und Schwefelfell geben wird.
Das Buch ist auch schon auf dem Weg zu mir und ich bin schon voller Vorfreude und werde bestimmt darüber berichten.
Update: schon gelesen und rezensiert.

Klappentext:
Zwei Jahre nach ihrem Sieg über Nesselbrand erwartet Ben, Barnabas und Fliegenbein ein neues Abenteuer: Der Nachwuchs des letzten Pegasus ist bedroht! Nur die Sonnenfeder eines Greifs kann ihre Art noch retten. Gemeinsam mit einer fliegenden Ratte, einem Fjordtroll und einer nervösen Papageiin reisen die Gefährten nach Indonesien. Auf der Suche nach dem gefährlichsten aller Fabelwesen merken sie schnell: sie brauchen die Hilfe eines Drachens und seines Kobolds."Die Feder eines Greifs" ist Lesegenuss vom Feinsten: spannend, magisch und atmosphärisch. Ein großer, fantastischer Roman der international gefeierten, preisgekrönten Autorin Cornelia Funke.


Schloss der träumenden Bücher (Band 3 der Trilogie) -- Walter Moers

Deshalb habe ich Leselust:
Seit 2013 warten wir sehnsüchtig auf die Auflösung des Cliffhangers aus dem zweiten Band der "träumende Bücher" Trilogie.

Eigentlich sollte der dritte Teil schon 2015 erscheinen, dann wurde es erst auf Herbst 2016 verschoben und dann jetzt die traurige Nachricht: die Veröffentlichung wird auf unbegrenzte Zeit verschoben.

Einerseits bin ich als Moers Fan natürlich traurig, dass wir so lange auf Neues aus Buchhaim warten müssen. Andererseits finde ich es auch gut, dass Moers sich nicht gezwungen auf Termindruck etwas aus den Fingern saugt. Vielleicht hat ihn ja das Orm temporär verlassen. Hoffen wir, dass es bald zurück zu ihm findet.

Klappentext:
Walter Moers’ FURIOSES FINALE der Buchhaim-Trilogie
"Hier fängt die Geschichte an", so endete der Nummer-1-Bestseller "Das Labyrinth der Träumenden Bücher" von Walter Moers. Es war der heimtückischste und umstrittenste Cliffhanger, den je ein Autor gewagt hat. Seitdem bangen wir um Hildegunst von Mythenmetz, der nach einem Orm-Rausch in den finsteren und gefährlichen Katakomben Buchhaims von seinen Begleitern im Stich gelassen worden ist. Und wir ahnen, dass es für ihn ein nervenaufreibendes und actionreiches Abenteuer werden wird, diesem ominösen Ort an Leib und Seele unbeschadet zu entkommen.


Insel der tausend Leuchttürme (Zamonien #7) -- Walter Moers

Erscheinungsdatum: erst hieß es "Herbst 2016" jetzt heißt es nur noch "bald".

Über die Handlung ist glaube ich noch nichts bekannt, aber da es ein neuer Moers ist, ist sowieso klar, dass das Buch sofort auf die Wunschliste wandert und ich es unbedingt lesen muss.
Aber ein bisschen komisch ist das mit den Erscheinungsterminen ja schon. Aber gut. Da muss man wohl Verständnis und vor allem Geduld haben.

Bis dahin können wir ja die anderen 6 Bücher noch etliche Male genießen.


Null K -- Don DeLillo 

Erscheint am 13.10.2016

Deshalb habe ich Leselust:
Ein spannendes Thema, aus dem man auf jeden Fall viel machen könnte. Bin schon sehr gespannt, wie der Autor das umgesetzt hat. Könnte ja auch in einer existentielle, philosophische Richtung gehen. Mal sehen, was uns da erwartet.

Klappentext:
Ross Lockhart ist ein Milliardär in den Sechzigern mit einer viel jüngeren Frau, Artis Martineau. Sie ist schwer krank. Ross ist Großinvestor eines im Verborgenen agierenden Unternehmens, das den Tod ausschalten will. Das Projekt: Sterbende lassen sich einfrieren und erst wieder zum Leben erwecken, wenn Medizin und Technik so weit sind, dass der Mensch ein ewiges Leben ohne Krankheiten führen kann. Als Artis sich diesem Prozess unterziehen will, reist Ross’ Sohn Jeffrey an, um Abschied von seiner Stiefmutter zu nehmen, auf unbestimmte Zeit.
»Wir werden geboren, ohne eine Wahl zu haben. Müssen wir auch genauso sterben? Macht es den Menschen nicht gerade aus, dass er sich weigern kann, ein bestimm-tes Schicksal anzunehmen?« Diese Fragen treiben Ross um, der mit aller Macht in eine andere Dimension menschlichen Lebens vorstoßen möchte. Sein Sohn hingegen verteidigt leidenschaftlich die Ansicht, dass es des Men-schen Bestimmung ist, im Hier und Jetzt zu leben. »Null K« ist ein großer Wurf, ein brillanter Roman, der an den Kern unserer Existenz rührt.


Erscheint am 14. Oktober 2016

Deshalb habe ich Leselust:
Ich habe die ersten vier Fälle von David Hunter gelesen und geliebt. Nicht nur, weil es unglaublich spannende Thriller sind, sondern auch, weil es mal etwas anderes ist. Es gibt Einblicke in das Fachgebiet der forensischen Anthropologie und in die Prozesse der Verwesung, was mit uns Menschen nach dem Tod passiert -zumindest mit unseren Körpern.
Und jetzt kommt nach langer Wartezeit ein neuer Fall, da bin ich schon sehr gespannt.
Update: gelesen und rezensiert.

Klappentext:
Hunter is back!
Sein fünfter Fall führt Dr. David Hunter in die Backwaters, ein unwirtliches Mündungsgebiet in Essex, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Aber die wahren Gefahren lauern nicht in der Tiefe, sondern dort, wo er sie am wenigsten erwartet.


Hier bin ich -- Jonathan Safran Foer

Erscheint am 10. November 2016  

Deshalb habe ich Leselust:
Viele von euch haben bestimmt Foers ersten Roman gelesen. Der hat damals ja wahre Begeisterungsstürme ausgelöst. Natürlich bin ich deshalb auch gespannt auf sein neues Werk, was ja auch jetzt schon als "Meisterwerk" gefeiert wird. Ich bin da zunächst noch etwas skeptisch, weil die Inhaltsangabe bei mir erstmal gemischte Gefühle auslöst. Aber die Grundidee klingt sehr interessant. Mal sehen, was uns da erwartet.

Klappentext:
Wie können wir all die Rollen, die wir zu spielen haben, glaubhaft unter einen Hut bekommen? Wie gleichzeitig Sohn, Vater und Ehemann sein? Oder Mutter, Ehefrau und Geliebte? Erwachsener und Kind? Oder gar Amerikaner und Jude? Wie können wir wir selbst sein, wenn unser Leben doch so eng mit allen anderen verbunden ist? Diese Fragen stehen im Zentrum von Jonathan Safran Foers erstem Roman seit elf Jahren.

»Hier bin ich« erzählt von vier turbulenten Wochen im Leben einer Familie in tiefer Krise. Julia und Jacob haben sich auseinandergelebt, doch wie könnten sie sich trennen, ohne dass ihre drei Söhne darunter leiden oder gar sie selbst? Immer wieder diskutieren sie alle Szenarien durch, kümmern sich aufopferungsvoll um den inkontinenten Hund und die bevorstehende Bar Mitzwa des ältesten Sohns. Gerade als die israelische Verwandtschaft zur Familienfeier in Washington, D.C. eintrifft, ereignet sich ein katastrophales Erdbeben im Nahen Osten, das die Invasion Israels zur Folge hat. Die Fragen »Was ist Heimat? Was bedeutet Zuhause?« stellen sich noch einmal ganz neu, auch für Jacob.


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Plauderecke

So, das waren erstmal meine Herbst- Highlights. Was davon habt ihr denn schon gelesen? Oder welche Titel stehen bei euch auf der Wunschliste? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.MerkenMerken

Lesemonat || September

Samstag, Oktober 01, 2016

Hui, was für ein unglaublich guter Lesemonat. Dafür, dass ich am Anfang dachte, ich schaffe es diesen Monat kaum etwas zu lesen, ist dann doch einiges zusammengekommen. Und dann waren auch noch solche Juwelen dabei. Das freut das Bücherwurm- Herz :) Da kann man auch über den einen Flop hinweg sehen.
Insgesamt sind es 2746 Seiten geworden, das macht ca. 92 pro Tag. Das finde ich echt super. :) 


1. Bittere Wunden -- Karin Slaughter (5 Sterne)

--> ein sehr spannender Thriller- Genuss und eine gelungene Fortsetzung der Reihe.
Zur Rezension

Klappentext:
Die tiefsten Wunden sind jene, die uns die Vergangenheit zufügt.

Eine Studentin verschwindet spurlos, doch als Will Trent sich an ihre Fersen heftet, wird ihm der Fall mit unerwarteter Heftigkeit entzogen. Amanda Wagner, seine undurchschaubare Vorgesetzte, scheint mit aller Macht verhindern zu wollen, dass sich Will in die Ermittlung einschaltet.
Warum? Möchte sie ihn bestrafen oder schützen?
Erst als sich Will und Amanda in einem verlassenen Waisenhaus gegenüberstehen, kommt die Wahrheit ans Licht, die nicht nur das lange Geheimnis um Will Trents Vergangenheit aufdeckt, sondern ein grausames Netz aus Verrat, Korruption und bitterem Hass entlarvt.



2. Die Geschichte der Baltimores -- Joel Dicker (5 Sterne)

--> ein fein gezeichnetes, tiefgründiges Porträt einer Familie, das sich so spannend liest wie ein Thriller! Mal wieder ein brillantes Buch aus der Feder von Dicker.
Für eine ausführlichere Bewertung schaut hier vorbei.

Klappentext:
Bis zum Tag der Katastrophe gab es zwei Goldman-Familien. Die Baltimore-Goldmans und die Montclair-Goldmans. Die »Montclairs« sind eine typische Mittelstandsfamilie, kleines Haus im unschicken New Jersey, staatliche Schule für Marcus, den einzigen Sohn. Ganz anders die Goldmans aus Baltimore: Man ist wohlhabend und erfolgreich, der Sohn Hillel hochbegabt, der Adoptivsohn Woody ein Sportass erster Güte. Als Kind ist Marcus hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für diese »besseren« Verwandten und Eifersucht auf ihr perfektes Leben. Doch Hillel und Woody sind seine besten Freunde, zu dritt sind sie unschlagbar, zu dritt schwärmen sie für das Nachbarsmädchen Alexandra - bis ihre heile Welt eines Tages für immer zerbricht. Acht Jahre danach beschließt Marcus, inzwischen längst berühmter Schriftsteller, dass es Zeit ist, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben. Aber das Leben ist komplizierter als geahnt, und die »Wahrheit« über ihre Familie scheint viele Gesichter zu haben.


3. Flavia de Luce #1 -Mord im Gurkenbeet -- Alan Bradley (2 Sterne)

--> eine hochnäsige und leider etwas unsympathische Hauptfigur und ein recht unglaubwürdiger Plot mit vielen Längen. Die Sterne gibts für einige skurril-witzige Nebencharaktere und den ein oder anderen Schmunzler. Die Rezension gibts hier

Klappentext:
Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht das Opfer eines Giftmordes in ihrem Gurkenbeet entdeckt! Da jeder ihren Vater, den sanftmütigen Colonel de Luce, für den Mörder zu halten scheint, nimmt die naseweise Flavia persönlich die Ermittlungen auf. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia schließlich, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist ...



4. Die drei Fragezeichen und der dreiäugige Totenkopf -- (4 Sterne)

--> mein erster Graphic Novel. Schöne Zeichnungen in den Farben der drei ???, die mir sehr gut gefallen haben. Der Fall war leider nicht ganz so komplex, wie aus den Büchern gewohnt, aber es war eben auch ein bisschen kürzer. Dafür konnten die Bilder überzeugen.

Klappentext:
Horror-Regisseur James Kushing erwacht eines Morgens mit einer mysteriösen Tätowierung auf dem Arm: ein dreiäugiger Totenkopf! Was hat das Tattoo mit dem Film zu tun, den Kushing niemals fertiggestellt hat? Und welches Geheimnis steckt hinter dem gestohlenen Smaragd, der vor Jahren spurlos vom Filmset verschwand? Justus, Peter und Bob stürzen sich in den Fall und entdecken nach und nach die Wahrheit hinter dem Rätsel...



5. Die Chemie des Todes -- Simon Beckett (4 Sterne)

--> Anlässlich des Erscheinens des neuen David Hunter Falls habe ich begonnen, die alten Fälle noch einmal zu lesen. Und auch beim zweiten Mal konnte mich "Die Chemie des Todes" absolut überzeugen. Das Misstrauen innerhalb der Dorfgemeinschaft ergreift auch Besitz vom Leser und zum Schluss konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.


Klappentext:
Sterben kann ewig dauern...
... aber der menschliche Körper beginnt kaum fünf Minuten nach dem Tod zu verwesen – und wird dann zu einem gigantischen Festschmaus für andere Organismen. Zuerst für Bakterien, dann für Insekten. Fliegen. Die Larven verlassen die
Leiche in Reih und Glied, in einer Schlangenlinie, die sich immer nach Süden bewegt. Ein Anblick, der jeden dazu veranlassen würde, das Phänomen zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen. Und so entdecken die Yates-Brüder, was von Sally Palmer übrig geblieben war ...
Die Tote war Schriftstellerin, eine Außenseiterin in Devonshire. Verdächtiger Nummer eins ist der schweigsame Fremde im Dorf, ein Dr. David Hunter. Doch es stellt sich heraus, dass er früher Englands berühmtester Rechtsmediziner war, und die Polizei bittet ihn um Unterstützung. Gerade
als seine Analysen zeigen, dass die Ermordete vor ihrem Tod tagelang gefoltert wurde, verschwindet eine weitere junge Frau. Eine fieberhafte Suche
beginnt.



6. Vom Himmel in die Traufe -- Arto Paasilinna (1 Stern)

--> das mit Abstand langweiligste Buch, das ich seit Langem (vielleicht sogar jemals) gelesen habe. Wenn man sich nicht gerade brennend für Kriegsführung interessiert: Finger weg von diesem Buch!
Ein Stern vergebe ich trotzdem, für die ganz netten Beschreibungen der kulinarischen Genüsse. Aber sonst leider ein echter Flop!

Klappentext:
Bei ihrer Bruchlandung mit einem Heißluftballon in der lappländischen Ödnis hat die steinreiche Lena Lundberg Glück im Unglück. Hermanni Heiskari sitzt gerade sinnend am Eisloch, als die vornehme Dame vor ihm vom Himmel fällt. Er rettet Lena und schleppt sie durch die nordische Wildnis. Als Dankeschön schenkt Lena ihm ein ganzes Jahr Leben in Saus und Braus. Und es kommt wie es kommen muss: Lena verliebt sich in den rauen Burschen. Schließlich ist er ein Prachtstück von einem Mann. Zugegeben, nicht gerade ein Gentleman, aber ein ungeschliffener Diamant ...



7. Kalte Asche -- Simon Beckett (3 Sterne)

--> Mein Reread der vier alten Fälle geht gut voran. Bei diesem Fall finde ich die Idee grandios -abgeschnitten von der Außenwelt auf einer kleinen Insel festzusitzen und zu wissen, dass einer der Insulaner ein Mörder ist. Da stellen sich mir gleich die Nackenhaare auf.
Leider war die Umsetzung dann nicht ganz so grandios. Mir war der Aufbau zu ähnlich wie der des ersten Falls und die Auflösung kam für mich nicht sehr überraschend. Aber vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil ich die beiden Bücher direkt nacheinander gelesen habe. Die Stimmung ist aber dennoch toll eingefangen und spannend ist der Fall auch!

Klappentext:
Asche zu Asche, Staub zu Staub, Leben zu Tod.

Asche ist alles, was von ihr übrig geblieben ist. Fast alles. Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste der Frau in einem verfallenen Cottage auf der schottischen Insel Runa zum ersten Mal erblickt, weiß er sofort: Dieser Tod war kein Unfall. Er will seine Erkenntnisse dem Superintendenten mitteilen, doch die Leitung bleibt tot. Ein Sturm hat die Insel von der Außenwelt abgeschnitten. Da geschieht ein weiterer Mord.



Plauderecke

So, das waren meine September Schmöker. Was habt ihr diesen Monat so gelesen? Vielleicht auch eins von diesen Büchern? Was war euer Highlight? Freue mich über Büchertips von euch ;) 

Harry Potter und das verwunschene Kind - J.K. Rowling, Jack Thorne, John Tiffany [Rezension]

Freitag, September 23, 2016

Kurzmeinung: 

KEIN 8. Harry Potter Band, aber ein schönes Wiedersehen mit alten Freunden und ein erneutes Eintauchen in die magische Welt, die wir so lieben. 


Bewertung: 
5 Sterne -es ist eben Harry Potter



Klappentext: 

Die achte Geschichte. Neunzehn Jahre später. Das Skript zum Theaterstück! 
Harry Potter und das verwunschene Kind, basierend auf einer neuen Geschichte von J.K. Rowling, John Tiffany und Jack Thorne, ist ein neues Theaterstück von Jack Thorne. Es erzählt die achte Geschichte in der Harry-Potter-Serie und ist gleichzeitig die erste offizielle Harry-Potter-Geschichte, die auf der Bühne präsentiert wird. 

Es war nie leicht, Harry Potter zu sein – und jetzt, als überarbeiteter Angestellter des Zaubereiministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern, ist sein Leben nicht gerade einfacher geworden. Während Harrys Vergangenheit ihn immer wieder einholt, kämpft sein Sohn Albus mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie, mit dem er nichts zu tun haben will. Als Vergangenheit und Gegenwart auf unheilvolle Weise miteinander verschmelzen, gelangen Harry und Albus zu einer bitteren Erkenntnis: Das Dunkle kommt oft von dort, wo man es am wenigsten erwartet.



Meine Meinung: 

Kaum ein Buch wurde wohl so heiß ersehnt, über kaum eine Geschichte im Vorfeld schon so viel spekuliert. 
Erst die Ankündigung -ein neues Harry Potter Buch- und alle Potterheads weltweit (ich inklusive) machten jauchzend Freudensprünge. Neue Geschichten aus der Zaubererwelt -ich konnte es kaum erwarten. Und dann die Ernüchterung: das Buch wird kein Roman, es wird nicht von J.K. Rowling selbst geschrieben, es wird kein achter Harry Potter Band... Zugegeben, ich hatte im Vorfeld dann gemischte Gefühle. Einerseits konnte ich es kaum erwarten zu erfahren, wie es Harry, Ron, Hermine und all den anderen lieb gewonnenen Zauberern und Hexen in den letzten 19 Jahren ergangen ist. Andererseits hatte ich auch Angst, das meine hohen Erwartungen nicht erfüllt werden könnten und ich enttäuscht sein würde. 
Und dennoch habe ich voller Vorfreude auf das Erscheinen des Skripbuches hin gefiebert. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. 

Ich habe schon viele Rezensionen und Meinungen von Bloggern gelesen, denen die Geschichte nicht gefallen hat und teilweise kann ich das schon auch nachvollziehen. Aber ich glaube, viele sind vielleicht auch mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangegangen. 
Ich bin wie gesagt ein riesiger Potter- Fan und lese auch gerne FanFiction (also Geschichten über die bekannten Charaktere, die von Fans geschrieben werden), nur um überhaupt wieder in meine geliebte magische Welt abtauchen zu können. Klar, ist das dann kein J.K. Rowling, aber immerhin neuer Harry Input. 
Und genau so bin ich dann auch an Harry Potter und das verwunschene Kind herangegangen. Es ist nicht von Rowling geschrieben, es ist kein achter Roman, Punkt fertig aus. Das heißt aber doch nicht, dass es nicht gut sein kann. 

Vorhang auf -es ist ein Theaterstück!

Außerdem habe ich beim Lesen im Hinterkopf behalten, dass es eben kein Roman ist, sondern das Skript zu einem Theaterstück. Dieser Text wurde für die Bühne geschrieben -und das merkt man auch. 
Ich habe einzelne Szenen gelesen und hatte den Eindruck, dass sie etwas albern wirken. Doch dann habe ich es mir auf der Bühne vorgestellt und plötzlich hat es dann gepasst. Szenen, die beim bloßen Lesen vielleicht seltsam sind, wirken auf der (leider nur vorgestellten) Bühne dann ganz anders. 
Und dann ist da natürlich noch das Auffälligste: die Form. Die Geschichte ist nur in Dialogen geschrieben, mit kleinen Beschreibungen am Anfang jeder neuen Szene. Das ist natürlich etwas völlig anderes, als ein Roman. Es bleibt viel mehr der eigenen Phantasie überlassen. 
Für viele Leser ist diese Form vielleicht ungewohnt, aber es sollte einen auf keinen Fall vom Lesen abschrecken. Man muss sich darauf einlassen, aber dann gewöhnt man sich auch ganz schnell daran, finde ich. 
Ich bin dankbar, dass es dieses Buchform des Theaterstücks gibt, denn nicht alle Potterheads hätten wohl die Zeit und das Geld, das Stück live in London zu sehen. Und so kann die Geschichte zu jedem Zauberer- Fan nach Hause kommen und niemand muss auf die neuen Harry Inhalte verzichten. 



Aber wie hat es mir denn nun gefallen? 

Als ich die erste Seite aufgeschlagen habe und angefangen habe zu lesen, war ich so aufgeregt und glücklich. Endlich gab es etwas Neues aus meiner geliebten Zauberwelt. Und dann waren sie da: Harry, Ron, Hermine, Ginny -all die bekannten und geliebten Charaktere. Und auch neue Freunde waren schnell ins Herz geschlossen: James, Albus, Rose, Scorpius -die neue Generation Hogwarts Schüler. 
Es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden und beim Lesen mancher Zeilen konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und habe mich dabei ertappt wie ich dachte "Typisch Ron!" oder "Ach Hermine, du hast dich auch überhaupt nicht verändert."
Aber wir können auch neue Seiten an bekannten Charakteren entdecken. So wird zum Beispiel Draco viel Raum gegeben und seine Gedanken und Motive stärker beleuchtet. Das hat mir richtig gut gefallen und ich fand es sehr spannend und in der Umsetzung auch gelungen. 

Zur Geschichte selbst will ich gar nicht so viel sagen, um niemanden zu spoilern. Aber Zeitreisen spielen eine wichtige Rolle und an sich finde ich das auch ein spannendes Thema. Doch teilweise wurde die Geschichte dann doch etwas sehr... abgedreht. 
Aber soll ich euch was sagen? Es war mir egal! Es hat mir trotzdem großen Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen, sie hat mich gefesselt, zum Lachen gebracht und das wichtigste: Ich habe neuen Harry Input bekommen, mich von alten Freunden umringt gefühlt und konnte auch als langweiliger Muggel wieder eintauchen in die magische Welt der Zauberer. 


Biblio
Verlag: Carlsen
Seiten: 336
Preis: 19,99€ (Hardcover), 14,99€ (eBook)

Und eure Meinung?

Aber wie ist es euch gegangen? Wollt ihr das neue Buch lesen? Oder habt ihr es schon auf englisch verschlungen? 
Was waren eure Erwartungen und wurden sie erfüllt? 
Mich interessiert eure Meinung und ich würde mich sehr über einen Kommentar freuen. :) 
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Die Geschichte der Baltimores - Joel Dicker [Rezension]

Mittwoch, September 21, 2016

Kurzmeinung:

Wieder ein sehr gutes Buch von Joel Dicker. Eine mitreißende Geschichte wunderbar ruhig erzählt mit glaubwürdige Protagonisten. Das großartige Porträt einer Familie -mit allen Höhen und Tiefen und Geheimnissen. 


Bewertung: 5 Sterne 


Klappentext: 

Bis zum Tag der Katastrophe gab es zwei Goldman-Familien. Die Baltimore-Goldmans und die Montclair-Goldmans. Die »Montclairs« sind eine typische Mittelstandsfamilie, kleines Haus im unschicken New Jersey, staatliche Schule für Marcus, den einzigen Sohn. Ganz anders die Goldmans aus Baltimore: Man ist wohlhabend und erfolgreich, der Sohn Hillel hochbegabt, der Adoptivsohn Woody ein Sportass erster Güte. Als Kind ist Marcus hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für diese »besseren« Verwandten und Eifersucht auf ihr perfektes Leben. Doch Hillel und Woody sind seine besten Freunde, zu dritt sind sie unschlagbar, zu dritt schwärmen sie für das Nachbarsmädchen Alexandra - bis ihre heile Welt eines Tages für immer zerbricht. Acht Jahre danach beschließt Marcus, inzwischen längst berühmter Schriftsteller, dass es Zeit ist, die Geschichte der Baltimores aufzuschreiben. Aber das Leben ist komplizierter als geahnt, und die »Wahrheit« über ihre Familie scheint viele Gesichter zu haben.


Zum Buch:

Alles dreht sich wie gesagt um eine Katastrophe, die 2004 geschehen ist. Der Protagonist Marcus Goldmann schreibt darüber im Jahr 2012. Aber die Rückblicke reichen bis 1989 zurück, um die Geschichte der Baltimores zu erzählen und dem Leser zu erklären, wie es zu der Katastrophe kommen konnte.
Als Kind verbringt Marcus seine Ferien und verlängerten Wochenenden in Baltimore, um mit seinen beiden Cousins das perfekte Dreiergespann zu bilden. Denn in Baltimore ist Marcus' Meinung nach alles besser. Die Familie seines Onkels Saul Goldmann ist sehr reich, lebt in einem schicken Viertel in einem riesigen Haus, hat Angestellte und teure Autos. Sein Onkel ist gütig und intelligent und seine Tante Anita warmherzig und elegant. Der junge Marcus kann nicht umhin, die Goldmanns aus Baltimore (die Baltimores) mit seiner ganz und gar durchschnittlichen Familie zu vergleichen und ertappt sich dabei, wie er manchmal seine Eltern "betrügt", weil er lieber ein Baltimore wäre. 
Doch aller Luxus ist nicht so wichtig, wie die Zeit, die er mit seinen beiden besten Freunden verbringen kann. Zusammen mit Hillel und Woody wird er schwerelos und unbesiegbar. Sie verbringen unbeschwerte Momente zusammen und teilen alles -auch ihre Liebe zu Alexandra Neville, einem älteren Mädchen aus der Nachbarschaft. 
Doch langsam beginnt eine Entwicklung, die schließlich in der Katastrophe münden wird, die alles für immer verändert. 
Marcus beginnt acht Jahre nach der Katastrophe, die Geschichte seiner Familie aufzuschreiben und dabei zu hinterfragen und zu verarbeiten. In den diversen Rückblicken erhalten wir neue Informationen, sehen die Dinge in einem anderen Licht und entdecken Details, die den drei Jungen von damals verborgen blieben, die sie noch nicht verstehen konnten. 
Und wieder einmal zeigt sich, dass nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint, und dass jeder seine eigene Wahrheit hat. 




Meine Meinung: 

Dieses Buch hatte es wahrscheinlich nicht leicht mit mir. Ich habe "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" so geliebt und konnte es kaum erwarten, dass zweite Buch von Joel Dicker zu lesen. Aber dementsprechend hoch waren auch meine Erwartungen. Und unwillkürlich habe ich dann beim Lesen dieses Buch mit dem Erstlingswerk verglichen -und wurde nicht enttäuscht. Zwar können die Baltimores nicht ganz an das erste Meisterwerk heranreichen, aber eben nur ganz knapp.

Joel Dicker kreiert hier ein weiteres Mal sehr plastische, echte Charaktere. Sie haben Ecken und Kanten, machen Fehler und gerade das macht sie so nah und menschlich. Sie lieben, leiden, sind neidisch, verzeihen -und als Leser erlebt man das alles mit ihnen, denn Dicker zieht uns so sehr in seine Geschichte hinein, bringt uns die Personen so nah, dass man gar nicht anders kann, als all ihre Gefühle mit ihnen zu empfinden.


Dabei behält er auch seinen herrlich unaufgeregten, eleganten und verzaubernden Schreibstil, der mich schon bei "Harry Quebert" so begeistert hat.


Auch dieses Buch wird wieder in mehreren Zeitebenen erzählt. Das ist hier allerdings nicht ganz so gut gelungen, wie bei dem ersten Buch.

Am Anfang war ich oft ein bisschen verloren und musste wieder zurückblättern, um mich an den Jahreszahlen zu orientieren. Aber dann findet man doch recht schnell in die Geschichte.

Alles dreht sich um diese eine große Katastrophe. Schon auf den ersten Seiten wird sie erwähnt und erst ganz zum Schluss erfahren wir, worum es sich dabei handelt. Allerdings wird während des ganzen Romans immer wieder Bezug auf "die Katastrophe" genommen. Dieses Stilmittel empfinde ich normalerweise als etwas billige Masche zum Spannungsaufbau. Doch bei Dicker hatte ich diesen Eindruck nur ganz selten und auch nur ganz leicht. Irgendwie hat er es mit seinem brillanten Schreibstil geschafft, sogar dieses Stilmittel gut umzusetzen. Aber ich finde, das hätte er eigentlich gar nicht nötig. Denn wer Geschichten so grandios erzählen kann, der braucht eigentlich keinen extra Trick zum Spannungsaufbau. 


Neben den Zeitsprüngen und dem Verweis auf die Katastrophe ist mein einziger kleiner Kritikpunkt, dass ich die Person des Marcus Goldman als nicht ganz konsequent weiterentwickelt empfunden habe. Wir erfahren in "Die Geschichte der Baltimores" viel über seine Jugend. Doch diesen jungen Marcus konnte ich nicht ganz in Einklang bringen mit dem Bild, was ich in dem ersten Buch von ihm gemacht habe.

Aber innerhalb des zweiten Buches sind die Entwicklungen der Charaktere und auch ihrer Beziehungen zueinander absolut stimmig, nachvollziehbar und glaubwürdig. 

Richtig gut gefallen hat mir die Entwicklung der Geschichte. Wir erfahren viel aus dem "aktuellen" Leben von Marcus Goldmann, aber auch aus seiner Vergangenheit. Wir bekommen Szenen aus seiner Jugend geschildert, wie er sie damals wahrgenommen hat, aber der ältere Marcus reflektiert die Geschehnisse von damals auch. 

Und nach und nach entblättert sich vor dem Leser die Geschichte der Goldmanns, zweier sehr unterschiedlicher Familien. Und immer dann, wenn man sich gerade eine Meinung gebildet hat, gibt Dicker eine neue Sicht auf die Dingen, die den Leser wieder alles hinterfragen lassen. 
Sehr gelungen fand ich die subtile Darstellung, dass, wenn die Geschichte einer Familie erzählt wird, es nicht DIE eine, gültige Wahrheit gibt, sondern das eben jeder seine eigene Sicht, seine eigene Wahrheit hat. 


Fazit:

Insgesamt ist es wirklich ein hervorragendes Buch, dass nur ganz knapp hinter dem Meisterwerk "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" zurückbleibt. 
Es ist wahrscheinlich gemein, dieses Buch mit seinem Vorgänger zu vergleichen, da es ein unglaublich hoher Vergleichsmaßstab ist. Und dennoch schneidet "Die Geschichte der Baltimores" sehr gut ab. Es ist ein schön geschriebenes, spannendes Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Meinen herzlichsten Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar. Damit wurde eine kleine Bloggerin sehr glücklich gemacht. :) 


Biblio:
VerlagPiper
Seiten: 511

Preis: 24€ (Hardcover), 17,99€ (eBook) 


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Rezension: "Bittere Wunden" von Karin Slaughter

Freitag, September 16, 2016



Verlag: Blanvalet 
Seiten: 576
Preis: 19,99€ (Hardcover), 9,99€ (Taschenbuch), 8,99€ (eBook) 



Bewertung: 5 Sterne 



Kurzmeinung:

Eines der besten Bücher, die ich von Karin Slaughter gelesen habe.





Klappentext:

Die tiefsten Wunden sind jene, die uns die Vergangenheit zufügt.

Eine Studentin verschwindet spurlos, doch als Will Trent sich an ihre Fersen heftet, wird ihm der Fall mit unerwarteter Heftigkeit entzogen. Amanda Wagner, seine undurchschaubare Vorgesetzte, scheint mit aller Macht verhindern zu wollen, dass sich Will in die Ermittlung einschaltet.
Warum? Möchte sie ihn bestrafen oder schützen?
Erst als sich Will und Amanda in einem verlassenen Waisenhaus gegenüberstehen, kommt die Wahrheit ans Licht, die nicht nur das lange Geheimnis um Will Trents Vergangenheit aufdeckt, sondern ein grausames Netz aus Verrat, Korruption und bitterem Hass entlarvt.



Zum Buch:

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt.

Atlanta, August 1974.

Auf dem Straßenstrich stehen Kitty, Lucy, Jane und Mary; ihr schwarzer Zuhälter Juice führt die Mädchen mit brutaler Gewalt.
Dann ist eines der Mädchen tod, zerschmettert liegt sie im Innenhof eines Wohnbunkers in den Slums von Atlanta. Juice ein willkommener Täter.
Die Polizeiarbeit wird schlampig und oberflächig gemacht, es ist ja “nur eine Nutte”, die da wohl Selbstmord begangen hat.

Amanda Wagner und Evelyn Mitchell, zwei weibliche Polizistinnen in Zivil, kämpfen gegen Sexismus und Korruption im Dezernat. Sie finden Spuren, die eindeutig auf Mord hinweisen und fangen an auf eigener Faust zu ermitteln. Fazit: es sind noch mehr junge Mädchen spurlos verschwunden und alle kannten sich.
Es ist schwer in dieser Zeit eine Frau zu sein, die nicht am Herd steht, auch die Dienstmarke verschafft den Ermittlerinnen keinen Respekt in der Männerdomaine.


Atlanta, Gegenwart.

Ein Frauenmörder wird aus der Haft entlassen und zeitgleich verschwindet eine junge, blonde Studentin spurlos. Amanda Wagner übernimmt persönlich die Ermittlungen, doch Will Trent darf nicht mitermitteln, er wird aus nichtigen Gründen strafversetzt -an den Flughafen von Atlanta.
Gerade das weckt natürlich seine Neugier an diesem Fall.
In einem leerstehenden Waisenhaus begegnen Trent und seine Freundin Dr. Sara Linton plötzlich Amanda Wagner. Was gibt es in diesem Kinderheim zu finden, das Amanda Wagner persönlich hier einsteigt?

Bald wird klar, das der aktuelle Fall mit dem Fall von 1974 zusammen hängt. Die beiden jungen Ermittlerinnen riskierten 1974 ihren Job und ihr Leben um zu ermitteln, was den drogensüchtigen Mädchen geschehen ist.

Also fängt Will an auf eigene Faust zu ermitteln und eine ungebändigte, kalte Wut bringt ihn dabei an seine seelischen und körperlichen Grenzen.
Wird er durch seine Vergangenheit die Gegenwart zerstören?




Meine Meinung:

Zuerst sollte ich sagen, dass ich ein großer Karin Slaughter Fan bin und beide Krimireihen - die um Dr. Sara Linton und ihrem Exmann Jeffrey Tolliver und auch die um Will Trent und Faith Mitchell- verschlungen habe.
Und dann der Clou, beide Reihen miteinander zu verbinden – genial!
“Bittere Wunden” hat mich von Anfang an gefesselt und zum Ende hin nicht mehr los gelassen.
Die Autorin führt uns auf zwei Zeitebenen durch das Buch, die aber gut gekennzeichnet sind.

Endlich erfahren wir mehr über das seltsame Verhältnis von Amanda Wagner zu Will Trent. Dieses Buch enthüllt die Vorgeschichte von Trent und erzählt uns wie es zu seiner Abhängigkeit von seiner Ehefrau Angie Polaski gekommen ist.
Aber auch die kalte und berechnende Amanda Wagner wird uns in diesem Buch näher gebracht.

Überhaupt gibt das Buch den persönlichen Geschichten der Protagonisten viel Raum.
Ich persönlich finde das sehr gut, für mich lebt ein Krimi nicht nur vom Fall an sich, sondern ich möchte auch etwas über die Ermittler erfahren.
Und in diesem Band wird endlich meine Neugierde befriedigt.

Das Buch hat mich aber auch wütend gemacht. Ist es wirklich erst so kurze Zeit her, dass wir Frauen nicht mehr unter der Vormundschaft unserer Männer stehen? Und Alkohol im Dienst, verbunden mit Rassendiskreminierung und Sexismus – eine gefährliche Mischung.

Um so mehr verstehe ich jetzt Amanda Wagner, die sich als Frau unter diesen Bedingungen an die Spitze des Georgia Bureau of Investigation (GBI) hoch gearbeitet hat.




Mein Fazit: 

Absolut lesenswert und ein Muss für Karin Slaughter Fans.





Mein herzlicher Dank gilt dem Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag.
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Über mich


Hallo, ich bin Julia, 28, und der Bücherwurm hinter dem Blog Leselust.
Seit 2016 blogge ich hier über Bücher, Literaturevents und was mich sonst so beschäftigt.
Ich liebe Bücher, Kaffee, das Meer und Musik.
Wenn ihr mehr über mich wissen wollt, dann schaut bei "Über mich" vorbei oder schreibt mir auch gern. Ich habe immer ein offenes Ohr für euch.