Hätt‘ ich ein Kind – Lea Streisand [Rezension]

Dienstag, Januar 03, 2023

Kurzmeinung:

Mit "Hätt' ich ein Kind" von Lea Streisand hatte ich so meine Startschwierigkeiten und ich hätte es fast abgebrochen. Ich bin unheimlich froh, dass ich es nicht gemacht habe. Denn bekommen habe ich dafür einen Roman über Mutterschaft, die verschiedenen Wege, eine Mutter zu werden, über Frauenfreundschaften und eine große Portion Humor. 

 

Klappentext:

"Sie werden keine Kinder bekommen." Dieser Satz stellt Kathis Leben auf den Kopf. Sie ist Mitte dreißig, promoviert über Grimms Märchen und lebt mit ihrem Freund in einer kleinen Wohnung in Berlin. Keine Kinder zu haben, war nie eine Option. Als ihre beste Freundin Effi schwanger wird, ausgerechnet ihre Effi, ihre zuverlässigste Verbündete, stellt Kathi sich der Wahrheit – und einen Adoptionsantrag.
Die beiden Freundinnen tragen sich gegenseitig durch die folgenden Monate, lachen, auch wenn es manchmal zum Heulen ist, und werden zu Müttern. Jede auf ihre Art.


Meine Meinung:

In dem Buch "Hätt' ich ein Kind" verfolgen wir die beiden Freundinnen Kathi und Effi. Sie kennen sich schon lange, gehen gemeinsam durch dick und dünn und sind die engsten Verbündeten. Und so ist es nur natürlich, dass sie auch gemeinsam Mütter werden. Doch so einfach ist das dann doch wieder nicht. 

Als Effi Kathi erzählt, dass sie schwanger ist, ändert sich für sie alles. Sie beide waren es doch, die gemeinsam ihre Mütter-Freundinnen belächelt haben, die über nichts anderes, als ihre Kinder reden können und sich spätestens um 19Uhr von jeder Party verabschieden. Kathi hat Angst, wie sich ihre Beziehung zu Effi verändern wird. Und gleichzeitig lässt Effis Schwangerschaft auch Kathis eigenen Kinderwunsch wieder präsenter werden. Wäre da nicht ein Problem: Kathi kann keine biologischen Kinder bekommen. Zunächst ist es für sie ein Schock, doch dann entschließt sie sich, zusammen mit ihren Partner, ein Kind zu adoptieren. 

Und so verfolgen wir die beiden Freundinnen auf ihrem Weg, Mütter zu werden. Jede auf ihre Weise. Und dieser Weg ist manchmal echt hart. Effi muss unter den physiologischen Veränderungen bei der Schwangerschaft leiden (Übelkeit, Komplikationen, Bettruhe) und erlebt sogar eine Fehlgeburt. Aber auch Kathi hat es alles andere als leicht. Es hat mir beim Lesen wirklich im Herzen weh getan, welche Steine Kathi und ihrem Partner in den Weg gelegt werden, welche bürokratischen Hürden genommen werden müssen, um einem Kind ein Zuhause zu schenken. Wie sie aufgeregt und nervös und vorfreudig waren, diese Freude immer wieder enttäuscht wurde und sie die Hoffnung schließlich schon fast aufgegeben haben. 

Umso schöner fand ich es, von der wundervollen Frauenfreundschaft zu lesen. Von den beiden Frauen, die sich gegenseitig durch diese Zeiten voller Höhen und Tiefen begleiten. Und auch davon zu lesen, wie Mutterschaft die Freundschaft beeinflusst und verändert. Aber wie sie gleichzeitig auch stabil bleibt. Auch der Humor, der in der trotz des ernsten Themas in der Geschichte steckt, hat mir sehr gefallen. Und ich muss auch sagen, dass mich das Buch auch persönlich berührt hat. Ich bin in einem ähnlich Alter wie die Protagonistinnen und setze mich auf die ein oder andere Art und Weise auch mit den Themen Mutterschaft und Kinderwunsch auseinander. Daher fand ich es interessant, diese beiden unterschiedlichen Perspektiven zu verfolgen und mich literarisch mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Am Anfang hatte ich zwar meine Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Und Kathis Ausflüge in die Geschichte der Deutschen Märchen haben mich nicht unbedingt interessiert. Aber insgesamt bin ich doch froh, dass ich dieses Buch über Frauenfreundschaft und Mutterschaft gelesen habe.  

 

 

Biblio
Verlag: Ullstein
Seiten: 224 
Erschienen am 10. März 2022

 

Plauderecke:

Kennt ihr das Buch? Wenn ja: habt ihr es schon gelsen? Wenn nein: konnte ich euch neugierig machen?
Spielt das Thema Mutterschaft und Kinderwunsch für euch eine Rolle?

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