Lesemonat

Lesemonat || März

Freitag, März 31, 2017

Da ist der März schon wieder rum. Zum Lesen bin ich leider nicht so viel gekommen. Nur 4 Bücher habe ich gelesen. Insgesamt 1.540 Seiten, das macht knapp 50 Seiten am Tag. Nicht der lesereichste Monat, und leider war auch kein englisches Buch dabei, so wie ich es mir ja eigentlich für dieses Jahr vorgenommen hatte. Aber immerhin sind zwei Bücher von meinem SuB gelesen worden.
Allerdings hat der SuB im März auch ordentlich Zuwachs bekommen, denn es sind sage und schreibe 13 Bücher bei mir eingezogen. Schuld daran ist einzig und allein die Leipziger Buchmesse. Für den April nehme ich mir vor, deutlich mehr zu lesen. Das wird mir hoffentlich auch leicht fallen, denn es sind wirklich tolle Bücher, die da auf mich warten. Wenn es euch interessiert, kann ich zu meinen Neuzugängen ja auch einen Beitrag schreiben. Was meint ihr?
So nun aber zu meinen März- Büchern:

1. Der Club - Takis Würger (5 Sterne)

Cambridge Boxen Rezension Buchtipp --> für mich die absolute Neuentdeckung im Frühjahr. Im eher kleinen Kein und Aber Verlag erschienen hat dieses Büchlein die Herzen vieler Blogger im Sturm erobert. Und auch ich war wirklich begeistert von der Geschichte. Auf der Buchmesse durfte ich dann auch noch den wirklich sympathischen Autor kennenlernen, das war natürlich ein Highlight. Zur Rezension "Der Club"

Klappentext: 
Hans Stichler stammt aus einfachen Verhältnissen. Als ihm seine einzige Verwandte ein Stipendium für die Universität in Cambridge vermittelt und er als Gegenleistung dort ein Verbrechen aufklären soll, weiß er noch nicht, worauf er sich einlässt. Er schafft es, Mitglied im elitären Pitt Club zu werden, und verliebt sich in Charlotte, die ihn in die Bräuche der Snobs einweiht. Schon bald muss er feststellen: Vor der Kulisse alter Chesterfield-Sessel, kristallener Kronleuchter, Intarsienmöbel und Tiertrophäen ereignen sich Dinge, über die keiner spricht. Und auch Charlotte scheint etwas zu verbergen. Hinter den schweren Türen des legendären Pitt Clubs wird Hans vor die Wahl gestellt, ob er das Falsche tun soll, um das Richtige zu erreichen.


2. Am Ende bleiben die Zedern - Pierre Jarawan (4 Sterne)

Libanon Vater Sohn Krieg Geschichte Migration Ausländer--> Eine schöne und sprachlich starke Geschichte über einen Jungen auf der Suche nach seinem Vater und nach sich selbst. Nebenbei lernt der Leser noch so einiges über die Geschichte und Kultur des Libanon. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehle. 

Klappentext: 
Samir ist auf einer Reise, die Gegenwart und Vergangenheit verbinden soll: Er will endlich die Wahrheit über seinen Vater erfahren, der die Familie vor zwanzig Jahren ohne eine Nachricht verlassen hat. Mit einem rätselhaften Dia und den Erinnerungen an die Geschichten seines Vaters im Gepäck macht der junge Mann sich in den Libanon auf, das Geheimnis zu lüften. Seine Suche führt ihn durch ein noch immer gespaltenes Land, und schon bald scheint Samir nicht mehr nur den Spuren des Vaters zu folgen. Vielmehr ist es, als seien die Figuren aus dessen Geschichten real geworden. Sie bringen Samir einer Lösung näher, die seine kühnsten Vorstellungen übersteigt. Vor dem Hintergrund des dramatischen Schicksals des Nahen Ostens erzählt Pierre Jarawan eine phantasievolle, berührende und wendungsreiche Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln.


3. Der Pfau - Isabel Bogdan (2 Sterne)

England Ironisch Banker Schottland --> Dieses Buch wurde nun endlich vom SuB befreit. Vor einiger Zeit war es ja mal in aller Munde und da bin ich natürlich neugierig geworden. Jetzt bin ich auch endlich dazu gekommen, es zu lesen. Und leider war ich nicht so begeistert. Den Schreibstil mochte ich sehr. Die Geschichte wird die ganze Zeit herrlich ironisch erzählt und es kommt stark der englische Humor durch. Die Handlung an sich plätschert aber leider nur so vor sich hin und ein Spannungsbogen ist gar nicht vorhanden. 

Klappentext: 
»Einer der Pfauen war verrückt geworden.« Dummerweise geschieht das gerade, als Chefbankerin Liz und ihre vierköpfige Abteilung sich mitsamt einer Psychologin und einer Köchin zum Teambuilding in die ländliche Abgeschiedenheit der schottischen Highlands zurückgezogen haben. Der verrückt gewordene Pfau, das rustikale Ambiente und ein spontaner Wintereinbruch sorgen dafür, dass das Wochenende ganz anders verläuft als geplant. So viel Natur sind die Banker nicht gewohnt.
Isabel Bogdan, preisgekrönte Übersetzerin englischer Literatur, erzählt in ihrem ersten Roman pointenreich und überraschend von der pragmatischen Problemlösung durch Lord McIntosh, von der verbindenden Wirkung guten Essens und einer erstaunlichen Verkettung von Ereignissen, die bald keiner der Beteiligten mehr durchschaut. So britisch-unterhaltsam ist in deutscher Sprache noch nicht erzählt worden!


4. Selfies - Jussi Adler-Olsen (3 Sterne) 

Sonderdezernat Q Carl Mørck Sozialbetrug Mord Thriller --> Der siebte Fall für Carl Mørck und sein Team. Ich habe dieses Buch sehnsüchtig erwartet, da ich ein großer Fan der Reihe bin. Dementsprechend waren auch meine Erwartungen recht hoch und bis jetzt hat Adler-Olsen sie auch noch nie enttäuscht. Doch "Selfies" konnte mich leider nicht fesseln. Zu viele verschiedene Fälle und Handlungsstränge haben keine Spannung aufkommen lassen. Und der Verlauf der Geschichte wirkte auch arg konstruiert. 
Den nächsten Band werde ich natürlich auch wieder lesen, denn das Ermittlerteam finde ich einfach großartig. Aber hoffentlich wird der nächste Fall dann auch wieder besser. 
Ich hab auch eine Rezension zu Selfies geschrieben. Ihr findet dort außerdem einen kleinen Bericht zu meinem Treffen mit Jussi Adler-Olsen auf der Leipziger Buchmesse. 

Klappentext: 
Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen. Wie sich herausstellt, gibt es eine Verbindung zu einem mehrere Jahre zurückliegenden und ausgesprochen brisanten cold case, aus dem sich schwerwiegende Konsequenzen für die aktuellen Ermittlungen ergeben. Ausgerechnet jetzt geht es Carls Assistentin Rose sehr schlecht. Sie wird von grauenhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht. Rose kämpft mit aller Macht dagegen an – und gegen das Dunkel, in dem sie zu ertrinken droht. Welche Rolle spielen die jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise, die sich zu einem starken und hochexplosiven Kleeblatt verbündet haben?


Plauderecke 

Was habt ihr denn so im März gelesen? Habt ihr einen Buchtipp für mich? Oder habt ihr vielleicht sogar eines dieses Bücher gelesen? 

Besondere Beiträge

Leipziger Buchmesse 2017 - Veranstaltungen

Montag, März 20, 2017

Bald geht es los: die Buchmesse in Leipzig öffnet diese Woche ihre Tore um all die Büchersüchtigen und Leseratten Willkommen zu heißen. Vier Tage lang können wir gemeinsam in die Welt der Bücher abtauchen, können durch Gänge voller Bücherstapel schlendern und sind den ganzen Tag umgeben von Unmengen bedruckter Seiten -ok, und sehr, wirklich sehr vielen Menschen. Aber das sind ja auch alles Buchliebhaber, von daher ist es schon in Ordnung.

Programm Veranstaltungen 2017 Lesungen Autoren


Das Programm steht schon eine Weile fest, und ich wollte euch mal einen kleinen Einblick in meine Pläne geben.
Natürlich ist nichts davon in Stein gemeißelt und ich bin auch immer ein Fan von Spontanität.
Aber für mich hat es sich als sehr praktisch erwiesen, schon mal eine grobe Übersicht zu haben, was es so an interessanten Veranstaltungen gibt und was ich auf keinen Fall verpassen darf.
Vielleicht ist ja auch der ein oder andere Veranstaltungstipp für euch dabei.

Auf Null - Catharina Junk [Rezension]

Sonntag, März 19, 2017

Kurzmeinung:

Schon jetzt eins meiner Highlights 2017. Das Buch ist ganz anders, als andere Bücher aus dem SickLit Bereich. Herrlich sarkastisch, aber auch mit einem hohen Maß an Selbstreflexion nimmt uns die Protagonistin Nina mit auf ihren Weg zurück ins Leben. Und der ist gar nicht so leicht, denn wie soll man sich denn nun verhalten? Extra vorsichtig? Oder sich gerade wild und verrückt ins Leben stürzen? Und lohnt sich das alles überhaupt, wo doch der Krebs wahrscheinlich eh bald zurückkehren und sein Werk beenden wird? Und was passiert, wenn dann auf einmal auch noch Liebe mit im Spiel ist?

Bewertung: 5 Sterne

Verlag: Kindler (Rowohlt)
Seiten: 396
Preis: 19,95€ (Hardcover), 16,99€ (eBook), 9,99€ (Taschenbuch)

Klappentext:

Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie.
Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt? 


Zum Buch:

Ich habe schon einiges aus der "SickLit" Ecke gelesen und finde es oft sehr bewegend und inspirierend von dem Schicksal der Menschen und ihrem Kampf mit der Krankheit zu lesen. In letzter Zeit gab es da zum Beispiel "Mein bester letzter Sommer" von Anne Freytag oder das schon etwas ältere "Beim Leben meiner Schwester" von Jodi Picoult.
"Auf Null" von Catharina Junk ist da anders. Das Buch beginnt da, wo die anderen aufhören. Nina wird als geheilt aus dem Krankenhaus entlassen, das nach ihrer Leukämie Diagnose für ein Jahr zu ihrem neuen Wohnort wurde. Dabei war die 20-jährige doch nach Münster gekommen, um zu studieren. Doch die Krankheit hat ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Jetzt kann Nina nach Hause und ihr Leben weiterleben, das ja vorher irgendwie "auf Pause" stand und um das sie die letzten 12 Monate so hart gekämpft hat.
Doch so ganz traut die sie dem Frieden nicht. Wie soll sie sich auf ihren Körper plötzlich wieder verlassen, der sie doch vorher so schmerzlich verraten hat. Und wie soll sie einfach so weitermachen, wenn doch plötzlich nichts mehr sicher ist.
Wie soll sie mit dieser zweiten Chance umgehen?
Soll sie die Angst hinter sich lassen, und sich ins voll Leben stürzen? Verrückt sein, alles ausprobieren und nur noch genießen?
Oder soll sie jetzt besonders vorsichtig sein, sich vollkommen gesund ernähren und eine sinnstiftenden Job finden?


Meine Meinung:

Ja, in dem Buch geht um Krebs, beziehungsweise um das Leben nach Krebs und der Angst vor einem Rückfall. Und trotzdem erzeugt die Geschichte beim Leser keine bedrückte Stimmung. Im Gegenteil, ich musste oft schmunzeln oder sogar laut lachen. Der Humor in dem Buch trifft zu 100 Prozent meinen Geschmack und ich liebe die sarkastischen Sprüche, mit denen Nina die teils wirklich bescheuerten "Krebs- Bemerkungen" der anderen abschmettert. Dennoch reflektiert sie ihr Verhalten und fragt sich, ob sie durch ihren Sarkasmus und die bissigen Sprüche nur ein Mittel sind, um bloß niemanden zu nah an sich heranzulassen. Diese Balance fand ich großartig.
Ebenso die Beziehungen. Keine einzige Beziehung in diesem Buch ist klischeehaft.
Die beste Freundin, Bahar, mit der sich Nina zerstritten hat.
Die Schulfreundin, mit der sie sich aus Gewohnheit immer noch trifft, aber wo beide schließlich feststellen, dass sie sich eigentlich nichts mehr zu sagen haben.
Dann gibt es da noch die Romanze mit Erik, mit dem es einfach nicht so recht klappen will. Erik ist nicht der Held in schimmernder Rüstung, der Nina rettet und plötzlich ist alles gut. Nein, die beiden näheren sich ganz langsam, manchmal etwas ungeschickt an. Und Ninas Krankheit steht ihr hier wieder im Weg, da sie sich nicht traut, sich wirklich auf jemand anderen einzulassen, sich dieses Glück nicht zugesteht.
Besonders gelungen fand ich auch die Rolle von Ninas kleinem Bruder. Schnell wird klar, das Theo oft zu kurz gekommen ist, wenn die Eltern sich um Nina gekümmert und gesorgt haben. Theo flüchtet sich in die Religiosität und findet dort Anschluss und Geborgenheit. Seine Schwester hingegen kann zunächst nicht zu ihm durchdringen.
Obwohl die Geschichte mit viel Humor und Biss erzählt wird, ist mir an der ein oder anderen Stelle auch eine Träne über die Wangen gerollt, denn es ist eben ein schwieriges Thema und Verlust ist schmerzhaft. Auch das wird thematisiert, steht aber nicht so dramatisch und stark im Mittelpunkt, so dass ich mich als Leser gut darauf einlassen konnte und nicht emotional erpresst gefühlt habe.
Dieses Buch bietet eine ganze Bandbreite an Gefühlen und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Dabei war ich die ganze Zeit so mitgerissen, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Das ist der Autorin wirklich großartig gelungen.


Fazit: 

Auf Null von Catharina Junk -eine Geschichte, die bewegt und einen so schnell nicht loslässt. Die Mut und Hoffnung macht, aber auch die harten Seiten des Kampfes gegen den Krebs aufzeigt. Und verdeutlicht, dass dieser Kampf nach der Genesung noch lange nicht vorbei ist.
Ein Buch, das mal erfrischend anders an das Thema herangeht. Mit einer charmanten und glaubwürdigen Protagonisten, mit der man mitfiebert und mitleidet, die einen zum Lachen und zum Weinen bringt.


Mein herzlicher Dank gilt dem Rowohlt Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars.


Weitere Rezensionen zu dem Buch: 

Goldblatt (wegen der ich dieses Buch unbedingt lesen musste)
Lottas Bücher
Books in my world

Das könnte dich auch interessieren: 

Mein bester letzter Sommer - Anne Freytag (Rezension) 
Sophie, der Tod und ich - Thees Uhlmann (Rezension)


Plauderecke

Habt ihr das Buch auch schon gelesen? Konnte es euch auch so begeistern? Oder lest ihr überhaupt Bücher aus dem SickLit Genre?

Lesemonat

Lesemonat || Februar

Dienstag, Februar 28, 2017

Was für ein toller Monat. Die Prüfungen sind (endlich!) vorbei und in den ersten 4 freien Tagen habe ich direkt zwei Bücher verschlungen. Aber auch während der Lernzeit bin ich ein bisschen zum Lesen gekommen und so habe ich in diesem kurzen Monat 6 Bücher gelesen, wobei ich eins leider abbrechen musste.
Ingesamt habe ich 2.784 Seiten gelesen, das sind knapp 100 Seiten am Tag.
Ich freue mich. Ich hab einiges von meinem SuB abgearbeitet. Da kann nächsten Monat die Leipziger Buchmesse mit ihren vielen tollen neuen Büchern ja kommen. ;)


Der Fröhliche Frauenhasser (Dr. Siri #6) -- Colin Cotterill (3 Sterne)

--> Wer meinen Blog schon länger verfolgt, der weiß, das ich diese Serie sehr gern lese. Die Kombination aus spannenden Fällen, Witz und Kultur finde ich einfach brillant. Und auch dieser Band hat mich nicht enttäuscht.

Klappentext: 
Dr. Siri Paiboun, einziger Leichenbeschauer in Laos und ebenso exzentrisch wie genial, steckt in der Klemme: Dass er die Wohnung seiner Angetrauten, Madame Daeng, der ihm von der Regierung zugewiesenen Bleibe vorzieht, ruft die laotische Bürokratie auf den Plan - und mit der ist nicht zu spaßen. Doch Siri hat keine Zeit, sich mit halsstarrigen Beamten herum zuschlagen: Die Arbeit ruft! Als auf seinem Seziertisch die Leiche einer jungen Frau landet, schlittert er prompt in seinen nächsten Kriminalfall. Denn das Mädchen wurde brutal ermordet. Der Killer hatte es an einen Baum gefesselt, gefoltert und schließlich erwürgt. Als Dr. Siri der Sache nachgeht, muss er feststellen, dass er es mit einer ganzen Serie von Frauenmorden zu tun hat. Und dass der Killer auch vor in Ehren ergrauten Pathologen nicht haltmacht …


Pretty Girls -- Karin Slaughter (3 Sterne) 

--> Ein fesselnder Psychothriller, der einen sofort packt, und nicht mehr loslässt. Der einem die menschlichen Abgründe aufzeigt und doch auch wieder alles in Frage stellt, was man glaubt über die Figuren zu wissen. 
Nur zum Ende hin hat die Spannung leider ziemlich nachgelassen. 

Klappentext:
März 1991. Nach einer Party kehrt die 19-jährige Julia nicht nach Hause zurück. Die eher halbherzig geführten Ermittlungen laufen ins Leere. Eine Leiche wird nie gefunden. Weder die Eltern noch die beiden Schwestern der Vermissten werden je mit dem Verlust fertig.
Vierundzwanzig Jahre später erschüttert eine brutale Mordserie den amerikanischen Bundesstaat Georgia. Und die frisch verwitwete Claire ist vollkommen verstört, als sie im Nachlass ihres verstorbenen Mannes brutales Filmmaterial findet, in dem Menschen ganz offensichtlich vor der Kamera auf grausame Weise ermordet werden. Eines der Opfer glaubt sie zu erkennen. Doch was hatte ihr verstorbener Mann damit zu tun? Wer war der Mensch wirklich, den sie über zwanzig Jahre zu kennen glaubte?
Claire begibt sich auf eine lebensgefährliche Spurensuche, die sie immer dichter an eine unfassbare Wahrheit führt. Und an den eigenen Abgrund.


Leselust Buchtipp Kunst Liebe Zwillinge

Ich gebe dir die Sonne -- Jandy Nelson (3,5 Sterne)

--> Ein tolles Jugendbuch (Rezension) voller Kunst und Farbe. Über Liebe, Familie, Verletzungen, Lügen und Vergebung. Ein Buch das zeigt, dass man die Menschen, die man liebt auch am meisten verletzen kann. Was Schweigen alles anrichten kann. Wie eine ganz normale Familie durch einen furchtbaren Schicksalsschlag zerbricht und sich entfremdet. Aber auch, wie sich die Personen dadurch entwicklen und daran wachsen.
Besonders die reiche Sprache hat mich sehr beeindruckt.

Klappentext: 
Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler...



Auf Null -- Catharina Junk (5 Sterne) (Jetzt als Taschenbuch mit dem Titel "Liebe wird aus Mut gemacht")


--> Schon jetzt eins meiner Highlights 2017. Das Buch ist ganz anders, als andere Bücher aus dem SickLit Bereich. Herrlich sarkastisch, aber auch mit einem hohen Maß an Selbstreflexion nimmt uns die Protagonistin Nina mit auf ihren Weg zurück ins Leben. Und der ist gar nicht so leicht, denn, wie soll man sich denn nun verhalten? Extra vorsichtig? Oder sich gerade wild und verrückt ins Leben stürzen? Und lohnt sich das alles überhaupt, wo doch der Krebs wahrscheinlich eh bald zurückkehren und sein Werk beenden wird? Und was passiert, wenn dann auf einmal auch noch Liebe mit im Spiel ist? Hier geht's zur Rezension

Klappentext:
Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie.
Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt?



Das Nest -- Cynthia D'Aprix Sweeney (4 Sterne)

--> Bissig, ironisch und schonungslos ehrlich. Dieser Roman nimmt uns mit in die Welt der vier Plumb Geschwister, die, so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines gemeinsam haben: das Warten auf "das Nest", das beachtliche Erbe, mit dem sie fest gerechnet haben. Und das sie als Lösung all ihrer Probleme ansehen. Doch was geschieht, wenn der Geldsegen plötzlich ausbleibt? 
Keiner der Charaktere ist wirklich sympathisch. Trotzdem, oder gerade deshalb hat mich die Autorin immer wieder zum Schmunzeln gebracht, wenn die die menschlichen Schwächen so präzise und ehrlich dargestellt werden. Gier, Egoismus, aber auch eine gewisse Naivität und Lebensfremdheit. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung! 

Klappentext: 
Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann.
Mitten in der Finanzkrise brauchen alle dringend Geld. Melody, Hausfrau und Mutter, wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet. Beatrice, erfolglose Schriftstellerin, will endlich ihr Apartment vergrößern. Doch kurz bevor das Erbe ausbezahlt wird, verwendet ihre Mutter es, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo frisches Geld auftreiben.



So, und dann noch ein Buch aus einer für mich äußerst seltenen Kategorie: 

Abgebrochene Bücher


Der Circle -- Dave Eggers (1 Stern)

--> Ich habe mir von diesem Buch viel versprochen. Die Idee fand ich wirklich sehr spannend, da der Anfang so einer Entwicklung ja schon heute zu sehen ist. Und ich hatte eigentlich auch richtig Lust auf eine gute Dystopie. Doch dann habe ich die Protagonistin Mae kennengelernt. Und die ist mir leider so unglaublich auf die Nerven gegangen. So naiv und unbedarft kann doch wirklich niemand sein. Und  auch die anderen Charaktere blieben blass und irgendwie langweilig. 
Im Nachhinein kann ich es gar nicht glauben, dass ich mich bis zur Hälfte des Buches durchgekämpft habe. Aber dann konnte ich es einfach nicht mehr ertragen. 
Einen Stern gibt's für die wirklich interessante Idee. Aber die Umsetzung ist meiner Meinung nach leider wirklich Missglückt.
Eine ausführlichere Darstellung findet ihr hier: Der Circle -Dave Eggers (Rant)

Klappentext:
Huxleys »Schöne neue Welt« reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »drei Weisen«, die den Konzern leiten – wird es keinen Schmutz mehr geben im Internet und auch keine Kriminalität. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterneköche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles …
Mit seinem neuen Roman »Der Circle« hat Dave Eggers ein packendes Buch über eine bestürzend nahe Zukunft geschrieben, einen Thriller, der uns ganz neu über die Bedeutung von Privatsphäre, Demokratie und Öffentlichkeit nachden-ken und den Wunsch aufkommen lässt, die Welt und das Netz mögen uns bitte manchmal vergessen.

LBM

Leipziger Buchmesse 2017 - Tipps und Tricks

Samstag, Februar 25, 2017

In einem Monat öffnet die Leipziger Buchmesse wieder einmal ihre Tore für alle Literaturbegeisterten. Und wieder werden sich tausende Bücherwürmer auf den Weg machen und für ein paar Tage völlig in die Welt der Buchstaben abtauchen.
Den ganzen Tag zwischen Bücherstapeln umhergehen, von einer Lesung zur nächsten schweben -das ist natürlich der absolute Traum für jeden Lesesüchtigen.
Aber Achtung, für den perfekten Messebesuch gilt es auch einiges zu bedenken und beachten.
Ich habe für euch mal ein paar Tipps zusammengestellt. Manche sind vielleicht sehr offensichtlich, aber vielleicht hätte ja der ein oder andere nicht an diese oder jenes gedacht.


Tipps Tricks Vorbereitung Blogger Programm


Flache/ bequeme Schuhe

Den ganzen Tag gibt es viel zu entdecken auf dem großen Messegelände. Und alle Strecken werden natürlich zu Fuß zurückgelegt. Dann noch eine Weile in der Schlage stehen um das Autogramm des Lieblingsautors zu ergattern. Da können einem abends schon ganz schön die Füße schmerzen. Um es den Füßen so angenehm wie möglich zu machen, empfiehlt es sich, bequeme Schuhe anzuziehen.

Rucksack 

Nehmt zur Messe doch lieber einen Rucksack, statt einer Handtasche mit. Das ist angenehmer für den Rücken und schafft euch auch gleich persönlichen Freiraum. Das ist im Gedränge der Messe schon viel wert. Und selbst wenn ihr am Morgen denkt "Ach, so schwer ist meine Tasche doch gar nicht", über den Lauf des Tages wird sie sich immer schwerer anfühlen und dann ist es gut, die Last auf zwei Schultern verteilen zu können. Außerdem habt ihr dann auch gleich viel Stauraum für neue Bücher.

Wasser

In den vollen Hallen kann die Luft schon mal ganz schön warm und stickig werden. Und wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, ist es besonders wichtig, ans Trinken zu denken. Und da auf der Messe natürlich besondere Preise herrschen, ist es schlau, sich eine Wasserflasche in den Rucksack zu packen.

Snacks

Natürlich gibt es auf der Messe auch Essen zu kaufen. Aber das ist auch wieder ziemlich teuer. Außerdem gibt es das meiste nur in der Glashalle und es kann schon mal überdurchschnittlich lange dauern, sich seinen Weg von einer der Ausstellungsstände zur Haupthalle zu bahnen. Wenn euch also nach einer Lesung der kleine Hunger überfällt, dann ist es praktisch, einen Apfel oder Müsliriegel dabei zu haben.

Geld 

Anders als auf der Frankfurter Buchmesse kann man in Leipzig jeden Tag Bücher kaufen. Und glaubt mir, beim Schlendern und bei Lesungen werden euch so einige Bücher ins Auge fallen, ohne die ihr fortan nicht mehr leben könnt und die sofort in euren Besitz übergehen müssen. Da ist es schlecht fürs Konto, aber gut für euch, wenn ihr genug Geld dabei habt.
Jetzt sagt ihr vielleicht: "Ich kann mir die Bücher doch auch später zu Hause kaufen." Ja, könnt ihr natürlich. Aber so ein Buch von der Messe ist schon was Besonderes und immer eine Erinnerung, an das tolle Event. Und wenn ihr Glück habt, könnt ihr euch euer Exemplar gleich auch noch signieren lassen.

Autoren und Bücher

Das bringt mich gleich zum nächsten Tipp:
Ihr solltet vorher unbedingt schauen, welche Autoren da sind und welche ihr auf keinen Fall verpassen wollt.
Denn ist die perfekte Gelegenheit, euer Lieblingsbuch vom Autor signieren zu lassen. Also beim Packen nicht nur an Schuhe und Kleidung denken, sondern eventuell auch die Bücher mitnehmen, die ihr durch eine Unterschrift veredeln lassen wollt. Allerdings müsst ihr bedenken, dass ihr die Bücher dann auch den ganzen Tag mit euch rumschleppen müsst. Schließlich wollt ihr auch auf der Messe noch ordentlich zuschlagen. Da muss man vorher genau abwägen, ob die Unterschrift einem die Rückenschmerzen wert sind.

Programm planen

Außerdem solltet ihr euch vorher unbedingt das Programm anschauen und planen, zu welchen Veranstaltungen ihr umbedingt gehen möchtet.
Es wäre doch total ärgerlich, wenn ihr im Nachhinein rausfindet, dass der Lieblingsautor eine Lesung gegeben hat, und ihr hattet es einfach nicht auf dem Schirm. Deswegen nehmt euch ein paar Stunden Zeit und stöbert durch das Programm.
Tipp 1: plant euch aber auch mal freie Zeiten ein, in denen ihr euch einfach treiben lassen könnt und ohne Druck durch die Hallen stöbern könnt. Durch die ComicCon und die vielen Cosplayer gibt es auch immer viel zu gucken.
Tipp 2: plant auch unbedingt genug Zeit ein, um von A nach B zu kommen. Schaut euch am besten vorher auf dem Plan an, in welcher Halle und wo genau eure Wunschveranstaltung ist, und wo ihr danach hin wollt. Die Wege sind manchmal länger als man denkt und durch die Menschenmassen kommt man auch nicht immer so schnell voran, wie man gerne möchte. Um einen stressfreien Messebesuch zu gewährleisten ist es also ratsam, genug "Gehzeit" einzuplanen.


Stift und Papier für Notizen

Auf der Messe gibt es immer viele spannende Lesungen und Diskussionsrunden. Vielleicht seid ihr plötzlich inspiriert und habt die aufregendsten und erinnerungswürdigsten Gedanken. Oder ihr wollt euch die weisen Worte eurer Lieblingsautoren merken, um sie danach immer und immer wieder lesen zu können.
Für jeden dieser Fälle ist es praktisch, einen Stift und ein Notizbuch dabei zu haben. Zumindest wenn man so old-school ist, wie ich. Wenn ihr allerdings schon im Technik- Zeitalter angekommen seid, könnt ihr eure Notizen auch in euer Smartphone oder Tablet tippen. Einen Stift solltet ihr aber trotzdem dabei haben. Wie ärgerlich wäre es bitte, wenn ihr an einem berühmten Autor vorbeilauft und kein Autogramm bekommen könnt, weil keiner von euch einen Stift dabei hat?
Tipp für die Technik User: Nehmt euch sicherheitshalber eine Powerbank mit. Beim vielen Fotografieren all der aufregenden Momente geht eurem Smartphone schon schnell mal der Saft aus, und die wenigen Steckdosen sind natürlich immer besetzt, wenn man sie mal braucht.




Tipps für Blogger:

Ich bin dieses Jahr selbst das erste mal als Blogger auf der Buchmesse und schon ziemlich aufgeregt. Dennoch habe ich im Vorfeld schon ein paar Sachen mitbekommen, die man als Blogger beachten sollte und möchte auch dieses Wissen gerne mit euch teilen.

Extra Veranstaltungen für Blogger

Auf der Messe wird es einige spannende Workshops und Veranstaltungen geben, die speziell für Blogger gedacht sind und Themen wie Monetarisierung, Suchmaschinenoptimierung und auch rechtliche Aspekte des Bloggers abdecken.
Die Bloggersessions der Buchmesse finden zB am 26.03 statt. Ein Anmeldung ist erforderlich, euer Messeticket reicht zum Teilnehmen leider nicht. Aber bis zum 26.02 könnt ihr noch günstigere "Earlybird Tickets" ergattern.

Bloggertreffen

Ich freue mich schon unglaublich darauf, die vielen anderen Blogger, mit denen ich mich hier und auf Twitter so gerne austausche, endlich auch mal persönlich kennenzulernen. Und was bietet sich da besser an, als eines der zahlreichen Bloggertreffen.
Lovelybooks bietet so ein Treffen an (am Freitag von 14 bis 16 Uhr, Anmeldung erforderlich) und auch viele Verlage haben schon Termine für Bloggertreffen angegeben und Einladungen verschickt. Eine tolle Übersicht hat Philip von Book Walk für euch erstellt.

Visitenkarten 

Zum Networking mit Vertretern von Verlagen oder auch im Kontakt mit anderen Bloggern ist es praktisch, seine eigenen Visitenkarten dabeizuhaben. Das ist natürlich absolut kein Muss, aber ich bin schon sehr stolz auf meinen kleinen Blog und freue mich darauf, jedem der möchte eine Visitenkarte von meinem Blog in die Hand zu drücken. Da fühlt man sich doch gleich ganz professionell.



Plauderecke

So, das waren meine ersten Tipps und Tricks zum Messebesuch. Werdet ihr auch nach Leipzig fahren? Und habt ihr euren Messeaufenthalt schon geplant? Habt ihr vielleicht noch gute Tipps für mich? Dann immer ehr damit. Ich freu mich auf eure Kommentare. 

Ich gebe dir die Sonne - Jandy Nelson [Rezension]

Donnerstag, Februar 23, 2017

Leselust Jugendbuch Buchtipp Kunst Liebe Tod Kurzmeinung:

Ein tolles Jugendbuch voller Kunst und Farbe. Über Liebe, Familie, Verletzungen, Lügen und Vergebung.

Bewertung: 3,5 Sterne

Verlag: cbt
Seiten: 480
Preis: 17,99€ (Hardcover)  13,99€ (eBook)

Klappentext:

Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...

Meine Meinung:

Zum Inhalt will ich gar nicht mehr so viel sagen, um den Lesern nichts von der Geschichte vorwegzunehmen.
Es geht also um ein Zwillingspaar, die sich so nahe stehen, dass schon die Rede von NoahundJude ist. Sie können fühlen, was der andere fühlt. Wissen, was der andere denkt. Zumindest mit 13 ist das so. Drei Jahre später gehen sie sich aus dem Weg und reden kaum miteinander. Ihre Verbindung haben sie verloren.
Noah hat eine große künstlerische Begabung und geht völlig in der Kunst auf. Er lebt in seiner eigenen Welt und zeichnet ständig in seinem Kopf. Das macht ihn auch ein wenig zum Sonderling und er wird des Öfteren Opfer der "coolen Kids" und ihrem Spott.
Jude ist ein echter Wildfang, surft, hängt mit den Älteren ab und geht auf Parties und flirtet mit jedem Jungen.
Doch drei Jahre später haben sich beide völlig verändert. Die Entwicklung der Figuren ist wirklich sehr interessant und das man am am Anfang noch nicht weiß, was Auslöser dafür war, macht es noch spannender.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Noah und Jude erzählt. Dabei wird die Geschichte in zwei Zeitebenen unterteilt, da wir in Noahs Kapiteln die Ereignisse geschildert bekommen, als die Zwillinge 13 bis 14 Jahre alt waren. In Judes Abschnitten erfahren wir, wie das Leben der Zwillinge drei Jahre später, mit 16 Jahren, aussieht. Das fand ich sehr interessant und diese strenge Verknüpfung von Perspektive und Zeitebene habe ich auch bisher in keinem anderen Buch so gelesen. Allerdings waren mir gerade zu Anfang die Kapitel etwas zu lang. Nachdem ich so lange Teil von Judes Geschichte war, viel es mir dann erstmal schwer, wieder in Noahs Abschnitt reinzufinden, und umgekehrt.

Etwas anderes, was an "Ich gebe dir die Sonne" wirklich sehr besonders ist, ist der Schreibstil. Jandy Nelson benutzt eine sehr metaphernreiche, bildhafte Sprache. Daran musste ich mich am Anfang erst gewöhnen, doch schnell habe ich diesen besonderen Stil lieben gelernt und mich davon bezaubern lassen.

"Am liebsten würde ich die Hand meines Bruders packen und mit ihm durch die Zeit zurücklaufen, dabei die Jahre abstreifen wie Mäntel, die uns von den Schultern fallen
(aus "Ich gebe dir die Sonne von Jandy Nelson, S. 51 (eBook) 

Starke Charaktere 

Ich habe das Buch wirklich gern gelesen. Nicht nur wegen der schönen Sprache, sondern auch, weil mir die Protagonisten gleich sympathisch waren. Beide sind sie ganz speziell und heben sich von dem 0-8-15 Jugendbuchcharakter ab. Beide sind sie auf ihre eigene Art und Weise etwas verrückt und etwas anders. Und beide haben sie manchmal damit zu kämpfen, sich selbst treu zu sein und sich nicht zu verlieren. Sie sind versucht sich zu verbiegen, um sich anzupassen. Um dann aber schließlich doch sie selbst zu bleiben.
Das ist eine wunderbare Botschaft, die das Buch sendet: Das es ok ist, so zu sein, wie man ist. Auch wenn man vielleicht ganz anders ist, als all die anderen. Das gerade das dem Leben auch die besondere Farbe geben kann. Es ist ok, auch mal von seinem Weg abzukommen, solange man immer versucht, wieder zurück zu gelangen.

Liebesgeschichte 

Außerdem gibt es in dem Buch natürlich auch noch eine ordentliche Portion Liebe und Herzschmerz.
Mein persönliches Highlight war dabei der Engländer. Ich selbst habe eine Schwäche für den britischen Akzent und konnte Jude sehr gut verstehen, als sie diesen mehrmals im Buch besonders herausstreicht.

"Warum hören sich Engländer eigentlich immer schlauer an als alle anderen? So als müssten sie für einen simplen Gruß schon den Nobelpreis einheimsen?"
(aus: Ich gebe dir die Sonne von Jandy Nelson, S. 142 (eBook))

[Achtung: Spolier]

Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass mir das Ende zu perfekt ist. Ich saß beim Lesen zwar da und musste übers ganze Gesicht grinsen, weil alles einfach so schön war. Aber, und das ist jetzt nicht böse gemeint, als kritischer Leser muss ich sagen, dass diese sonst sehr "echte" Geschichte ein etwas weniger schablonenhaftes Ende verdient hätte. Und ja, ich weiß, dass es sich bei "Ich gebe dir die Sonne" um ein Jugendbuch handelt. Aber die müssen ja auch nicht immer mit "Glitzer, Sonnenschein und Happy Ever After" enden, oder?

Fazit:

Ich gebe dir die Sonne -ein Buch das zeigt, dass man die Menschen, die man liebt, auch am meisten verletzen kann. Was Schweigen alles anrichten kann. Wie eine ganz normale Familie durch einen furchtbaren Schicksalsschlag zerbricht und sich entfremdet. Aber auch, wie sie sich dadurch entwickeln und daran wachsen.
Besonders die reiche Sprache hat mich sehr beeindruckt und auch das große Thema Kunst ist meiner Meinung nach gut verarbeitet und ich habe noch so einiges gelernt.
Ein fast perfektes Jugendbuch.


Weitere Rezensionen findet ihr hier: 

Myri liest

Sternenbrise

Influenza Bookosa

Mein herzlicher Dank gilt dem cbt Verlag und dem Bloggerportal für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars. 

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Vom Ende der Einsamkeit - Benedict Wells [Rezension]

Freitag, Februar 17, 2017

Leselust Rezension Buchtipp Liebesgeschichte Kurzmeinung

Ich bin mit extrem hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da es ja so unglaublich gehyped wurde. Die Geschichte ist sehr einfühlsam und oft fast schon philosophisch erzählt. Sie handelt von Liebe, Familie, Freundschaft. Von verpassten Gelegenheiten und zweiten Chancen. Und von Menschen, mit all ihren Eigenarten und Fehlern. Ein tolles Buch, das mich aber nicht ganz so umgehauen hat, wie viele andere.

Bewertung: 4 Sterne 


Verlag: DiogenesSeiten: 368 | Preis: 22,00€ (Hardcover)

Klappentext

»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.« Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.

Zum Buch 

Im Zentrum der Geschichte stehen die drei Geschwister Jules, Marty und Liz. Wir begleiten sie von ihrer Kindheit an bis ins Erwachsenenalter. Am Anfang gibt uns das Buch einen Einblick in das alltägliche Leben der Familie, in die Beziehung der Geschwister untereinander und zu den Eltern. Vertrautheit, Nähe und Wärme, aber auch Spannungen und Missgunst.
Doch das Leben der Geschwister gerät jäh aus den Fugen, als ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Die drei Vollwaisen kommen erst zu ihrer Tante und dann auf ein Internat. Und jeder geht ganz anderes mit dem Verlust um. Marty zieht sich zurück und verbringt die Tage vor den Computer, Liz flüchtet sich in Drogen und Männergeschichten. Und Jules, der eigentlich die Nähe seiner Geschwister sucht, ist auf sich allein gestellt und fühlt sich einsam. Bis er eine enge Freundschaft mit Alva, einem Mädchen aus seiner Klasse, eingeht. Und schnell wird klar, dass die beiden mehr verbindet, als nur Freundschaft.

Meine Meinung

Von Anfang an wird man als Leser in die Geschichte hineingezogen. Nach und nach werden die drei Geschwister feinfühlig vorgestellt und sorgfältig weiterentwickelt. Ich habe schnell einen Eindruck von den einzelnen Personen bekommen, von der Dynamik zwischen ihnen und wie sie sich unter welchen Umständen entwickeln.
Stellenweise wurde es mir dann aber ein bisschen zu pathetisch. Die Geschichte flaut zwischendurch etwas ab, plätschert nur so dahin.
Die Gedankengänge sind teilweise wirklich tiefgründig und regen zum Nachdenken an. Manche Phrasen haben mich als Leser beeindruckt und noch lange nach dem Lesen verfolgt.
Dann allerdings gab es auch hier wieder Passagen, wo dieses Tiefgründige etwas gezwungen wirkt und ins pseudo- philosophische abgleitet. So war zumindest mein Eindruck.
Die Liebesgeschichte zwischen Jules und Alva fand ich wunderschön. Es hat mich einige Nerven gekostet, dass sie sich so viele Jahre immer wieder verpasst haben, und ich habe mit ihnen gelitten und mit ihnen gefiebert, wann diese Liebenden endlich zueinander finden, wo sie doch so offensichtlich füreinander geschaffen waren. In der Beschreibung dieser Beziehung hat sich der Autor wirklich selbst übertroffen und allein dafür ist das Buch lesenswert.

Fazit 

Ich kann verstehen, was viele an "Vom Ende der Einsamkeit" so begeistert hat. Benedict Wells erzählt die Geschichte mit großer Ruhe und ich war stellenweise völlig gefangengenommen vom Fluss der Handlung, der Echtheit der Charaktere und der zauberhaften Liebesgeschichte. Aber dann gab es eben leider auch immer wieder Stellen, die sich eher mühsam gelesen haben und Passagen, die im Gesamtkonzept für mich nicht ganz stimmig waren.
Ein starkes Buch, für mich aber nicht überragend.


Mein herzlicher Dank gilt dem Diogenes Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars. 

Neuerscheinungen

Neuerscheinungen 2017 -Teil 2

Sonntag, Februar 12, 2017

Wie versprochen gibt es nun den zweiten Teil der Neuerscheinungen. Während der letzte Post ausschließlich Neuerscheinungen im Frühjahr 2017 gelistet hat, sind diesmal auch Bücher dabei, auf die wir noch eine ganze Weile hin fiebern müssen. Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Also auf zu Runde 2. Viel Spaß beim Stöbern.


Neuerscheinungen

Neuerscheinungen Frühjahr 2017 -Teil 1

Freitag, Februar 10, 2017

Hallo liebe Lesefreunde, 

Ich habe mal wieder ein bisschen in den Verlagsprogrammen geblättert und es ist wie immer: die Wunschliste wächst schneller, als ich je lesen könnte. Ich habe so viele spannende und interessante Neuerscheinungen entdeckt und wollte mal ein paar Titel mit euch teilen, die ich besonders vielversprechend fand, oder die schon jetzt so hoch gelobt werden. 
Da ich mich so schlecht entscheiden kann, sind es allerdings ganz schön viele Bücher geworden. Deswegen habe ich beschlossen, meinen Neuerscheinungspost aufzuteilen. Teil 2 wird dann in den nächsten Tagen folgen. Also viel Spaß beim Schmökern, vielleicht ist ja was für euch dabei. 


Lesemonat || Januar

Montag, Februar 06, 2017

Neues Jahr, neues (Lese-) Glück. Im Januar kommt schon immer mal der erste Prüfungsstress durch, aber es hält sich noch in Grenzen. Deswegen konnte ich mir hier und da auch immer mal wieder eine kleine Lesepause gönnen und bin insgesamt auf 5 Bücher gekommen. Das sind 1930 Seiten, also 62 Seiten am Tag.
Neuzugänge hatte ich keine! Yay! Das heißt dieser Monat stand ganz im Zeichen des SuB- Abbaus!

Rezension Leseprobe Leselust

1. Die Fährte -- Jo Nesbø (4 Sterne)

--> Der vierte Fall für Hole. Diesmal wird es sehr persönlich, denn Harry selbst gerät unter Verdacht. Wieder eine sehr spannende Geschichte und interessante Charaktere. Nesbø konnte mich mal wieder begeistern. 

Klappentext:
Der Osloer Kriminalbeamte Harry Hole jagt einen Bankräuber, der während eines Überfalls scheinbar grundlos eine junge Angestellte erschoss. Da wird er selbst in einen Mordfall verwickelt: seine ehemalige Geliebte wird tot aufgefunden, und Harry ist der Letzte, der sie lebend sah. Er gerät nun selbst unter Mordverdacht und muss untertauchen, um auf eigenen Faust weiterermitteln zu können. Eine heiße Fährte führt in bis nach Südamerika.


Rezension Leseprobe Leselust Buchtipp

2. Die Känguru- Chroniken -- Marc- Uwe Kling (5 Sterne)

--> Selten habe ich beim Lesen so viel gelacht. So viel Sarkasmus, Witz, eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik und auch einfach nur Absurdes ist dabei. Das Känguru und Marc- Uwe sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich habe sie gerne durch ihren chaotischen Alltag begleitet. Absolute Leseempfehlung! 

Klappentext:
»Ich bin ein Känguru - und Marc-Uwe ist mein Mitbewohner und Chronist. Nur manches, was er über mich erzählt, stimmt. Zum Beispiel, dass ich mal beim Vietcong war. Das Allermeiste jedoch ist übertrieben, verdreht oder gelogen! Aber ich darf nicht meckern. Wir gehen zusammen essen und ins Kino, und ich muss nix bezahlen.« Mal bissig, mal verschroben, dann wieder liebevoll ironisch wird der Alltag eines ungewöhnlichen Duos beleuchtet. Völlig absurd und ein großer Lesespaß.


Leseprobe Rezension Buchtipp Leselust Satire Witz

3. Das Känguru- Manifest -- Marc- Uwe Kling (4 Sterne)

--> Das Känguru hat mich so begeistert, dass ich direkt auch den zweiten Teil verschlungen habe. Großartig, witzig, schlau -lest es! 

Klappentext:
Sie sind wieder da – das kommunistische Känguru und der stoische Kleinkünstler! Auf der Jagd nach dem höchstverdächtigen Pinguin rasen sie durch die ganze Welt. Spektakuläre Enthüllungen! Skandale! Intrigen! Ein Mord, für den sich niemand interessiert! Eine Verschwörung auf niedrigster Ebene! Ein völlig abstruser Weltbeherrschungsplan! Mit Spaß, Spannung und Schnapspralinen...

 
Rezension Leseprobe Buchtipp Leselust

4. Die Känguru- Offenbarung -- Marc- Uwe Kling (4 Sterne)

--> Es gibt einen dritten Teil. Keine Frage, natürlich musste der auch direkt gelesen werden. Der Anfang ohne das Känguru konnte mich nicht so richtig erreichen, aber danach wurde es um so schöner. Wie ein Wiedersehen mit einem alten Freund. 

Klappentext:
Endlich: Es geht weiter! Nach dem Manifest folgt die Offenbarung! Hier kommt die fulminante Fortsetzung der Fortsetzung: Das Beuteltier und der Kleinkünstler auf der Jagd nach dem mysteriösen Pinguin. Haltet euch bereit: »Dies ist die Offenbarung des Kängurus, dem Asozialen Netzwerk zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll; und sie wurde gesandt durch eine E-Mail zu seinem Knecht Marc-Uwe, der bezeugt hat das Wort des Kängurus und das Zeugnis vom Asozialen Netzwerk, was er gesehen hat. Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung, denn die Zeit ist nahe.« Halleluja.


Leseprobe Rezension Leselust Buchtipp

5. Vom Ende der Einsamkeit -- Benedict Wells (4 Sterne)

--> Ich bin mit extrem hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, da es ja so unglaublich gehyped wurde. Die Geschichte ist sehr einfühlsam und oft fast schon philosophisch erzählt. Sie handelt von Liebe, Familie, Freundschaft. Von verpassten Gelegenheiten und zweiten Chancen. Und von Menschen, mit all ihren Eigenarten und Fehlern. Ein tolles Buch, das mich aber nicht ganz so umgehauen hat, wie viele andere.
Für eine genauere Analyse schaut euch doch meine Rezension an. 

Klappentext:
»Eine schwierige Kindheit ist wie ein unsichtbarer Feind: Man weiß nie, wann er zuschlagen wird.« Jules und seine beiden Geschwister wachsen behütet auf, bis ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen. Als Erwachsene glauben sie, diesen Schicksalsschlag überwunden zu haben. Doch dann holt sie die Vergangenheit wieder ein. Ein berührender Roman über das Überwinden von Verlust und Einsamkeit und über die Frage, was in einem Menschen unveränderlich ist. Und vor allem: eine große Liebesgeschichte.


Plauderecke 

Wie sah euer Monat so aus? Wie seid ihr in das neue Jahr gestartet? Und was hab ihr Schönes gelesen? 

Lesemonat || Dezember

Montag, Februar 06, 2017

Der Dezember, Adventszeit  -eigentlich eine Zeit des Innehaltens, der Besinnlichkeit. Aber irgendwie artet dieser Monat bei mir immer in puren Stress aus. Da wären zum einen die vielen Geburtstage (inklusive meinem eigenen), dafür müssen Geschenke besorgt werden. Dann die Weihnachtsvorbereitungen, auch hier die fröhliche Geschenkejagd. Dann bin ich ja auch Vollblut- Chorsängerin und der Dezember ist immer vollgepackt mit Adventskonzerten.
Lange Rede, kurzer Sinn: ich bin leider diesen Monat kaum zum Lesen gekommen. Nur drei Bücher sind es geworden.
Ganz im Gegensatz dazu sind sooo viele neue Bücher bei mir eingezogen. Einmal durch meinen Geburtstag, und dann natürlich durch das Buchpaket von Lovelybooks. Das waren dann gleich 50 Bücher auf einmal. Naja, aber das ist gleich ein Ansporn für die guten Lesevorsätze fürs neue Jahr ;)

1. Totentanz für Dr. Siri -- Colin Cotterill (4 Sterne) 

--> Der dritte Fall für den Pathologen Siri und seine Freunde. Für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Witz und einer Prise fremder Kultur. 

Klappentext: 
Dr. Siri, der so dickköpfige wie brillante Leichenbeschauer von Laos, muss in die Provinz: Ein bizarrer Fund sorgt für Unruhe in Houaphan, einer abgelegenen Bergregion. Nach einem Erdrutsch ragt ein mumifizierter Arm aus einem frisch verlegten Betonpfad. Da der fragliche Weg zum neuen Domizil des Präsidenten führt, ist er geradezu ein Nationaldenkmal. Folglich soll Siri schnell und diskret herausfinden, warum hier offenbar ein Mann lebendig begraben wurde. Zusammen mit seiner Assistentin Dtui kommt er einer Geschichte von Liebe, Magie und Rache auf die Spur. Allerdings ist es nicht dieser Mordfall, der Siri um den Schlaf bringt. Es ist die infernalisch laute Discomusik, die jede Nacht an sein Ohr dringt. Woher kommt sie? Und warum scheint sie außer ihm niemand zu hören? Auch dieses Rätsel wird er schließlich lösen - und sogar selbst ein mitternächtliches Tänzchen wagen.


2. Engel aus Eis -- Camilla Läckberg (2,5 Sterne) 

--> Schon zum fünften Mal ermitteln die Autorin Erica und ihr Mann Patrick zusammen. Ein solider Krimi. Spannend, aber nicht weltbewegend. 

Klappentext: 
Das Dorf Fjällbacka ist alarmiert: Der pensionierte Geschichtslehrer Erik Frankel wurde ermordet. Der beliebte alte Mann war ein angesehener Spezialist für die NS-Zeit. Die Ermittlungen der schwedischen Polizei konzentrieren sich auf Neonazikreise. Doch Erica Falck vermutet das Motiv in Frankels Vergangenheit. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte er den Widerstand gegen die deutschen Besatzer unterstützt. Dunkle Jahre, über die Ericas Mutter nie gesprochen hat. Für Erica ist es an der Zeit, das große Geheimnis ihrer Mutter zu ergründen. Damit gerät sie ins Visier des Mörders.



3. Kakerlaken -- Jo Nesbø (4 Sterne) 

--> Der zweite Fall für Hole. So spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte. Glaubwürdige Verdächtige, eine interessante Kulisse, und auch die Auflösung hat gepasst. 

Klappentext:
Harry Holes zweiter Fall: In Bangkok wurde der norwegische Botschafter ermordet. Hole soll die thailändische Polizei unterstützen und taucht tief ein in die Unterwelt einer Stadt, in der Moral und Gesetz keine Rolle spielen. Dabei findet er mehr über den Ermordeten heraus, als seinen Vorgesetzten lieb ist…


So, wenn ich mir das so ansehe, war es ein Monat der Krimi- Reihen. Auch mal schön. Allerdings nicht so besinnlich... :P 

The Green Mile - Stephen King [Rezension]

Freitag, Januar 13, 2017

Rezension Buchbesprechung Todesstrafe USA

Kurzmeinung:

Ich bin mir sehr hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, die nur teilweise erfüllt wurden. Trotzdem ein spannendes und berührendes Buch.


Bewertung: 3,5 Sterne


Verlag: Heyne
Seiten: 592
Preis: 9,99€ (Taschenbuch),  8,99€ (eBook)


Klappentext (vom Verlag): 

»The Green Mile« – so nennt sich der Todestrakt des Staatsgefängnisses Cold Mountain. John Coffey wurde zum Tode verurteilt, weil er zwei Mädchen missbraucht und ermordet haben soll. Dem Hünen wohnt aber auch eine übernatürliche Kraft inne...
Kann ein Mörder zugleich ein begnadeter Heiler sein? Und wenn ja, darf oder sollte man ihn dann töten?


Zum Buch:

Die Geschichte wird rückblickend vom Ich- Erzähler Paul Edgecombe erzählt. Damals, 1932, ist er Leiter des Todestraktes. Das ist natürlich eine schwere Arbeit, aber er hat sich zusammen mit seinen Kollegen eine Routine aufgebaut um so viel Normalität wie Möglich in den Arbeitsalltag zu bringen. Aufgemischt wird die eingeschworene Truppe der Gefängniswärter durch Percy Wetmore, einen unempathischen neuen Kollegen, der nur auf seine Karriere bedacht ist und Spaß daran hat, die Gefangenen zu demütigen und zu quälen. Das entspricht keines Falls der Philosophie von Edgecombe, der um so viel Ruhe wie möglich bemüht ist.
Eines Tages wird dann John Coffey in den Todestrakt eingeliefert. Der schwarze Hüne erscheint gutmütig, aber etwas zurückgeblieben. Er soll zwei Mädchen missbraucht und ermordet haben, doch schnell kommen Paule Edgecombe Zweifel an der Schuld des Mannes.
Und dann stellt sich auch noch heraus, das Coffey übernatürliche Fähigkeiten hat. Er kann Krankheiten heilen und gute und schlechte Menschen auf anhieb erkennen. Er schien auch Gedanken lesen zu können. Er sieht das Leid anderer Menschen und möchte ihnen helfen.
Paul Edgecombe weiß indessen nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er sieht das große Potential von Coffey, wie vielen Menschen er helfen könnte. Außerdem ist er immer mehr davon überzeugt, dass Coffey zu unrecht in der "Green Mile" gelandet ist. Kann er den gutmütigen großen Mann trotzdem töten?


Meine Meinung: 

Schon so lange bin ich um die Bücher von Stephen King herumgeschlichen. So viele Leser sind große Fans und King begeisterte schon Millionen mit seinen Büchern. Da fühlt es sich ja fast an wie eine Bildungslücke, noch nichts von ihm gelesen zu haben. Allerdings bin ich nicht so ein Fan von Horror oder Gruselgeschichten. Auch Übernatürliches mag ich eigentlich nicht so gerne in Geschichten. Deswegen habe ich mir dann als King- Einstieg die Geschichte ausgesucht, die mir am "normales" und "ungruseligsten" erschien und mich dann letztendlich für The Green Mile entschieden.
Da dieses Buch ja so hoch gelobt wurde, bin ich natürlich auch mit sehr hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen.

Das Thema des Buches fand ich von Anfang an sehr spannend und war neugierig, wie King das verarbeiten würde. Allerdings hätte man aus dem moralischen Dilemma -darf man einen Mörder töten, wenn dieser die Gabe zum Heilen besitzt- mehr machen können, finde ich. Auch die Vorurteile und Diskriminierungen wegen der Hautfarbe bleiben mir zu sehr im Hintergrund. Ebenso hätte man das gesamte Konzept der Todesstrafe kritischer reflektieren können.
Der Schreibstil ist sehr schön und die Geschichte ließ sich leicht und flüssig lesen. Die Seiten flogen nur so dahin.
Allerdings gab es für meinen Geschmack zu viele Wiederholungen, die mich dann teilweise im Lesefluss etwas haben stocken lassen. Außerdem habe ich manchmal den roten Faden verloren, weil es sehr viele Zeitsprünge gibt und ständig auf Zukünftiges hingewiesen wird oder Rückblenden zu Vergangenem vorkommen. Das hat mich dann teilweise schon ganz schön verwirrt. Behält man allerdings im Hinterkopf, dass Green Mile ursprünglich ein Fortsetzungsroman in mehreren Bänden war, dann wird einem die Struktur und der Grund für die Wiederholungen klarer.
Wie ich bereits Eingang geschrieben habe, hatte ich ja vor dem Lesen ein bisschen Angst davor, dass es mir in dem Buch zu viel "Übernatürliches", geben würde. Die Sorge war allerdings umsonst. Die magischen Elemente fließen ganz natürlich in die Geschichte mit ein, wirkt nie komisch oder skurril. Und dadurch, das auch die Protagonisten die Wunder erst nicht glauben können und dann Argumente sammeln, wird man als Leser, ohne das man es merkt, mit überzeugt.
Auch die Zusammenstellung der Charaktere hat mir sehr gut gefallen. King nimmt sich die Zeit, jeden Charakter gut einzuführen und genau vorzustellen, so dass ich als Leser von Anfang an zu jedem Namen ein gutes Bild im Kopf hatte, dass im Verlauf der Geschichte immer verfeinert wurde. Dabei begnügt sich King nicht mit einfachen schwarz-weiß Darstellungen, sondern gibt jeder Person die nötige Tiefe.

Fazit: 

Das Buch konnte meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Außerdem war mir der Aufbau der Geschichte manchmal zu wirr.
Der Schreibstil hingegen konnte mich begeistern, genau wie die fein herausgearbeiteten Charaktere.
Aus dem Thema hätte man vielleicht mehr machen können, aber ingesamt bietet der Roman ein paar spannende Lesestunden und eine Geschichte, die man nicht so schnell vergisst.
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Jahresrückblick 2016

Dienstag, Januar 03, 2017

Erstmal:

 Happy 2017, meine lieben Bücherwürmer! Auf viele schöne Lesestunden und großartige Bücher! 


Da ist das Jahr 2016 schon wieder rum. Ich kann es fast nicht glauben.
Für mich persönlich war es ein ziemlich positives und vor allem spannendes Jahr. Ich habe mit dem Bloggen angefangen und das war natürlich total aufregend. Und wie schnell sich das alles entwickelt hat. Ich habe schnell viele Leser und Follower erreichen können und freue mich tierisch über jeden einzelnen von euch. Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, wie viele Menschen gerne lesen möchten, was ich so schreibe.
Auch sonst war bei mir natürlich einiges los.
Meine Top 10 des Jahres habe ich euch mal fein säuberlich aufgelistet.

Meine Jahreshighlights 

1. Der Blog ist geboren. 

Zu allererst wäre da natürlich, dass ich überhaupt mit dem Bloggen angefangen habe. Im April habe ich meine erste Rezension veröffentlicht. Eigentlich nur zum Spaß, ohne Erwartungen. Nur um mal zu gucken. Doch dann wurde ich von einer so lieben und offenen Buchblogger Community freundlich empfangen und aufgenommen und schnell hat mir das Bloggen viel mehr Spaß gemacht, als ich vorher gedacht habe. Auch das Schreiben an sich bringt mir viel Spaß, aber das Beste ist natürlich der Austausch mit den anderen Leseratten und Bücherwürmern. Ganze 220 Kommentare gibt es schon auf meinem Blog und über jeden einzelnen habe ich mich riesig gefreut.

2. Ich bin bei Lovelybooks

Auch bei Lovelybooks bin ich erst seit diesem Jahr und habe diese Plattform auch sehr schnell lieben gelernt. Dort entdecke ich immer wieder tolle neue Bücher und auch Blogger. Auch eine wunderschöne Lovelybox ist dank dieser Community bei mir eingezogen.

3. Rezensionsexemplare

Ein riesen Highlight war natürlich auch mein erstes Rezensionsexemplar -und das es danach noch viele Weitere gab. :) Ich bin immer noch überrascht, wie schnell sich die Kooperationen mit den Verlagen entwickelt haben, und wie unkompliziert das alles abläuft.

4. Leseparty -die bessere Alternative zur Buchmesse

Dann gab es da noch die Leseparty, auf der ich noch mal ganz viele tolle neue Blogs entdeckt habe und so viel Spaß beim Stöbern und Lesen hatte, dass ich fast mein Fernweh zur Frankfurter Buchmesse vergessen habe.

5. Buchpassion -Buchliebhaber bekennen sich

Noch eine großartige Aktion, an der ich teilnehmen durfte, war die Buchpassion von Janine (Kapriziös). Alle Bücherwürmer und Leseratten haben sich dabei öffentlich zu ihrer Liebe zum Buch bekannt und tolle Beiträge geschrieben, wie sie zum Lesen gekommen sind, warum sie Geschichten immer noch begeistern können und vieles mehr. Ich habe es sehr genossen, die Posts zu lesen und dabei einige Blogger besser kennenzulernen.

6. Meine Buchliebe zum Job machen

In diesem Jahr habe ich auch angefangen in einem Buchladen zu arbeiten. Und was soll ich sagen, es ist der perfekte Nebenjob für mich. Den ganzen Tag von Büchern umgeben zu sein. Meine Buchtipps endlich auch persönlich verteilen zu können. Es macht mir unglaublich viel Spaß. Und wenn die Leute dann zurück kommen und erzählen, wie gut ihnen ein empfohlenes Buch gefallen hat, das ist einfach spitze.

7. Leserunden -gemeinsam lesen

Viele tolle Leserunden, zum Beispiel die zu George von Alex Gino. Dabei durfte ich mal wieder feststellen, dass mir gemeinsam Lesen noch mehr Spaß macht, als "normales" Lesen.

8. Die Autoren lesen, was ich so schreibe?! 

Sehr gefreut habe ich mich auch jedes mal, wenn ein Autor meine Rezensionen geliked hat. So zum Beispiel Joel Dicker, Anne Freytag, Thees Uhlmann und noch einige andere.
Fast ausgerastet vor Freude bin ich, als die großartige Cornelia Funke meinen Tweet sogar zitiert hat.


9. Buchgewinne 

Ein toller Jahresabschluss war natürlich die tolle Bücherbox von Lovelybooks mit einem Gewinn von unglaublichen 50 Büchern.

10. Der Austausch mit EUCH! 

Und natürlich habt IHR das Jahr zu einem ganz Besonderem werden lassen. Fast 500 Follower bei Twitter, knapp 300 bei Instagram, treue Leser direkt hier auf dem Blog.
Ihr motiviert mich mit euren Kommentaren und eurem Feedback. Danke für ein tolles Blog- Jahr mit euch.




Jahreslesestatistik

Insgesamt habe ich in diesem Jahr 62  Bücher gelesen. Das macht durchschnittlich 5 Bücher pro Monat.
Das entspricht insgesamt ca. 33.000 gelesenen Seiten, also ca 2.745 pro Monat und 91 am Tag.
Darunter waren übrigens nur 3 englische Bücher! Das waren die letzten Jahre immer deutlich mehr und sollen bitte im nächsten Jahr auch wieder mehr werden.

Außerdem habe ich noch 5 Hörbücher gehört.

Rezensiert habe ich 27 Bücher. Also knapp jedes zweite Buch, das ich gelesen habe. Das finde ich schon ganz ok, eigentlich. Vielleicht kann ich das aber nächstes Jahr noch etwas steigern.
Allerdings stehen noch einige Rezensionen aus, also werde ihr hier Anfang nächsten Jahres noch Rezensionen zu Büchern finden, die ich 2016 gelesen habe.




Gute Vorsätze fürs neue Lesejahr


Mit der Quantität der gelesenen Bücher bin ich eigentlich ganz zufrieden. Natürlich, mehr ginge immer und der SuB würde sich freuen. Aber wenn man bedenkt, dass ich auch noch ein Leben neben den Büchern habe und Uni, Freunde und andere Hobbys eben auch ihre Zeit brauchen, dann ist das so schon ganz ok.
Allerdings möchte ich qualitativ gern etwas ändern. Gerade durch das Bloggen bin ich dieses Jahr etwas dazu verleitet worden, mehr Neuerscheinungen und Bestseller zu lesen, da das häufig auch die Bücher sind, die auf den anderen Blogs viel besprochen werden und dann machen die mich eben immer so neugierig. Ist ja auch gut so. Aber ich möchte 2017 gern auch wieder mehr abseits des Mainstreams und der Neuerscheinungen lesen.
Außerdem ist ein guter Vorsatz noch, jeden Monat mindestens ein Buch vom SuB zu lesen. Mal sehen, wie das so klappt.
Naja, und wie gesagt würde ich gern etwas mehr rezensieren und auch wieder mehr englische Bücher lesen.
Generell ist mir auch sehr wichtig im Hinterkopf zu behalten, das Lesen immer Spaß machen soll. Ich möchte mich nicht unter Druck setzen, mehr zu lesen, oder bestimmte Bücher unbedingt zu lesen. Sondern ganz spontan zu dem Buch greifen, das mich gerade anspricht. Und mich nicht mit anderen Bloggern vergleichen.



Da dieser Beitrag jetzt schon so lang ist, habe ich beschlossen, einen extra Leserückblick zu schreiben und euch dort meine Tops und Flops des Jahres zu verraten.


Plauderecke

Was waren eure Highlights 2016? Und habt ihr auch irgendwelche guten Lesevorsätze?

Über mich


Hallo, ich bin Julia, 28, und der Bücherwurm hinter dem Blog Leselust.
Seit 2016 blogge ich hier über Bücher, Literaturevents und was mich sonst so beschäftigt.
Ich liebe Bücher, Kaffee, das Meer und Musik.
Wenn ihr mehr über mich wissen wollt, dann schaut bei "Über mich" vorbei oder schreibt mir auch gern. Ich habe immer ein offenes Ohr für euch.