Rezension: "Bittere Wunden" von Karin Slaughter

Freitag, September 16, 2016



Verlag: Blanvalet 
Seiten: 576
Preis: 19,99€ (Hardcover), 9,99€ (Taschenbuch), 8,99€ (eBook) 



Bewertung: 5 Sterne 



Kurzmeinung:

Eines der besten Bücher, die ich von Karin Slaughter gelesen habe.





Klappentext:

Die tiefsten Wunden sind jene, die uns die Vergangenheit zufügt.

Eine Studentin verschwindet spurlos, doch als Will Trent sich an ihre Fersen heftet, wird ihm der Fall mit unerwarteter Heftigkeit entzogen. Amanda Wagner, seine undurchschaubare Vorgesetzte, scheint mit aller Macht verhindern zu wollen, dass sich Will in die Ermittlung einschaltet.
Warum? Möchte sie ihn bestrafen oder schützen?
Erst als sich Will und Amanda in einem verlassenen Waisenhaus gegenüberstehen, kommt die Wahrheit ans Licht, die nicht nur das lange Geheimnis um Will Trents Vergangenheit aufdeckt, sondern ein grausames Netz aus Verrat, Korruption und bitterem Hass entlarvt.



Zum Buch:

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt.

Atlanta, August 1974.

Auf dem Straßenstrich stehen Kitty, Lucy, Jane und Mary; ihr schwarzer Zuhälter Juice führt die Mädchen mit brutaler Gewalt.
Dann ist eines der Mädchen tod, zerschmettert liegt sie im Innenhof eines Wohnbunkers in den Slums von Atlanta. Juice ein willkommener Täter.
Die Polizeiarbeit wird schlampig und oberflächig gemacht, es ist ja “nur eine Nutte”, die da wohl Selbstmord begangen hat.

Amanda Wagner und Evelyn Mitchell, zwei weibliche Polizistinnen in Zivil, kämpfen gegen Sexismus und Korruption im Dezernat. Sie finden Spuren, die eindeutig auf Mord hinweisen und fangen an auf eigener Faust zu ermitteln. Fazit: es sind noch mehr junge Mädchen spurlos verschwunden und alle kannten sich.
Es ist schwer in dieser Zeit eine Frau zu sein, die nicht am Herd steht, auch die Dienstmarke verschafft den Ermittlerinnen keinen Respekt in der Männerdomaine.


Atlanta, Gegenwart.

Ein Frauenmörder wird aus der Haft entlassen und zeitgleich verschwindet eine junge, blonde Studentin spurlos. Amanda Wagner übernimmt persönlich die Ermittlungen, doch Will Trent darf nicht mitermitteln, er wird aus nichtigen Gründen strafversetzt -an den Flughafen von Atlanta.
Gerade das weckt natürlich seine Neugier an diesem Fall.
In einem leerstehenden Waisenhaus begegnen Trent und seine Freundin Dr. Sara Linton plötzlich Amanda Wagner. Was gibt es in diesem Kinderheim zu finden, das Amanda Wagner persönlich hier einsteigt?

Bald wird klar, das der aktuelle Fall mit dem Fall von 1974 zusammen hängt. Die beiden jungen Ermittlerinnen riskierten 1974 ihren Job und ihr Leben um zu ermitteln, was den drogensüchtigen Mädchen geschehen ist.

Also fängt Will an auf eigene Faust zu ermitteln und eine ungebändigte, kalte Wut bringt ihn dabei an seine seelischen und körperlichen Grenzen.
Wird er durch seine Vergangenheit die Gegenwart zerstören?




Meine Meinung:

Zuerst sollte ich sagen, dass ich ein großer Karin Slaughter Fan bin und beide Krimireihen - die um Dr. Sara Linton und ihrem Exmann Jeffrey Tolliver und auch die um Will Trent und Faith Mitchell- verschlungen habe.
Und dann der Clou, beide Reihen miteinander zu verbinden – genial!
“Bittere Wunden” hat mich von Anfang an gefesselt und zum Ende hin nicht mehr los gelassen.
Die Autorin führt uns auf zwei Zeitebenen durch das Buch, die aber gut gekennzeichnet sind.

Endlich erfahren wir mehr über das seltsame Verhältnis von Amanda Wagner zu Will Trent. Dieses Buch enthüllt die Vorgeschichte von Trent und erzählt uns wie es zu seiner Abhängigkeit von seiner Ehefrau Angie Polaski gekommen ist.
Aber auch die kalte und berechnende Amanda Wagner wird uns in diesem Buch näher gebracht.

Überhaupt gibt das Buch den persönlichen Geschichten der Protagonisten viel Raum.
Ich persönlich finde das sehr gut, für mich lebt ein Krimi nicht nur vom Fall an sich, sondern ich möchte auch etwas über die Ermittler erfahren.
Und in diesem Band wird endlich meine Neugierde befriedigt.

Das Buch hat mich aber auch wütend gemacht. Ist es wirklich erst so kurze Zeit her, dass wir Frauen nicht mehr unter der Vormundschaft unserer Männer stehen? Und Alkohol im Dienst, verbunden mit Rassendiskreminierung und Sexismus – eine gefährliche Mischung.

Um so mehr verstehe ich jetzt Amanda Wagner, die sich als Frau unter diesen Bedingungen an die Spitze des Georgia Bureau of Investigation (GBI) hoch gearbeitet hat.




Mein Fazit: 

Absolut lesenswert und ein Muss für Karin Slaughter Fans.





Mein herzlicher Dank gilt dem Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag.
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4 Kommentare

  1. Mein erstes Buch (und bislang einziges) war "Pretty Girl" & ich war begeistert. Würde gern noch weitere lesen, aber die Reihe(n) sind schon so fortgeschritten

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    1. Ja, Slaughter schreibt echt gut und die Bücher sind immer sehr spannend. Kann ich jedem Thriller Fan nur empfehlen. Und es ist doch eigentlich gut, wenn es schon mehrere Bände gibt. Dann hat man immer genügend Lesestoff und muss nicht ewig auf die Fortsetzungen warten ;)

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  2. Hey!
    Ich fand die Zusammenführung der Reihen auch gelungen. ich hatte da ein bisschen Sorge, ob das glücken kann und wird. Ich muss allerdings auch gestehen, dass mir Will Trent schon vorher nicht lag und auch jetzt nicht liegt und ich daher jetzt ausgestiegen bin. ich war und bin nach wie vor großer Fan der Grand County Reihe und finde es schon sehr schade, wie sie geendet ist.
    LG
    Yvonne

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    1. Ich habe ja beide Reihen gelesen und beide Reihen auch sehr gemocht. Und als ich dann gehört habe, dass Slaughter die Reihen zusammenführen will, fand ich das eine großartige Idee. Und die Umsetzung fand ich dann auch sehr gelungen. Klar, man hatte die "eigenen" Charaktere beider Reihen lieb gewonnen und muss sich erstmal an die Umstellung gewöhnen, aber ich bin gespannt, was da jetzt noch so kommt.
      Aber ja, ich kann mir schon vorstellen, dass es nicht allen so gut gefallen hat. Besonders natürlich, wenn man eine der Reihen eh schon nicht so mag. Das ist dann natürlich schade für dich... Aber zum Glück gibt es ja auch noch so viele andere tolle Thriller :P
      Liebe Grüße

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