So, und jetzt kommst du - Arno Frank [Rezension]

Donnerstag, Juli 20, 2017

Kurzmeinung:

Ein Roman, basierend auf eigenen Erlebnissen und Erinnerungen des Autors. Eine Flucht durch Europa, geschildert in lockerem Ton. Sehr authentisch, spannend und unterhaltsam.
Wir begleiten ausgefallene und sympathische Charaktere auf ihrem Weg durch abwechslungsreiche Kulissen und vergessen dabei fast, dass es sich hier um einen autobiografisch angelehnten Roman handelt.

Bewertung: 3 Sterne



Klappentext:

Der eigene Vater ein Hochstapler – nach einer wahren Geschichte

Aufregend, wenn die Eltern auf der Flucht vor der Polizei ihre Kinder mitschleppen. Aber für die drei Geschwister verwandelt sich das Abenteuer bald in einen Albtraum. Ihre Odyssee führt sie quer durch Europa. Ein Roman wie ein Roadmovie.

Eine ebenso tragische wie komische Familiengeschichte. Vater, Mutter und drei Kinder in der pfälzischen Provinz der Achtzigerjahre. Der Autoverkäufer Jürgen und seine Frau Jutta sind verschuldet, aber glücklich. Als auf einmal das »große Geld« da ist, wandert die Familie fluchtartig nach Südfrankreich aus. Dort leben vor allem die drei Geschwister wie im Paradies, doch die Eltern benehmen sich immer seltsamer – bis ein Zufall enthüllt, dass der Vater ein Hochstapler ist. Er hat das Geld unterschlagen und bereits aufgebraucht, als sich die Schlinge enger zieht. Im letzten Moment flieht die Familie vor dem Zugriff der Behörden und die Jagd durch Europa geht weiter. Es ist ein freier Fall auf Kosten der Kinder, bis es unweigerlich zum Aufprall kommt …



Meine Meinung:



Betrug, Flucht und eine Verfolgungsjagd durch mehrere Länder. Und mitten drin drei Kinder, die den Machenschaften ihrer Eltern schutzlos ausgeliefert sind. Sehen die Kinder es zunächst noch als großes Abenteuer, so bekommen sie später zunehmend die negativen Konsequenzen zu spüren.

 Das Buch ist in einem lockeren Ton geschrieben und einige Mal musste ich beim Lesen schmunzeln.  Je weiter man liest, desto mehr bleibt einem jedoch das Lachen im Halse stecken, besonders wenn man bedenkt, dass es basierend auf wahren Erlebnissen des Autors geschrieben wurde.
Teilweise liest sich die Gescheite wie ein ausgefallener Road Trip, bis einem wieder einfällt, dass es sich hier um echte Erinnerungen handelt und man über so viel Verantwortungslosigkeit der Eltern nur den Kopf schütteln kann.

Der Schreibstil lässt einen schnell durch die Geschichte gleiten und obwohl viel vom Alltag der Familie geschrieben wird, ist es keineswegs alltäglich. Schnell hat mich die Geschichte in ihren Bann gezogen und die Seiten flogen nur so dahin, obwohl sich zwischendurch auch einige Längen und Wiederholungen finden. 




Fazit: 

Eine Familie auf der Flucht durch ganz Europa -fesselnd, witzig, tragisch und authentisch. Dieses Buch ist für Fans von spannenden Roadtrips genauso geeignet wie für Leser bewegender Schicksalsromane. Auch wenn es sich bei der Geschichte nicht um ein herausragendes Lesehighlight handelt, so kann ich die Lektüre dennoch mit gutem Gewissen jedem empfehlen. 


Biblio:
Verlag: Klett- Cotta
Seiten: 352
Preis: 22,00€ (Hardcover), 17,99€ (eBook)



Plauderecke: 

Habt ihr das Buch schon gelesen? Und wie steht ihr zu Geschichten mit einem wahren Hintergrund? Lest ihr sie besonders gerne, oder lasst ihr lieber die Finger davon? 

You Might Also Like

4 Kommentare

  1. Mir scheint, diese Geschichte wird dadurch zu etwas Besonderem, dass sie auf einer wahren Begebenheit beruht. Ich kann mir gut vorstellen, dass man als Kind so ein Abenteuer erst mal gut findet. Aber auf lange Sicht tut man seinen Kindern damit natürlih keinen Gefallen, wenn man sie auf der Flucht groß werden lässt.
    Die Geschichte klingt wirklich lesenswert.

    LG Gabi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallöchen Gabi,
      Ja, das ist wirklich so. Zwischendurch ist es wie gesagt so spannend und skurril, dass man es glatt vergisst. Aber wenn es einem dann wieder einfällt, ist es schon ein beklemmendes Gefühl und hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack, bei der sonst durchaus unterhaltsamen Geschichte.
      Ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.
      LG, Julia

      Löschen
  2. Hallo Julia,
    Die Beschreibung des Buches erinnert mich total an "Schloss aus Glas" von Jeanette Walls.
    Ich hatte dieses Buch von Anro Frank schon mehrmals in der Hand, bin aber noch etwas unentschlossen. Erstmal SUB abbauen.
    Alles Gute
    Silvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Silvia,
      Ja, stimmt, ein bisschen klingt es so. Obwohl ich "Schloss aus Glas" um einiges bedrückender fand. Das Buch hat mich damals wirklich sehr bewegt und mich lange nicht mehr losgelassen. Ganz so krass war das bei diesem Buch nicht. Da schwingt irgendwie auch oft eine Gewisse Leichtigkeit mit, auch wenn es mit der Zeit abnimmt.
      SuB Abbau ist natürlich auch immer gut, aber falls dir das Buch irgendwann noch mal in die Hände fällt, kannst du es auch ruhigen Gewissens mitnehmen. Dich erwarten dann spannende Lesestunden. ;)
      Liebst, Julia

      Löschen

Ich liebe den Austausch mit meinen Leser*innen und freue mich über jeden Kommentar.
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://leselustbuecher.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/?hl=de&gl=de).

Über mich


Hallo, ich bin Julia, 28, und der Bücherwurm hinter dem Blog Leselust.
Seit 2016 blogge ich hier über Bücher, Literaturevents und was mich sonst so beschäftigt.
Ich liebe Bücher, Kaffee, das Meer und Musik.
Wenn ihr mehr über mich wissen wollt, dann schaut bei "Über mich" vorbei oder schreibt mir auch gern. Ich habe immer ein offenes Ohr für euch.