Bis ans Ende der Geschichte - Jodi Picoult [Rezension]
Donnerstag, Oktober 13, 2016Kurzmeinung:
Ein sehr bewegendes Buch, das ein schwieriges, aber sehr wichtiges Thema behandelt. Die Frage nach Schuld und Vergebung, ein moralisches Dilemma und eine Geschichte, die nicht vergessen werden darf.Bewertung: 4 Sterne
Verlag: C. Bertelsmann
Seiten: 560
Preis: 19,99€ (Hardcover), 10,00€ (Taschenbuch), 8,99€ (eBook)
Klappentext:
Sage Singer ist eine junge Bäckerin. Sie hat ihre Mutter bei einem Autounfall verloren und fühlt sich schuldig, weil sie den Wagen gelenkt hat. Um den Verlust zu verarbeiten, nimmt sie an einer Trauergruppe teil. Dort lernt sie den 90jährigen Josef Weber kennen. Trotz des großen Altersunterschieds haben Sage und Josef ein Gespür für die verdeckten Wunden des anderen, und es entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft. Als Josef ihr eines Tages ein lang verschwiegenes, entsetzliches Geheimnis verrät, bittet er Sage um einen schwerwiegenden Gefallen. Wenn sie einwilligt, hat das allerdings nicht nur moralische, sondern auch gesetzliche Konsequenzen. Sage steht vor einem moralischen Dilemma: Denn wo befindet sich die Grenze zwischen Hilfe und einem Vergehen, Strafe und Gerechtigkeit, Vergebung und Gnade?
Zum Buch:
4 Personen stehen bei diesem Buch im Vordergrund.
Da ist einmal die junge Sage, die aus einer jüdischen Familie stammt. Seit einem Unfall, bei dem ihre Mutter ums Leben kam, lebt sie sehr zurückgezogen und lässt sich kaum auf andere Menschen ein, versucht den Kontakt so weit es geht zu vermeiden. Sie arbeitet als Bäckerin, weil es ihr erlaubt, nachts alleine zu arbeiten und niemanden sehen zu müssen.
Sie trägt einiges an emotionalem Ballast mit sich herum, hat den Unfall und den Tod ihrer Mutter nicht verarbeitet, gibt sich selbst die Schuld. Sie denkt von sich selbst, sie sei es nicht wert, geliebt zu werden, dürfe nicht glücklich werden und lässt sich deswegen auf eine Affäre mit einem verheirateten Mann ein.
Dann gibt es noch den 90-jährigen Josef. Er lebt schon seit langer Zeit in den USA und war in seinem Städtchen eine Stütze der Gesellschaft. Er trainierte das Footballteam, unterrichtet Deutsch an der Schule und zeigt auch sonst viel ehrenamtliches Engagement.
Er trifft Sage in der Trauergruppe und sie finden schnell einen Draht zueinander. Die sonst so verschlossene junge Frau kann sich ihm öffnen.
Doch dann stellt sich heraus, dass er Sage vielleicht doch nicht so zufällig getroffen hat. Josef beichtet Sage, dass er im zweiten Weltkrieg für die Nazis gekämpft hat. Und nicht nur das, er war sogar SS Soldat und Aufseher im KZ Auschwitz. Für Sage ein riesiger Schock, da ihre Großmutter Überlebende des Holocaust ist und selbst in diesem Konzentrationslager war.
Josef bittet Sage darum, ihr zu verzeihen und ihm "beim Sterben zu helfen", da er nicht länger mit seiner Schuld leben kann.
Minka ist Sages Großmutter. Sie verbringt eine unbeschwerte Kindheit in einem polnischen Dorf und hat Ambitionen Schriftstellerin zu werden und später mit ihrer besten Freundin in London zu wohnen. Doch dann bricht der zweite Weltkrieg aus und das Leben, wie sie es kannte, ist vorbei. Zunächst gibt es viele Restriktionen für die Juden und diverse Regeln, an die sie sich zu halten haben. Doch sie haben noch die Hoffnung, das schon alles noch gut werde, wenn sie sich nur an diese Regeln halten.
Dann wird die jüdische Familie gezwungen ins Ghetto zu ziehen, wo sie unter schlimmsten Bedingungen mit zwei anderen Familien in einer kleinen Wohnung leben müssen. Es gibt von allem zu wenig: zu wenig Platz, Essen, Kleidung, Brennholz. Nur Arbeit gibt es genug.
Dann wird die jüdische Familie gezwungen ins Ghetto zu ziehen, wo sie unter schlimmsten Bedingungen mit zwei anderen Familien in einer kleinen Wohnung leben müssen. Es gibt von allem zu wenig: zu wenig Platz, Essen, Kleidung, Brennholz. Nur Arbeit gibt es genug.
Doch Minka kann sich auch an diese Umstände anpassen und schreibt weiter ihre Geschichte.
Bis die Umstände immer schlimmer werden, ihre Familie entsetzlich leiden muss und schließlich die Deportation erfolgt. Doch Minka schafft es irgendwie, nicht daran zu zerbrechen.
Leo ist Bundesagent des Büro für Human Rights and Special Prosecutions (HRSP), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kriegsverbrecher aus der NS Zeit zu verfolgen und ihre Abschiebung und Verurteilung zu erreichen, um Jahre nach dem Krieg endlich für Gerechtigkeit zu sorgen.
Als Sage sich an ihn wendet, um von Josef uns seinen Gräueltaten zu berichten, ist er zunächst nicht sicher, ob er ihr glauben kann. Doch schnell wird ihm klar, dass er es hier mit einem echten Fall zu tun hat. Und noch schneller zieht ihn die junge Frau mit der rauchigen Stimme in ihren Bann.
Das Buch ist, wie so oft bei Jodi Picoult, aus der Perspektiven der verschiedenen Personen geschrieben. Für jede Person wurde eine andere Schriftart verwendet, was die Unterscheidung erleichtert und trotz der Perspektivwechsel ein flüssiges Lesen erlaubt.
Meine Meinung:
So, ich hoffe, ich habe jetzt nicht schon zu viel gespoilert. Aber es fällt mir sehr schwer meine Meinung zu dem Buch auszudrücken, wenn die eigentliche Geschichte gar nicht bekannt ist. Und aus dem Klappentext wird das ja nicht so richtig ersichtlich.
Das ist auch schon gleich mein erster Kritikpunkt. Aber dazu später mehr.
Was mir bei den Picoult Büchern eigentlich immer besonders gut gefällt sind die interessanten Themen, die solide Recherche und die Perspektivwechsel. Oft behandelt Picoult schwierige, moralische Themen und sie macht es dem Leser nie leicht, ein Urteil zu fällen, weil man durch die Perspektivwechsel auch in die Gedanken- und Gefühlswelt der vermeintlich "Bösen" eintauchen kann und anfängt, ihre Motive zu verstehen.
Auch in diesem Buch gab es wieder ein schwieriges Thema, das sehr gut recherchiert wurde. Das hat mir gut gefallen. Durch den großartigen Schreibstil der Autorin, wird man auch direkt ins Geschehen gesogen und hat Ereignisse aus der NS-Zeit sowohl aus Sicht der Täter, als auch der Opfer geschildert bekommen. Allerdings gingen mir die Geschehnisse teilweise so nahe, das ich immer wieder pausieren musste. Das war anders als zum Beispiel bei Schindler's Liste, wo eine Distanz zu den Handlungen herrschte, die es dem Leser leichter machten, die schrecklichen Geschichten und Schicksale zu ertragen. Also bei "Bis ans Ende der Geschichte" sollte man definitiv Taschentücher bereit legen und sich bewusst sein, auf was man sich einlässt.
Auch die Perspektivwechsel haben mir am Anfang sehr gut gefallen. Erst lernen wir die zurückgezogen lebende Sage kennen, die Jüdin der heutigen Generation, die aus ganz anderen Gründen emotionalen Ballast mit sich herumtragen muss. Auf der anderen Seite Josef, den ehemaligen SS-Mann. Ich fand es unglaublich spannend, seine Geschichte zu erfahren, da das für mich mal einen anderen Blickwinkel auf die Geschichte bot. Wenn ich bisher Bücher über die NS- Zeit gelesen habe, dann eher mit dem Fokus auf die Opfer. Hier fand ich es interessant zu verfolgen, wie aus einem ganz normalen Jungen so ein Monster werden kann.
Doch der Mittelteil, der gut ein Drittel des Buches ausmacht, ist komplett von Sages Großmutter Minka erzählt. Sie erzählt von ihrer Vergangenheit erst im Ghetto, dann im KZ Auschwitz.
Und als ich mich erstmal darauf eingelassen habe, konnte ich auch anerkennen, das es sehr gut geschrieben war. Das war der Teil des Buches, der mir so nahe ging, das ich Pausen vom Lesen brauchte.
Aber, und jetzt kommt mein Kritikpunkt, ich fand den Teil zu lang, für die Schilderung nur einer Person. Wo sind die Schilderungen aus Josefs Blickwinkel? Wo die Gedanken von Sage dazu?
Außerdem muss ich sagen, dass ich von Klappentext her etwas anderes erwartet habe. Und zwar das, was ich am Anfang und am Ende auch bekommen habe: die Aufarbeitung und die Beschäftigung mit dem Thema in der heutigen Zeit, die Frage nach Schuld und Vergebung, nach Rache, nach Erinnern und Vergessen.
Klar kommt man da um die Schilderungen der Vergangenheit nicht herum. Aber das hätte ja auch in kürzeren Abschnitten geschehen können. Wie in dem Kapitel über Josefs Vergangenheit. Aber vielleicht wäre das Minks Geschichte nicht gerecht geworden. Und wie gesagt, wenn man sich erstmal darauf eingelassen hat, ist es auch wirklich bewegend. Aber vielleicht hätte man die ganze Geschichte dann auch anders "vermarkten" sollen. Also auch diesen Schwerpunkt nennen.
Ein weiterer interessanter Aspekt dieses Buches ist die Geschichte in der Geschichte. Wie bereits erwähnt wollte Minka ja immer Autorin werden und hat schon als Mädchen angefangen, eine Geschichte zu schreiben. Und zwar über einen Upior, einen bluttrinkenden Untoten, anscheinend eine Figur aus polnischen Sagen. Sie hat schon früh begonnen, die Geschichte zu schreiben und schreibt sie weiter, als sie im Ghetto ist, schreibt weiter, auch als sie im KZ ist und so vielen "echten" Monstern begegnet, dass es für mehrere Leben reicht. Diese Upior-Geschichte" wird in vielen kleinen Abschnitten über das Buch verteilt erzählt und so kommt immer mal wieder vor einem neuen Kapitel ein "Upior- Abschnitt".
Ich muss sagen, dass mir Minkas Geschichte nicht so gut gefallen hat. Mir hat sich schon die Aussage dahinter erschlossen, die Übertragung der Monster Metapher auf die die SS Männer. Die Frage, ob man als Monster geboren wird, oder sich auch dagegen entscheiden kann. Die Frage, ob, wenn der Bruder ein Monster ist, einen das automatisch auch selbst zum Monster macht. Trotzdem habe ich sie im Lesefluss eher als störend empfunden.
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist "Bis ans Ende der Geschichte" insgesamt ein wirklich bewegendes Buch, das viele Denkanstöße liefert und die Beschäftigung mit den schwierigen Themen Schuld, Vergebung, Gnade und Rache anregt.
Ich finde es unglaublich wichtig, sich mit der NS-Zeit zu beschäftigen und es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, was damals passiert ist.
Dieses Buch bietet auf jeden Fall spannende Einblicke sowohl auf jüdischer Seite, als auch auf Seiten der Nazis. Und Picoult zeigt auch auf, wie schwierig der Umgang mit dem Thema heute noch ist. Wie Überlebende immer noch stark unter der Vergangenheit leiden. Wie Traumata an die nächste Generation sozusagen "vererbt" werden können. Wie schwierig die Verfolgung der Täter ist. Und wie schwierig die moralischen Fragen zu beantworten sind.
Da ist dieser Mann, der, seit er in den USA lebt, nur Gutes getan hat, ein liebevoller Ehemann war und sich für seine Gemeinde engagiert hat. Und dann ist da seine schreckliche Vergangenheit und immer noch die Einstellung, dass alle Juden gleich sind und die Gnade einer beliebigen Jüdin ausreicht, um Vergebung an Taten ganz anderer jüdischer Menschen zu bekommen.
Und das, um nur ein Beispiel zu nennen.
Fürs Lesen dieses Buches solltet ihr auf jeden Fall genug Zeit einplanen. Nicht nur, weil es einem so nahe gehen kann, dass man immer wieder Pausen machen muss, in denen man das Buch zur Seite legt. Sondern auch, weil so viele bedeutungsvolle Sätze in diesem Buch sind, über die man erstmal in Ruhe nachdenken muss. Ich hab mir auch einige Zitate rausgeschrieben, die ich nicht vergessen möchte.
Ein Buch das bewegt, erinnert und noch lange nachhallt.
Falls ihr jetzt Lust auf ein schönes Picoult Buch bekommen habt und noch mehr von ihr lesen wollt, dann schaut doch mal bei meinen Picoult Buchtipps vorbei. :)
Auch in diesem Buch gab es wieder ein schwieriges Thema, das sehr gut recherchiert wurde. Das hat mir gut gefallen. Durch den großartigen Schreibstil der Autorin, wird man auch direkt ins Geschehen gesogen und hat Ereignisse aus der NS-Zeit sowohl aus Sicht der Täter, als auch der Opfer geschildert bekommen. Allerdings gingen mir die Geschehnisse teilweise so nahe, das ich immer wieder pausieren musste. Das war anders als zum Beispiel bei Schindler's Liste, wo eine Distanz zu den Handlungen herrschte, die es dem Leser leichter machten, die schrecklichen Geschichten und Schicksale zu ertragen. Also bei "Bis ans Ende der Geschichte" sollte man definitiv Taschentücher bereit legen und sich bewusst sein, auf was man sich einlässt.
Auch die Perspektivwechsel haben mir am Anfang sehr gut gefallen. Erst lernen wir die zurückgezogen lebende Sage kennen, die Jüdin der heutigen Generation, die aus ganz anderen Gründen emotionalen Ballast mit sich herumtragen muss. Auf der anderen Seite Josef, den ehemaligen SS-Mann. Ich fand es unglaublich spannend, seine Geschichte zu erfahren, da das für mich mal einen anderen Blickwinkel auf die Geschichte bot. Wenn ich bisher Bücher über die NS- Zeit gelesen habe, dann eher mit dem Fokus auf die Opfer. Hier fand ich es interessant zu verfolgen, wie aus einem ganz normalen Jungen so ein Monster werden kann.
Ein sehr langer Mittelteil
Ein bisschen gestört hat mich allerdings der Mittelteil des Buches. Wie gesagt leben die Picoult Bücher für mich davon, dass ein Problem aus den Perspektiven der verschiedenen Beteiligten beschrieben wird. Das passiert am Anfang ja auch.Doch der Mittelteil, der gut ein Drittel des Buches ausmacht, ist komplett von Sages Großmutter Minka erzählt. Sie erzählt von ihrer Vergangenheit erst im Ghetto, dann im KZ Auschwitz.
Und als ich mich erstmal darauf eingelassen habe, konnte ich auch anerkennen, das es sehr gut geschrieben war. Das war der Teil des Buches, der mir so nahe ging, das ich Pausen vom Lesen brauchte.
Aber, und jetzt kommt mein Kritikpunkt, ich fand den Teil zu lang, für die Schilderung nur einer Person. Wo sind die Schilderungen aus Josefs Blickwinkel? Wo die Gedanken von Sage dazu?
Außerdem muss ich sagen, dass ich von Klappentext her etwas anderes erwartet habe. Und zwar das, was ich am Anfang und am Ende auch bekommen habe: die Aufarbeitung und die Beschäftigung mit dem Thema in der heutigen Zeit, die Frage nach Schuld und Vergebung, nach Rache, nach Erinnern und Vergessen.
Klar kommt man da um die Schilderungen der Vergangenheit nicht herum. Aber das hätte ja auch in kürzeren Abschnitten geschehen können. Wie in dem Kapitel über Josefs Vergangenheit. Aber vielleicht wäre das Minks Geschichte nicht gerecht geworden. Und wie gesagt, wenn man sich erstmal darauf eingelassen hat, ist es auch wirklich bewegend. Aber vielleicht hätte man die ganze Geschichte dann auch anders "vermarkten" sollen. Also auch diesen Schwerpunkt nennen.
Ein weiterer interessanter Aspekt dieses Buches ist die Geschichte in der Geschichte. Wie bereits erwähnt wollte Minka ja immer Autorin werden und hat schon als Mädchen angefangen, eine Geschichte zu schreiben. Und zwar über einen Upior, einen bluttrinkenden Untoten, anscheinend eine Figur aus polnischen Sagen. Sie hat schon früh begonnen, die Geschichte zu schreiben und schreibt sie weiter, als sie im Ghetto ist, schreibt weiter, auch als sie im KZ ist und so vielen "echten" Monstern begegnet, dass es für mehrere Leben reicht. Diese Upior-Geschichte" wird in vielen kleinen Abschnitten über das Buch verteilt erzählt und so kommt immer mal wieder vor einem neuen Kapitel ein "Upior- Abschnitt".
Ich muss sagen, dass mir Minkas Geschichte nicht so gut gefallen hat. Mir hat sich schon die Aussage dahinter erschlossen, die Übertragung der Monster Metapher auf die die SS Männer. Die Frage, ob man als Monster geboren wird, oder sich auch dagegen entscheiden kann. Die Frage, ob, wenn der Bruder ein Monster ist, einen das automatisch auch selbst zum Monster macht. Trotzdem habe ich sie im Lesefluss eher als störend empfunden.
Ein bewegendes Buch, das viel Stoff zum Nachdenken bietet.
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist "Bis ans Ende der Geschichte" insgesamt ein wirklich bewegendes Buch, das viele Denkanstöße liefert und die Beschäftigung mit den schwierigen Themen Schuld, Vergebung, Gnade und Rache anregt.
Ich finde es unglaublich wichtig, sich mit der NS-Zeit zu beschäftigen und es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, was damals passiert ist.
Dieses Buch bietet auf jeden Fall spannende Einblicke sowohl auf jüdischer Seite, als auch auf Seiten der Nazis. Und Picoult zeigt auch auf, wie schwierig der Umgang mit dem Thema heute noch ist. Wie Überlebende immer noch stark unter der Vergangenheit leiden. Wie Traumata an die nächste Generation sozusagen "vererbt" werden können. Wie schwierig die Verfolgung der Täter ist. Und wie schwierig die moralischen Fragen zu beantworten sind.
Da ist dieser Mann, der, seit er in den USA lebt, nur Gutes getan hat, ein liebevoller Ehemann war und sich für seine Gemeinde engagiert hat. Und dann ist da seine schreckliche Vergangenheit und immer noch die Einstellung, dass alle Juden gleich sind und die Gnade einer beliebigen Jüdin ausreicht, um Vergebung an Taten ganz anderer jüdischer Menschen zu bekommen.
Und das, um nur ein Beispiel zu nennen.
Fürs Lesen dieses Buches solltet ihr auf jeden Fall genug Zeit einplanen. Nicht nur, weil es einem so nahe gehen kann, dass man immer wieder Pausen machen muss, in denen man das Buch zur Seite legt. Sondern auch, weil so viele bedeutungsvolle Sätze in diesem Buch sind, über die man erstmal in Ruhe nachdenken muss. Ich hab mir auch einige Zitate rausgeschrieben, die ich nicht vergessen möchte.
Ein Buch das bewegt, erinnert und noch lange nachhallt.
Falls ihr jetzt Lust auf ein schönes Picoult Buch bekommen habt und noch mehr von ihr lesen wollt, dann schaut doch mal bei meinen Picoult Buchtipps vorbei. :)
2 Kommentare
Hey :)
AntwortenLöschenDeine Rezensionen sind immer so schön geschrieben!
Ich habe noch nie was über diese Buch gehört, aber so wie du schreibst, scheint es sich auf jeden Fall zu lohnen.
Liebe Grüße,
Myri
Uhi, vielen, vielen Dank, liebe Myri. Das macht mich gerade unglaublich glücklich. 😍☺️
LöschenJa, irgendwie ist es ein bisschen in der Masse untergegangen, was ich sehr schade finde. Es hätte eigentlich mehr Aufmerksamkeit verdient, aber es kommen eben immer so viele gute Bücher raus...
Aber deswegen habe ich jetzt mal darüber geschrieben. :) Und es freut mich sehr, wenn der ein oder andere dadurch darauf aufmerksam wird.
Liebe Grüße 😘
Ich liebe den Austausch mit meinen Leser*innen und freue mich über jeden Kommentar.
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