Flavia de Luce #1 -Mord im Gurkenbeet -- Alan Bradley [Rezension]

Samstag, Oktober 08, 2016

Kurzmeinung:

Eine hochnäsige und leider unsympathische Hauptfigur und ein recht unglaubwürdiger Plot mit vielen Längen. Die Sterne gibts für einige skurril-witzige Nebencharaktere und den ein oder anderen Schmunzler.

Bewertung: 2 Sterne 

Verlag: Blanvalet
Seiten: 400
Preis: 8,99€ (Taschenbuch), 7,99€ (eBook)





Klappentext:

Die junge Flavia de Luce staunt nicht schlecht, als sie im ersten Morgenlicht das Opfer eines Giftmordes in ihrem Gurkenbeet entdeckt! Da jeder ihren Vater, den sanftmütigen Colonel de Luce, für den Mörder zu halten scheint, nimmt die naseweise Flavia persönlich die Ermittlungen auf. Hartnäckig folgt sie jeder noch so abwegigen Spur – bis sie einsehen muss, dass ihr Vater tatsächlich ein dunkles Geheimnis hütet. Und so befürchtet Flavia schließlich, dass sie vielleicht eine zu gute Detektivin ist ...

Meine Meinung: 

Viele Blogger denen ich folge, haben in den höchsten Tönen von der Flavia Reihe geschwärmt und da ist das erste Buch natürlich gleich auf meine Wunschliste gewandert. Diesen Monat habe ich es dann endlich geschafft, es zu lesen. Und was soll ich sagen? Die Enttäuschung war sehr groß. Ich hatte mir sehr viel davon versprochen: eine junge Detektivin, sarkastische Sprüche, vielleicht ein bisschen Kombination wie bei Sherlock Holmes.
Was ich bekommen habe war ein recht banaler Fall, eine höchst unsympathische Hauptfigur und jede Menge Langeweile.

Flavia ist gerade mal 11 Jahre alt, kann aber alles und weiß auch alles (zumindest ihrer Meinung nach). Daher ist es auch gar keine Frage, dass sie die Ermittlungen in dem Mordfall übernimmt, denn im Gegensatz zu ihr sind die Polizisten natürlich vollkommen verblödet und daher heillos überfordert. Zumindest sieht die schlaue Flavia das so. Und die muss es ja wissen -schließlich ist sie doch so schlau!

Flavias Gedanken und Sprüche sollen wohl witzig sein, sind es aber leider nicht. Sie kommt dadurch leider eher arrogant und überheblich rüber, und das macht sie für mich als Protagonisten sehr unsympathisch. Was schade ist, denn eigentlich mag ich kindliche Detektive und der Charakter hätte Potential.
Genau wie die Hintergrundgeschichte. Aus den Streitigkeiten mit den Schwestern hätte man bestimmt viel Witziges machen können. Leider sind die schwesterlichen Streiche eher gemein als lustig und die Schwestern bleiben als Charaktere sehr blass und werden mit den immer gleichen Floskeln beschrieben. 

In Ansätzen ist viel Gutes dabei, wie zum Beispiel die skurrilen Nebencharaktere. Allen voran den alten Gärtner Dogger. Den fand ich echt super und er hat mich das ein oder andere mal zum Schmunzeln gebracht. Auch die Haushälterin ist ein schrulliger Charakter. Und auch aus den nerdigen Briefmarkensammlern oder der trutschigen Bibliothekarin hätte man viel machen können.
Aber leider wurden die Ansätze dann nicht gut genutzt und so entsteht eine Geschichte mit vielen Längen und Wiederholungen und die Spannung will sich gar nicht so richtig aufbauen.

Vielleicht werde ich es irgendwann noch mal mit dem zweiten Fall versuchen und Flavia noch eine Chance geben. Aber "Mord im Gurkenbeet" gehört leider zu den Flops in diesem Monat und daher werde ich erstmal eine Flavia- Pause einlegen.



Plauderecke

Aber was ist mit euch? Habt ihr schon Bücher aus der Flavia Reihe gelesen? Und wie haben sie euch gefallen? 
Und was war das letzte Buch, von dem ihr so richtig enttäuscht wart? 
Lasst es mich in den Kommentaren wissen. Ich freu mich auf eure Berichte. :) 

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10 Kommentare

  1. Huhu :)

    Diese Reihe sagt mir leider überhaupt nichts! Eigentlich klingt der Klappentext ganz interessant, aber nachdem ich deine rezension gelesen habe, werde ich es wohl nicht lesen. :D

    Ganz liebe Grüße,
    Myri

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    1. Haha, ja, ich fand den Klappentext ja auch gut. Und dann kam die Enttäuschung. :D
      Aber wie ich ja auch geschrieben hab, gibt es auch viele Blogger und Leser, die die Reihe total lieben. Nicht das ich jetzt schuld bin, das dir eine Reihe entgeht, die dir vielleicht super gefallen hätte :P
      Hahaha, oh Gott, als Buch Blogger hat man total die Verantwortung... Ahhh!

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  2. Meine Tochter hats bei sich [noch ungelesen] liegen & eig. wollte ich da dann auch mal reinlesen, du verunsicherst mich jetzt. Na erst mal hab ich eh genug bei mir zum lesen rumliegen ;)

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    1. Ja, also ich kann dir die Lektüre nicht empfehlen. Da kannst du die (Lese-)Zeit besser nutzen. Aber es hat natürlich auch jeder einen anderen Geschmack... ;)

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  3. Ich hab den Hype auch nicht verstanden. Den ersten Teil habe ich gelesen und fand ihn ganz nett, wenn auch manchmal nervig. Dieses oberschlaue Kind kann einem zu viel werden :-) Es waren mir auch zu viele chemische Experimente, die zwar ausführlich beschrieben wurden, aber nichts zur Handlung beigetragen haben.
    Ich habe später trotzdem noch Teil 3 gelesen. Der hat mir besser gefallen und hatte irgendwie mehr "Biss", aber so richtig toll war auch der nicht.

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    1. Ah, da bin ich ja erleichtert, dass ich nicht die Einzige bin, der es so ergangen ist. Stimmt, die chemischen Experimente waren auch ein bisschen viel!
      Ja, ich hab mir ja auch schon gedacht, dass ich der Reihe irgendwann noch mal eine zweite Chance geben werde. Aber wenn das bei dir auch nicht so gut geklappt hat... Mal sehen.
      Danke fürs vorbei Schauen und einen schönen Sonntag noch :)

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  4. Hallo!

    Ich habe alle sieben Bände der Reihe gelesen und muss gestehen, dass ich sie unheimlich toll fand! :)
    Aber ich kann mir auch gut vorstellen, dass es nicht jedem gefällt, da die gute Flavia schon sehr speziell ist.

    Das mit der Enttäuschung kenne ich aber: Ich habe vor kurzem "Geisterfjord" von Yrsa Sigurdardottir gelesen, wovon alle sehr begeistert waren, mich aber nicht packen konnte.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Liebe Nicole,
      Danke für deinen Kommentar. :) Ja, die Geschmäcker sind halt verschieden. Aber das ist ja auch gut so. Wäre ja sonst super langweilig! ;)
      Und gerade bei so gehypten Büchern muss man wahrscheinlich aufpassen, dass man dann nicht zu hohe Erwartungen hat... Ist aber natürlich schwierig, wenn mal so viel Begeisterung und Lob auf anderen Blogs etc liest. Ach, wir Bücherwürmer haben es schon nicht leicht :P

      Beste Grüße

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  5. Hi Julia,
    waaaas neeeeiin aber gerade das Arrogante war doch so lustig à la "Sherlock"! Und das Gute ist ja die "Doppelsicht" dabei: Flavias Erzählstimme, die von sich berichtet, was sie alles kann und erreichen will, und daneben hat man noch den Blick von außen auf sie (zum Beispiel sichtbar durch die Kommentare des Vaters oder von Dogger), wo man bemerkt, sei ist halt doch nur ein frühreifes Mädchen. Aber das machte es irgendwie niedlich für mich.
    Ich fand den Fall nach einiger Zeit auch relativ durchschaubar. Lies mal Teil 2, da hat es mich richtig gegruselt. Da geht's um den alten Fall eines Kindes, das erhängt im Wald aufgefunden wurde.
    Alles in allem ist die Reihe für mich eine tolle Hommage an Miss Marple und die ganze Agatha-Christie-Krim-Ära.
    LG, Sabine

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    1. Liebe Sabine,
      Ja, mir war schon bewusst, dass das witzig sein soll. Bei mir ist es nur leider nicht so angekommen. Ich empfand das nicht als überlegene, intelligente Sherlock-Arrognz, sondern einfach als nerviges kleines Mädchen.
      Aber vielleicht gebe ich der Reihe ja noch mal eine Chance, wenn Band zwei besser ist. Von Agatha Christi und Krimis im Stil davon bin ich ja eigentlich ein riesiger Fan. Kennst du "Die Morde von Pye Hall"? Das ist auch in ähnlichem Stil und total genial!
      Liebe Grüße, Julia

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