Neuerscheinungen Frühjahr 2019 | März Teil 1

Montag, Februar 25, 2019

Leipziger Buchmesse Bestseller Romane Sachbuch Familie Beziehung


Der März ist Buchmessen-Monat und geht traditionell mit vielen tollen Neuerscheinungen einher. So ist es auch in diesem Jahr. Und zwar kommen im März so viele interessante Bücher auf den Markt, dass sie gar nicht alle in einen Beitrag gepasst haben. Deswegen stelle ich euch hier Teil 1 meiner Favoriten der Neuerscheinungen im März 2019 vor.  Dieses mal sind Romane und Sachbücher dabei. In ein paar Tagen folgt dann Teil 2 mit noch mehr spannenden Neuerscheinungen.


Licht über dem Wedding – Nicola Karlsson

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 1. März 2019 bei Piper

Klappentext:
Ein Hochhaus in Berlin. Zwischen S-Bahnhof und tristen Grünanlagen prallen Welten aufeinander. Hannah verdient ihr Geld mit einem Modeblog und lebt erst seit Kurzem hier. Dem alleinerziehenden Wolf ist von seiner Zeit im Nachtleben nur der Alkohol geblieben. Und seine Tochter Agnes will weder von ihm noch von dem Püppchen aus dem 10. Stock etwas wissen. Und doch kreuzen sich ihre Wege. Sie verbindet die existenzielle Einsamkeit der Großstadt. Sie sind auf der Flucht und zugleich wie getrieben auf der Suche. Sie ahnen, dass es jemanden gibt, der ist wie sie. Und trotzen dem Leben eine Überraschung ab.
Schonungslos und zärtlich erzählt Nicola Karlsson von Hoffnung, Schuld und von der ungreifbaren Nähe zwischen uns Menschen.

Deshalb habe ich Leselust:
Das klingt irgendwie so traurig-schön. Nach einer Geschichte, die so alltäglich ist und einen dennoch oder gerade deshalb rührt.


Wenn man den Himmel umdreht ist er ein Meer – Tabea Hertzog

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 1. März 2019 beim Berlin Verlag (Piper)

Klappentext:
Die wahre Geschichte einer Nierentransplantation: Bewegend und mit großer Genauigkeit erzählt Tabea Hertzog von der existenziellen Erfahrung, wenn mit Ende zwanzig auf einmal alles auf der Kippe steht.
Eine junge Frau erhält eine Diagnose, die alles verändert: chronische Niereninsuffizienz. Alle Zukunftspläne sind plötzlich hinfällig. Dann verschlechtern sich die Nierenwerte, sodass sie dreimal pro Woche zur Dialyse muss. Bald wird klar: Ein neues Organ muss her. Krankheit und Spendersuche werfen sie auf ihre Familie und Vergangenheit zurück. Bei der Mutter aufgewachsen, hat sie zum Vater erst seit Kurzem vorsichtigen Kontakt. Im Krankenhaus treffen alle erstmals wieder aufeinander. Während die Mutter sich entzieht, ist der Vater sofort zur Spende bereit. Tabea Hertzogs eigene, wahre Geschichte, ihre Beobachtungen aus der Welt der Kranken und der Gesunden sind voller Empathie und Tragik, Lakonie und Humor und fügen sich zu einem ganz besonderen literarischen Debüt.

Deshalb habe ich Leselust:
Wahre Geschichten finde ich ja immer besonders reizvoll. Und mich interessiert die Geschichte dieser jungen Frau sehr, die mit so einem Schicksalsschlag leben lernen muss, das auch jede*n von uns treffen könnte. 


Das Bekenntnis – John Grisham


Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 4. März 2019 bei Heyne

Klappentext:
Oktober 1946 in Clanton, Mississippi: Pete Banning ist einer der angesehensten Bürger der Stadt. Der hochdekorierte Kriegsveteran hat es als Oberhaupt einer alt-eingesessenen Familie mit dem Anbau von Baumwolle zu Reichtum gebracht. Er ist ein aktives Mitglied der Kirche, ein loyaler Freund, ein guter Vater, ein verlässlicher Nachbar. Doch eines Morgens wendet sich das Blatt. Pete Banning steht in aller Früh auf, nimmt ein leichtes Frühstück zu sich, fährt zur Kirche und erschießt den Pfarrer. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Die Gemeinde ist erschüttert, und es gibt nur eine einzige Frage: Warum? Pete Banning aber schweigt. Sein einziger Kommentar lautet: »Ich habe nichts zu sagen.« Und auch als ihm die Todesstrafe droht, bricht er sein Schweigen nicht. Ein aufsehenerregender Prozess beginnt, an dessen Ende in Clanton nichts mehr ist, wie es zuvor war.

Deshalb habe ich Leselust:
Bisher habe ich noch nichts von John Grisham gelesen, hatte es aber immer mal vor. Ich finde, diese Geschichte klingt besonders spannend und vielleicht wird dieses Buch ja jetzt meine erste Lektüre von Grisham. 


Jesolo – Tanja Raich

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 4. März 2019 bei Blessing

Klappentext:
Kinder sind kein Thema für Andrea. Sie hat einen Job, der okay ist. Sie führt seit vielen Jahren eine Beziehung mit Georg, die okay ist. Jedes Jahr verbringen sie einen netten Urlaub in Jesolo. Was die Zukun betrifft, will Andrea sich nicht festlegen, aber Georg will ein Fundament für ein gemeinsames Leben. Aus dem Dilemma scheint es keinen Ausweg zu geben. Als sie aus dem gemeinsamen Urlaub zurückkommen, ändert sich alles – Andrea ist schwanger. Hin- und hergerissen entscheidet sie sich für das Kind – und geht damit einen Kompromiss nach dem anderen ein: Sie nimmt einen Kredit auf, obwohl sie nie einen Kredit aufnehmen wollte; sie zieht ins Haus ihrer Schwiegereltern, obwohl sie nie mit ihnen unter einem Dach leben wollte. Von allen Seiten prasseln Ratschläge auf Andrea nieder, und sie wird in eine Mutterrolle gedrängt, mit der sie sich nicht identifizieren kann.
Ein bewegender Roman über zehn Monate im Leben einer jungen Frau, der nicht nur Beziehung, Schwangerschaft und Familie in ihrer ganzen Ambivalenz zeigt, sondern auch, wie schwierig es ist, wie unmöglich fast, sich angesichts gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen als Individuum zu behaupten.

Deshalb habe ich Leselust:
Bei diesem Buch sind es die Themen Mutterschaft und wie sehr es das Leben von Frauen bestimmt, die mich sehr interessieren.


Ein perfider Plan – Anthony Horowitz

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 6. März 2019 bei Insel

Klappentext:
Wenige Stunden, nachdem Diana Cowper ihre eigene Bestattung in einem Beerdigungsinstitut plante, wurde die gut betuchte Witwe in ihrem Haus erdrosselt aufgefunden. Kannte sie ihren Mörder? Wusste sie um ihr Schicksal? Diese Fragen stellt sich auch der ehemalige Polizeioffizier Daniel Hawthorne, der inzwischen als Privatdetektiv ermittelt. Da er aber nicht nur den Mörder finden will, sondern aus dem merkwürdigen Mord auch ein Buch entstehen soll, schaltet er den Bestellerautor Anthony Horowitz ein – und bald hat auch er sich unrettbar in den mysteriösen Fall verstrickt.
Ganz im Stil von Holmes und Watson begeben sich Hawthorne und Horowitz in Ein perfider Plan auf die Suche nach dem Mörder einer scheinbar harmlosen älteren Frau, in deren Vergangenheit allerdings schon bald dunkle Geheimnisse auftauchen …

Deshalb habe ich Leselust:
"Die Morde von Pye Hall" gehört zu meinen Jahreshighlights 2018. Um ehrlich zu sein, spricht mich der Klappentext vom neuen Krimi nicht ganz so sehr an, aber Horowitz hat sich mein Vertrauen eindeutig verdient, weswegen ich mich trotzdem auf das neue Buch freue und natürlich neugierig bin, ob es mir auch so gut gefallen wird.


Down Girl – Kate Manne

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 6. März 2019 bei Suhrkamp

Klappentext:
Was genau ist Misogynie? Worin besteht der Unterschied zum Sexismus? Und wieso bleibt Misogynie bestehen oder verstärkt sich sogar, wenn sexistische Geschlechterrollen im Schwinden begriffen sind? Die Philosophin Kate Manne zeigt in ihrem international viel diskutierten Buch, wie Misogynie in der Politik und im öffentlichen Leben verankert ist. Sie entwickelt ein Verständnis, das nicht vom Hass einzelner Männer auf Frauen ausgeht, sondern Misogynie als den Versuch versteht, eine Unterscheidung zu treffen zwischen den »schlechten« Frauen, die die männliche Vorherrschaft angreifen, und den »guten«, die den Männern die aus ihrer Sicht natürlich zustehende Anerkennung und Fürsorge zukommen lassen.
Manne veranschaulicht dies etwa an Elliot Rodgers Amoklauf von Isla Vista, der Wutrede des amerikanischen Radiomoderators Rush Limbaugh gegen die Frauenrechtlerin Sandra Fluke oder am Verlauf des amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfs. Die »guten« Frauen werden geduldet, wohingegen die »schlechten« kontrolliert, unterworfen und zum Schweigen gebracht werden müssen. Das ist die Struktur der Misogynie. Ein höchst aktuelles und bestechend klar analysierendes Buch.

Deshalb habe ich Leselust:
Ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr mehr Sachbücher zu lesen. Vor allem auch zum Thema Feminismus. Ich habe Glück: 2019 erscheinen ziemlich viele Bücher zu dem Thema, die echt interessant klingen. So wie dieses hier.


hell/dunkel – Julia Rothenburg

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 7. März 2019 bei der Frankfurter Verlagsanstalt

Klappentext:
Auf einmal sitzt er auf dem Sofa, in einer Rauchwolke, wie eine Fata Morgana. Valerie hat nicht mit ihm gerechnet, aber er ist es: Robert. Er dreiundzwanzig, sie neunzehn, sie hell, er dunkel – keiner hat sie je für Geschwister gehalten. Halbgeschwister, daher vielleicht. Mit der Rückkehr der Krankheit ihrer Mutter ist auch er zurückgekehrt, und er verspricht zu bleiben. Gemeinsam stehen Robert und Valerie nun vor Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt: Wie umgehen mit einem Abschied? Valerie und Robert suchen Halt aneinander. Sie hoffen darauf, dass, indem sie die Distanz zueinander verringern, sie auch sich selbst und dem unfassbaren Geschehen um sich herum näherkommen. Doch die Nähe zwischen ihnen hat viele Gesichter: zart und schmerzlich, wild und tröstlich – und nicht zuletzt: gefährlich. Direkt, ungezähmt, aufrichtig und berührend schreibt Julia Rothenburg über den Abschied von einem nahen Menschen. Sie zeigt die Trauer als ein zutiefst widersprüchliches, durch und durch lebendiges Gefühl und verleiht den Innenwelten ihrer Figuren, die sich über ein tragisches Ereignis wieder näherkommen – zu nah –, eine entwaffnende Intensität. Julia Rothenburgs literarisches Talent ist beachtlich, ihre Empathie und ihr Gespür für Zwischentöne, ihre scharfgestochene Sprache machen hell/dunkel zu einer besonderen Leseerfahrung von einer betörenden Kraft, die von Seite zu Seite trägt.

Deshalb habe ich Leselust:
Schon der Klappentext dieses Romans liest sich richtig, richtig gut, finde ich. Ich mag gern Bücher, in denen es um Familien und Beziehungen geht. Hier ist es zusätzlich die Themen Verlust und Trauer, die diesen Roman für mich interessant machen. Ich weiß nicht genau wieso, aber irgendwie muss ich bei diesem Buch an "Dunkelgrün fast schwarz" denken.


Herr Sonneborn geht nach Brüssel – Martin Sonneborn

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 7. März 2019 bei KiWi

Klappentext:
Das Abenteuer beginnt im Frühjahr 2014. Unerwartet wird der ehemalige Titanic-Chefredakteur Martin Sonneborn ins EU- Parlament gewählt – als einziger Abgeordneter seiner Partei (Die Partei). Und da er schon mal da ist, beschließt er rauszufinden: Wie funktioniert Europa?
Am Anfang ist es wie eine Klassenfahrt für Erwachsene. Europäer mit 24 verschiedenen Muttersprachen tre en aufeinander. Sie kennen sich nicht, sollen aber gemeinsam Politik machen. Und es werden wilde Jahre: Es geht um die Vergrößerung der EU, den Brexit, Datenschutzrichtlinien, die Katalonienkrise und die Beziehungen zu den USA und zu Russland.
Politik wird von Menschen gemacht. Von den Fraktionslosen wie dem polnischen Monarchisten, der das Frauenwahlrecht wieder abscha en will, und Alessandra Mussolini, der Enkelin des Duce, die über Berlusconis legendäre Po-Liste ins Parlament gekommen ist, genauso wie von den Mitgliedern der großen Parteien. Martin Sonneborn begegnet Martin Chulz (bzw. Schulz), Elmar Brocken (Brok), Beatrix von Strolch, Udo Voigt (NPD) und seiner Frau, Manfred Streber (Manfred Weber, CSU, Vorsitzender der Euro- päischen Volkspartei) und Herbert Reul (neuerdings Innenminister in NRW und ein bisschen dumm), Bernd Lucke, Nigel Farage und Angela Merkel.
Martin Sonneborns Buch ist ein humorvoller Blick hinter die Kulissen des EU-Parlaments. Sein Urteil ist unbestechlich (meistens), und wer das Buch liest, wird sehr viel lachen – und endlich verstehen, wie in Europa Politik gemacht wird.

Deshalb habe ich Leselust:
Ich glaube, gerade in den heutigen Zeiten können wir alle eine Portion mehr Europa vertragen. Die EU als abstraktes, fernes Bürokratie-Wesen wird von vielen pauschal verteufelt. Da kommt ein Buch, welches mal einen Blick hinter die Kulissen wirft, gerade richtig. Und ich finde es spannend, wenn einem die europäische Politik mit etwas Humor näher gebracht wird.
Übrigens: am 26. Mai sind Europawahlen. Ich hoffe, das ist für euch ganz selbstverständlich ein Pflichttermin! 


Alte weiße Männer – Sophie Passmann

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 7. März 2019 bei KiWi

Klappentext:
Sophie Passmann ist Feministin und so gar nicht einverstanden mit der Plattitüde, der alte weiße Mann sei an allem schuld. Sie will wissen, was hinter diesem Klischeebild steckt und fragt nach: Ab wann ist man ein alter weißer Mann? Und kann man vielleicht verhindern, einer zu werden?
Sophie Passmann gehört zu einer neuen Generation junger Feministinnen; das sind Frauen, die stolz, laut und selbstbestimmt sind. Sie wollen Vorstandschefinnen werden oder Hausfrauen, Kinder kriegen oder Karriere machen oder beides. Und sie haben ein Feindbild, den alten weißen Mann. Dabei wurde nie genau geklärt, was der alte weiße Mann genau ist. Eines ist klar: Er hat Macht und er will diese Macht auf keinen Fall verlieren. Doch Sophie Passmann will Gewissheit statt billiger Punchlines, deswegen trifft sie mächtige Männer, um mit ihnen darüber zu sprechen: »Sind Sie ein alter weißer Mann und wenn ja – warum?« Die Texte, die daraus entstanden sind, gehören zu den klügsten und gleichzeitig lustigsten, die man hierzulande finden kann.

Deshalb habe ich Leselust:
Auf Instagram folge ich Sophie Passmann schon lang und schaue vor allem gern ihre Stories, in denen sie aktuelle politische und gesellschaftliche Themen kommentiert. Wenn das Buch nur halb so lehrreich und lustig ist, dann ist es schon lesenswert.


Aller Anfang – J. Courtney Sullivan

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 11. März 2019 bei Deuticke

Klappentext:
Celia, Bree, Sally und April beginnen gemeinsam ihr erstes Jahr am College – doch sonst könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Celia, streng katholisch erzogen, hat eine Flasche Wodka im Koffer; Bree, eine echte Schönheit, denkt nur an ihren Verlobten; Sally, zwanghaft ordentlich, leidet unter dem Tod ihrer Mutter, und die rothaarige April, eine radikale Feministin mit wilden T-Shirt-Sprüchen, möchte bloß eines: sofort in ein anderes Zimmer umziehen. Spannend, lustig und ganz schön böse ist dieser Roman, in dem wir die vier ungleichen Freundinnen auch durch die Jahre nach ihrem College-Abschluss begleiten, in denen sie Spaß haben, streiten, sich wild verlieben, Schönes und Schreckliches erleben und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen.

Deshalb habe ich Leselust:
Eine Geschichte über Freundschaft, coole Frauenfiguren und Feminismus. Das klingt nach einem Buch für mich!


Am Ende ein Blick aufs Meer – Philipp Lyonel Russell

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 11. März 2019 bei Insel

Klappentext:
Frederick Bingo Mandeville kommt am 12. September 1880 im kleinen Städtchen Farnham, Surrey, zur Welt. Und bereits in den ersten Wochen wird unübersehbar, was ihn sein Leben lang auszeichnen wird: Bingo hat ein geradezu bestürzend unerschütterliches, heiteres Gemüt. Nichts bringt ihn aus der Ruhe, er lacht gerne und oft, und am liebsten schart er Zuhörer um sich, um sie mit selbst erdachten Possen zu unterhalten. Kaum verwunderlich, dass er später als gefeierter Autor heiterer Gesellschaftsromane zu Ansehen und Vermögen kommt. Doch der Zweite Weltkrieg reißt ihn aus der Behaglichkeit seiner Schreibstube an der französischen Atlantikküste, wo er sich mit seiner Frau Florence niedergelassen hat. Als „feindlicher Ausländer“ wird er in ein deutsches Lager interniert – doch auch dort vermag er seine Mitinsassen mit seinen Späßen aufzuheitern. Und merkt dabei gar nicht, wie die deutsche Propaganda ihn vor ihren Karren zu spannen weiß – denn wenn derart gute Stimmung herrscht, wie schlimm kann es dann schon sein?
Philipp Lyonel Russell erzählt von einem Mann, der stets gutgelaunt durchs Leben geht, der alles mit einem Scherz zu garnieren und mit Humor zu nehmen weiß – bis ihm genau das zum Verhängnis wird …

Deshalb habe ich Leselust:
Dies scheint mir ein Buch mit großer Spannweite zu sein. Einerseits das behaglich Heitere, aber dann auch der Grauen und das Schrecken des Lagers. Ich bin sehr gespannt, wie der Autor diese Ambivalenzen vereint. 


weg – Doris Knecht

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 12. März 2019 bei Rowohlt Berlin

Klappentext:
Zwei, die nichts miteinander zu tun haben, auf einer Reise mit unbekanntem Ziel: Eine Frau und ein Mann, die sich kaum kennen und nicht besonders mögen, zwei Verschiedene, die ganz woanders und ganz unterschiedlich leben. Dieser Mann und diese Frau müssen sich gemeinsam auf die Suche machen, nach dem einzigen, was sie im Leben gemeinsam haben: eine Tochter. Schon erwachsen, aber mit psychischen Probleme. Und plötzlich verschwunden.
Heidi verlässt ihr Kleinbürgerparadies bei Frankfurt, Georg seinen österreichischen Landgasthof, wo sie mit ihren neuen Familien leben. Im Flugzeug, auf Booten und auf Mopeds reisen sie durch Vietnam und Kambodscha den Hinweisen auf ihre Tochter hinterher. Die Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellen, stecken auch in ihnen selbst, in ihrer Vergangenheit, in der Unfähigkeit, sich der Gegenwart zu stellen.
Doris Knecht erzählt von Entscheidungen, deren Gewicht nie geringer wird, vom Festhalten und Loslassen, vom Erwachsenwerden und davon, wie man über sich selbst hinauswächst; ein bisschen wenigstens. Ein spannender Roman im kraftvollen Knecht-Sound, der zwei fast fremde Menschen auf eine gemeinsame Mission schickt, mit unsicherem Ausgang.

Deshalb habe ich Leselust:
Dieses Buch hat gleich mehrere der Themen, die mich interessieren: Familie, Beziehungen, psychische Probleme und ein bisschen Reisen und Spannung. Klar, dass der Roman auf meiner Wunschliste landet. 


Wo wir waren – Norbert Zähringer

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 12. März 2019 bei Rowohlt

Klappentext:
In der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 betritt Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Abermillionen verfolgen auf der Erde die Fernsehübertragung. Das machen sich einige zunutze. Martha Rohn etwa, eine Mörderin, entkommt in jener fernsehstillen Nacht aus dem Frauenzuchthaus, und – Zufall oder nicht – ihr fünfjähriger Sohn Hardy flieht aus dem Kinderheim, in das er als vermeintliches Waisenkind «Nummer 13» nach ihrer Verurteilung gesteckt wurde. Er weiß ja gar nichts über sie, weiß nicht einmal, dass sie noch lebt. Ein Ehepaar nimmt sich seiner an, bietet ihm ein Zuhause in einer Siedlung am Kahlen Hang, im Rheingau. Da träumt er davon, eines Tages Astronaut zu werden, und tatsächlich – Jahre später, in Amerika, wo ihn das Internet reich gemacht hat, ist die Verwirklichung des Kindheitstraums zum Greifen nah.
Wo wir waren, ein breitgefächerter, ein gesamtes Jahrhundert umspannender Roman einer zerrissenen Familie, ist ungeheuer farbig und einfallsreich erzählt, mal rasant, mal nachdenklich, ein Riesentableau, das Zeiten, Länder, Geschichtliches und vor allem eine Vielzahl von Schicksalen verschränkt, von Cliffhanger zu Cliffhanger vorwärtsjagend und dann wieder anrührend und zart. Ein Roman über das Flüchten und Auf-der-Flucht-Sein, über Heimat und Fremde, Zufall und Verwandlung und immer wieder die Frage: Wo waren wir, und wo werden wir einmal sein?

Deshalb habe ich Leselust:
Wieder ein Roman, bei dem Familie eine zentrale Rolle spielt. Ein bisschen Raumfahrt ist auch dabei, das hat mich natürlich gleich besonders angesprochen. 


Der Honigbus – Meredith May

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 13. März 2019 bei S. Fischer

Klappentext:
Ein rostiger, alter Bus im Garten des Groß­vaters und seine Bienen werden für Meredith ihr einziger Halt. Denn sie ist erst fünf, als sie von ihren Eltern nach deren Trennung vollkommen sich selbst überlassen wird.
Der Großvater nimmt sie mit in die faszi­nierende Welt der Bienen – und rettet ihr so das Leben. Die Bienen werden Meredith zur Ersatzfamilie: Wenn sie sich verlassen fühlt, zeigen sie ihr, wie man zusammenhält und füreinander sorgt. Wenn sie über ihre depressive Mutter verzweifelt, bewundert sie die Bienen dafür, ihre Königin einfach austauschen zu können. So lernt Meredith, anderen zu vertrauen, mutig zu sein und ihren eigenen Weg zu gehen. »Der Honigbus« ist eine starke Geschichte über das Leben und die Weisheiten der Natur.

Deshalb habe ich Leselust:
Auch hier die Themen Familie und Verlust. Das klingt nach einer bewegenden Geschichte, in der es aber auch Hoffnung gibt. Und Bienen. Ich finde, das klingt echt gut. 


Kurt – Sarah Kuttner

Neuerscheinungen März 2019 Frühjahr Leselust BücherblogErscheint am 13. März 2019 bei S. Fischer

Klappentext:
»Ich bin mit zwei Kurts zusammengezogen. Einem ganzen Kurt und einem Halbtagskurt. Jana und Kurt haben sich entschieden, dass sie ihr Sorgerecht teilen, vor allem wenn Kurt schon extra aufs Land zieht. Und so pendelt das Kind nun wochenweise zwischen seinen beiden Oranienburger Zuhauses hin und her: zwei Häuser, zwei Kinderzimmer, unterschiedliche Regeln und alle Menschen, die er liebt. Und dann bin da noch ich.« Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.
Sarah Kuttner erzählt von einer ganz normalen komplizierten Familie, davon, was sie zusammenhält, wenn das Schlimmste passiert. Sie erzählt von dieser Tragödie direkt und leicht und zugleich mit einer tiefen Ernsthaftigkeit, so einfach und kompliziert wie nur Sarah Kuttner das kann.

Deshalb habe ich Leselust:
Ihr merkt schon, die Themen Familie und Beziehung ziehen sich durch meine März Empfehlungen. Auch hier geht es wieder um Verlust und Trauer. 


Plauderecke:

Na, konnte ich euch auf ein paar Bücher neugierig machen? Was steht auf euerer Wunschliste für den März? Und habt ihr noch Tipps für mich? Fahrt ihr eigentlich auf die Leipziger Buchmesse? 
Falls ihr noch mehr Buchtipps möchtet, dann schaut euch Teil 2 der März Novitäten an. 

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6 Kommentare

  1. Hallo,

    der März ist wieder ganz fatal... Hilfe, der SUB ächzt!

    "Licht über dem Wedding" klingt wirklich interessant, vom Titel alleine hatte es noch gar nicht mein Interesse geweckt.

    Vor einigen Jahren habe ich sehr viel von Grisham gelesen, aber irgendwann hatte ich seine Art zu schreiben etwas über... Aber das ist sicher 20 Jahre her, so langsam könnte ich ja mal wieder was von ihm lesen.

    "Jesolo" spricht mich auch direkt an, obwohl oder gerade weil ich aus gesundheitlichen Gründen nie Kinder bekommen habe und jetzt etwas zu alt dafür bin.

    Ich muss endlich mal "Die Morde von Pye Hall" lesen, das liegt hier schon ziemlich lange!

    "Am Ende ein Blick aufs Meer" stelle ich mir sehr bewegend vor, so ein bisschen wie den Film "Das Leben ist schön".

    Oha, "weg" ist noch so ein Buch, dass ich eigentlich unbedingt lesen will... Und "Der Honigbus", und "Kurt". Das sind schon wieder mehr Bücher, als ich im März eigentlich neu anschaffen will!

    Da muss ich wohl eine Auswahl treffen.

    LG,
    Mikka
    [ Mikka liest von A bis Z ]

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    1. Hallo Mikka,
      Oh ja, das Probleme kenne ich sehr gut. Meine Lesezeit ist im Moment auch sehr begrenzt, weswegen ich auch ganz stark selektieren muss, welche Bücher ich lese. Und genau jetzt kommen so viele tolle Bücher raus. Hab ja noch einen zweiten Beitrag zu noch mehr März-Büchern. Mal sehen, wie ich da eine Auswahl treffen kann und wie viel ich zu lesen schaffe.
      Also "Morde von Pye Hall" solltest du unbedingt bald lesen. Ich fand es echt mega gut.
      Falls du von den anderen Büchern was liest, bin ich natürlich sehr gespannt auf deine Meinung. Freut mich, dass ich dich auf so viele Titel neugierig machen konnte.
      LG, Julia

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  2. Hallo,
    ja der März wird einfach...! Soo viele tolle Bücher! Ich möchte sehr gerne den Honigbus lesen. Ich habe bereits in die Leseprobe hineingelesen und war verzaubert. Interessieren würde mich noch "Aller Anfang" (der letzte Roman der Autorin hat mir gut gefallen) und "Weg".
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina,
      Ja, "Honigbus" klingt echt toll, finde ich auch. Eine Leseprobe habe ich noch nicht gelesen, aber das mache ich noch.
      Oh, was hat die Autorin denn noch geschrieben? Habe bisher noch nichts von ihr gelesen. Mich hat nur gleich der Klappentext so sehr angesprochen.
      Bin gespannt, wie du die Bücher finden wirst und wünsche dir schon mal viel Spaß bei der Lektüre. :)
      Liebe Grüße, Julia

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  3. Da Berlin meine Heimat ist und ich Wedding sehr gut kenne, mir zudem Cover und Inhalt sehr gefallen, landet das Buch direkt auf meiner Wunschliste =)

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    1. Sehr schön. Bin gespannt, wie dir das Buch gefallen wird. Kannst ja mal berichten, ob Wedding gut getroffen wird. ;)
      LG, Julia

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