Neuerscheinungen Frühjahr 2019 | Februar - Teil 1
Freitag, Januar 25, 2019Designed by ijeab / Freepik
Der erste Neuerscheinungsbeitrag im neuen Jahr. Und ich habe beim Stöbern in den Verlagsvorschauen so viele interessante Bücher entdeckt, dass nicht alle Titel in diesen Post passen. Deswegen kommt hier Teil 1 meiner Favoriten im Februar 2019 und in ein paar Tagen folgt Teil 2.
Die Kunst zu verlieren – Alice Zeniter
Erscheint am 1. Februar 2019 beim Berlin VerlagKlappentext:
Naïma hat es lange nichts bedeutet, dass ihre Familie aus Algerien stammt. Wie soll ihre Verbindung zu einer Familiengeschichte, die sie nicht kennt, denn auch aussehen? War ihr Großvater wirklich ein „Harki“, ein Verräter? Vielleicht könnte die Großmutter es ihr erzählen, aber nur in einer Sprache, die Naima nicht versteht. Und ihr Vater, der 1962 nach Frankreich kam, in eines jener damals hastig errichteten Auffanglager, wo man die Algerienflüchtlinge versteckte, redet nicht über das Land seiner Kindheit...Um mehr zu erfahren, tritt Naïma eine weite Reise an …
Dieser Roman ist so lebendig wie ein Fresko. Was heißt es einerseits, aus einer Familie zu stammen, die über Generationen Gefangene einer „schlimmen Geschichte" bleibt? Ein Plädoyer für die Freiheit man selbst zu sein, jenseits allen Erbes, aller sozialer oder familiärer Bindungen.
Deshalb habe ich Leselust:
Das klingt nach einer sehr interessanten Familiengeschichte mit einem mal etwas anderen Schwerpunkt. Wie kann die Geschichte der Familie das eigene Leben beeinflussen? Wie viel Auswirkungen hat die Vergangenheit auf das Heute? Und wie kann man die verschiedenen Kulturen der eigenen Familie in sich vereinen? Alles spannende Themen.
Die Frauen von Själö – Johanna Holmström
Erscheint am 2. Februar 2019 bei UllsteinKlappentext:
In einer Herbstnacht im Jahr 1891 ertränkt Kristina Andersson ihre zwei schlafenden Kinder im Meer. Sie kommt in die Nervenheilanstalt auf Själö, einer Insel im Schärengarten Finnlands — kaum eine der Patientinnen, die hier eingewiesen werden, verlässt die Insel jemals wieder.
40 Jahre später wird die 17-jährige Elli ebenfalls dort eingeliefert. Sie hatte sich mehr vom Leben gewünscht als die Enge ihres Elternhauses. Sie lief von zu Hause weg, verliebte sich Hals über Kopf und musste vor der Polizei fliehen. Doch zu ihrer Zeit erlaubt man Frauen den Ausbruch aus ihrem Leben nicht. Jetzt ist sie ebenfalls gefangen auf der Insel Själö, wo die Zeit stillzustehen scheint.
Johanna Holmström erzählt bildreich und fesselnd von zwei Frauen, die einen hohen Preis für ihr Verlangen, ihre Liebe und ihr Streben nach Freiheit bezahlen mussten.
Deshalb habe ich Leselust:
Ich bin (vielleicht auch wegen meines Studiums) sehr interessiert an der Geschichte und Entwicklung der Psychologie und der Behandlung psychischer Störungen. Viele der frühen "Behandlungsmethoden" sind aus heutiger Sicht einfach nur grausam und ich bin sehr froh, dass die heutige Therapie anders aussieht. Dennoch finde ich es spannend, wie die Wurzeln des Faches aussehen. Verwoben wird das hier mit zwei Frauenschicksalen und das klingt wirklich spannend.
Nichts weniger als ein Wunder – Markus Zusak
Erscheint am 4. Februar 2019 bei LimesKlappentext:
Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder.
Deshalb habe ich Leselust:
Wie wahrscheinlich fast alle Leser*innen habe ich "Die Bücherdiebin" geliebt. Es ist bisher das einzige Buch von Zusak, das ich gelesen habe. Daher bin ich sehr neugierig auf den neuen Roman, habe aber auch ein bisschen Angst. Denn mit "Die Bücherdiebin" wird es für mich wahrscheinlich eh nicht mithalten können. Also versuche ich lieber, meine Erwartungen etwas runterzuschrauben und lasse mich im Zweifel lieber positiv überraschen.
Monster – Yishai Sarid
Erscheint am 4. Februar 2019 bei Kein & AberKlappentext:
Yishai Sarid, einer der bekanntesten Autoren Israels, wirft in seinem Roman ein neues Licht auf die Erinnerungskultur, wagt sich an vermeintlich unantastbare Fragen und stellt in lakonischem Ton eingefahrene Denkmuster infrage.
Am Ende des Romans steht eine Eskalation: ein Faust schlag, mit dem ein Tourguide in Treblinka einen Dokumentarfilmer niederstreckt. Doch wie konnte es dazu kommen? In einem Bericht an seinen ehemaligen Chef schildert der Mann, wie die Menschen, die er jahrelang durch NS-Gedenkstätten führte, mit der Erinnerung an den Holocaust umgehen. Er fragt nach der Verbindung zwischen Juden damals und Israelis heute, nach Machtverherrlichung und danach, was Menschen zu Mördern macht. Und er beobachtet Schülergruppen, die sich in Fahnen hüllen, scheinheilige Minister oder manipulative Künstler, er beobachtet, wie ein jeder in dem Grauen der Geschichte vor allem eines zu erkennen meint: einen Nutzen für sich selbst.
Deshalb habe ich Leselust:
Puh, ein wirklich schwieriges Thema. Und ich könnte dir vorstellen, dass dieser Roman viel von seinen Leser*innen fordert. Ich selbst habe im letzten Sommer das ehemalige KZ Auschwitz besucht –ein Besuch, der mich absolut erschüttert und bewegt hat und der noch immer nachhallt und mich noch immer beschäftigt. Ich bin sehr gespannt, ob ich mich in Stellen des Romans wiedererkennen werde oder mich vielleicht ertappt fühle.
Frühling in Utrecht – Julia Trompeter
Klappentext:
Klara ist überstürzt nach Utrecht gezogen. Hier will die Ex-Berlinerin, die eine zerbrochene Beziehung und eine gescheiterte Karriere als Kneipenwirtin hinter sich lässt, ein neues Leben anfangen. In Zeiten, wo Flüchtlingsströme durch Europa ziehen, verarbeitet sie ihre persönliche »Flucht« im Kleinen. In einem dagboek hält sie die verwirrenden Unterschiede zwischen ihrem alten und neuen Leben fest. So hat sie nicht nur der deutschen Sprache und Kultur, sondern auch Hauke den Rücken gekehrt. Zwar war diese Trennung längst überfällig, doch erst als sie von Erinnerungen übermannt wird, beginnt sie sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Eine wichtige Rolle für den Neubeginn spielt ihre Zuneigung zum jungen Thijs. Doch ihre Selbstbestimmung findet sie durch ihn nicht. Als sich die Lage zuspitzt, wird ihr klar, dass sie sich ihre Freiheit erobern muss – und Geborgenheit nur in sich selbst finden kann.
Ein kluger Roman über die manchmal unerträgliche Leichtigkeit des Seins im heutigen Europa.
Deshalb habe ich Leselust:
Ah, ich kann gar nicht so genau sagen, warum. Aber als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich direkt die Leselust befallen. Im Zentrum eine Frauenfigur, die zu sich selbst findet. Ja nagut, hab vielleicht eine Idee, warum mir das Buch gefällt... ;)
Die ewigen Toten (David Hunter #6) – Simon Beckett
Erscheint am 12. Februar 2019 bei RowohltKlappentext:
Im 6. Teil der Bestsellerreihe um David Hunter ermittelt der forensische Anthropologe in einem verlassenen Krankenhaus mit schreckensreicher Vergangenheit.
Nur Fledermäuse verirren sich noch nach St. Jude. Das Krankenhaus im Norden Londons, seit Jahren stillgelegt, soll in Kürze abgerissen werden. Doch dann wird auf dem staubigen Dachboden eine Leiche gefunden, eingewickelt in eine Plastikhülle. Die Tote, das sieht David Hunter sofort, liegt schon seit langer Zeit hier. Durch das trockene und stickige Klima ist der Körper teilweise mumifiziert.
Als beim Versuch, die Leiche zu bergen, der Boden des baufälligen Gebäudes einbricht, entdeckt der forensische Anthropologe ein fensterloses Krankenzimmer, das nicht auf den Plänen verzeichnet ist. Warum wusste niemand von der Existenz dieses Raumes? Und warum wurde der Eingang zugemauert, obwohl dort nach wie vor Krankenbetten stehen? Betten, in denen noch jemand liegt…
Deshalb habe ich Leselust:
Ich habe bisher alle Bücher der Reihe gelesen und die meisten haben mir wirklich gut gefallen. Da ist es für mich nur selbstverständlich, dass ich auch den sechsten Fall für David Hunter lesen werde.
Alles, was ich weiß über die Liebe – Dolly Alderton
Erscheint am 14. Februar 2019 bei KiWiKlappentext:
Ein warmes und witziges Memoir über das Erwachsenwerden und alle Lektionen, die man dabei lernt: Dolly Alderton, Shootingstar der englischen Literaturszene, weiß wirklich alles über desaströse Dates, falsche Entscheidungen und chaotische Nächte. Wie es ist, alleine und doch nicht einsam zu sein. Und wie es ist, wenn man erkennt, dass Freundscha en fürs Leben sind und nicht nur Lückenfüller zwischen Liebhabern.
Dolly Alderton kennt alle Seiten der Liebe, die guten und die dunk- len. Da ist der Guru, der tief in ihr Inneres schauen kann und der sich am Morgen nach der lang ersehnten ersten Nacht doch aus dem Staub macht. Oder ein dubioser Kerl in New York, der sie zu einem Dreier überreden will. Oder der verplante Hippie, für den sie sich die Haare abrasiert. Und dann stellt Dolly plötzlich fest, dass es Liebe auch ganz anders gibt und dass die Freundschaften mit ihren Mädels ihr mehr über die Liebe beigebracht haben als alle Männer. Freundinnen, die für einen da sind, wenn man nicht weiß, wovon man die Miete zahlen soll, wenn eine Beziehung zerbrochen ist oder die Rod-Stewart-Mottoparty nach hinten losgeht. In ihrem eigenen, ehrlichen wie humorvollen Stil verwebt Dolly persönliche Erlebnisse und witzige Anekdoten mit scharfsinnigen Reflexionen darüber, was es heute heißt, eine Frau zu sein. Und schreibt eine großartige Liebeserklärung – an das Leben.
Deshalb habe ich Leselust:
Wie passend, dass dieses Buch am Valentinstag erscheint. Ich habe schon die Leseprobe zu dem Buch gelesen und weiß auf jeden Fall: das Buch möchte ich unbedingt lesen. Ich weiß nur noch nicht genau, ob auf deutsch oder auf englisch. Aber Alderton schildert ihre Erfahrungen auf sehr ehrliche und witzige Art und Weise. Das Thema ist auch interessant. Kann also nur gut werden.
Die Leben danach – Thomas Pierce
Erscheint am 18. Februar 2019 bei DuMontKlappentext:
Jim Byrd lebt in Schulah, einer vergreisten Kleinstadt in den Südstaaten. Er ist Kreditberater, ein absoluter Durchschnittstyp. Bis eines Tages sein Herz stehen bleibt. Er ist tot – wenn auch nur für ein paar Minuten. Das ist allemal Grund zur Beunruhigung. Was Jim aber vor allem beschäftigt, ist, dass er in diesen wenigen Momenten keinerlei Nahtoderfahrung gemacht hat. Er erinnert sich nur an eines: das totale Nichts. So wird ihm ein Gerät, das ihm zur Überwachung seiner Herzaktivität implantiert wird, zur Obsession. Und er kann nicht aufhören sich zu fragen: Was ist es, was uns nach dem Tod erwartet? Die Suche nach Antworten erschüttert seinen Glauben an alles, was ihn umgibt: die Realität selbst. Doch als Annie, seine alte Highschool-Liebe, wieder in sein Leben tritt, muss Jim sich ganz anderen Herausforderungen stellen. Jenseits hin oder her, wenn er mit Annie zusammen sein will, muss er das Leben im Hier und Jetzt bei den Hörnern packen.
Thomas Pierce legt mit ›Die Leben danach‹ eine berührende Liebesgeschichte und gleichzeitig einen klugen, philosophischen Roman vor: ein Buch, das vom Tod handelt und voller Wärme und Humor vom Leben erzählt.
Deshalb habe ich Leselust:
Puh, die Auseinandersetzung mit dem Tod ist echt nicht leicht. Zumindest für mich nicht. Ist eigentlich eher ein Thema, vor dem ich gern die Augen verschließen würde. Daher kann ich mir vorstellen, dass das Buch mich ziemlich herausfordern wird. Aber vielleicht ist es gerade deshalb gut, wenn ich es lese. Mal sehen, ob ich mich traue.
Durch deine Augen – Peter Høeg
Klappentext:
Simon hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Peter besucht ihn in der Klinik, aber Simon ist völlig in sich verschlossen. Um ihm zu helfen, nimmt Peter Kontakt mit der Therapeutin Lisa auf. Die drei waren Freunde im Kindergarten, sie bildeten den »Club der schlaflosen Kinder«, doch daran kann Lisa sich nicht mehr erinnern. Als Forscherin hat sie eine Methode gefunden, das Bewusstsein eines Menschen als Hologramm sichtbar zu machen. So will sie Patienten helfen, wieder in echte Beziehungen zu anderen zu treten. In ihrem Bemühen, Simon zu retten, kommen sich Peter und Lisa näher. Auch die verschüttete Kindheit steigt wieder vor Lisa auf. Was passiert, wenn ich die Welt durch deine Augen sehe?
Deshalb habe ich Leselust:
Uh, ein sehr spannendes Konzept. Auch hier hat wieder das Thema Psychotherapie und diese fiktive Methode der Sichtbarmachung des Bewusstseins mein Interesse geweckt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie genau das aussehen soll und ob man sowas glaubhaft vermitteln kann, aber ich bin auf jeden Fall gespannt.
Erscheint am 18. Februar 2019 bei Hanser Berlin
Klappentext:
Sie weiß alles, sie kriegt alles, sie durch schaut jeden. Nur sich selbst durchschaut sie nicht. Eine Geistesgestörte, wie es sie noch nicht gegeben hat: hochkomisch und zutiefst manipulativ.
Die Polizei hat sie hergebracht, in die psychiatrische Abteilung eines alten Wiener Spitals. Nun erzählt sie dem Chefpsychiater Doktor Korb, warum es so kommen musste. Sie spricht vom Aufwachsen in der erzkatholischen Kärntner Dorfidylle. Vom Zusammenleben mit den Eltern und ihrem jüngeren Bruder Bernhard, den sie unbedingt retten will. Auf den Vater allerdings ist sie nicht gut zu sprechen. Töten will sie ihn am liebsten. Das behauptet sie zumindest. Denn manchmal ist die Frage nach Wahrheit oder Lüge selbst für den Leser nicht zu unterscheiden. In ihrem fulminanten Debüt lässt Angela Lehner eine höchst unzuverlässige Ich Erzählerin auftreten: intrigant, besserwisserisch, vielleicht sogar gemeingefährlich. Und mehr als einmal muss der Leser sich die beunruhigende Frage stellen: Wer ist dieses Ich, das zu uns spricht, und was führt es im Schilde?
Deshalb habe ich Leselust:
Für Romane mit guten Psychospielchen bin ich ja immer zu haben. Ich liebe es, wenn ich nicht genau weiß, wem man trauen kann, und wem nicht. Aber nur, wenn es wirklich gut gemacht ist. Sonst nervt es mich nur. Also mal sehen, was "Vater unser" so kann.
Klappentext:
Was wird gewonnen und was geht verloren, wenn eine Frau sich entschließt, ein Kind zu bekommen? In ihren späten Dreißigern, als die Freundinnen sich fragen, wann sie endlich Mutter werden, fragt Sheila Heti sich, ob sie es überhaupt werden will. In einer mehrere Jahre umspannenden Selbsterkundung, mal hierhin, mal dorthin gezogen von ihren Mitmenschen, ihrem Partner und der von ihr empfundenen Verpflichtung gegenüber ihren jüdischen Vorfahren, versucht sie, eine weise und moralische Entscheidung zu treffen. Nachdem Philosophie, ihr Körper, die Mystik und der Zufall nicht geholfen haben, findet sie die Antwort viel tiefer in sich.
Mutterschaft ist couragiert, tief empfunden und so originell, dass es jede Debatte über Weiblichkeit, Elternschaft und unseren Lebenssinn bereichern wird.
Deshalb habe ich Leselust:
Ich finde es sehr spannend, was für Konzepte von Mutterschaft im Moment in unserer Gesellschaft vorherrschen. Wie es das Bild von Frauen formt –auch das Bild, dass Frauen von sich selbst haben. Das zum Thema eines Romans zu machen und darüber zu reflektieren finde ich mega gut.
Uh, ein sehr spannendes Konzept. Auch hier hat wieder das Thema Psychotherapie und diese fiktive Methode der Sichtbarmachung des Bewusstseins mein Interesse geweckt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie genau das aussehen soll und ob man sowas glaubhaft vermitteln kann, aber ich bin auf jeden Fall gespannt.
Vater unser – Angela Lehner
Erscheint am 18. Februar 2019 bei Hanser Berlin
Klappentext:
Sie weiß alles, sie kriegt alles, sie durch schaut jeden. Nur sich selbst durchschaut sie nicht. Eine Geistesgestörte, wie es sie noch nicht gegeben hat: hochkomisch und zutiefst manipulativ.
Die Polizei hat sie hergebracht, in die psychiatrische Abteilung eines alten Wiener Spitals. Nun erzählt sie dem Chefpsychiater Doktor Korb, warum es so kommen musste. Sie spricht vom Aufwachsen in der erzkatholischen Kärntner Dorfidylle. Vom Zusammenleben mit den Eltern und ihrem jüngeren Bruder Bernhard, den sie unbedingt retten will. Auf den Vater allerdings ist sie nicht gut zu sprechen. Töten will sie ihn am liebsten. Das behauptet sie zumindest. Denn manchmal ist die Frage nach Wahrheit oder Lüge selbst für den Leser nicht zu unterscheiden. In ihrem fulminanten Debüt lässt Angela Lehner eine höchst unzuverlässige Ich Erzählerin auftreten: intrigant, besserwisserisch, vielleicht sogar gemeingefährlich. Und mehr als einmal muss der Leser sich die beunruhigende Frage stellen: Wer ist dieses Ich, das zu uns spricht, und was führt es im Schilde?
Deshalb habe ich Leselust:
Für Romane mit guten Psychospielchen bin ich ja immer zu haben. Ich liebe es, wenn ich nicht genau weiß, wem man trauen kann, und wem nicht. Aber nur, wenn es wirklich gut gemacht ist. Sonst nervt es mich nur. Also mal sehen, was "Vater unser" so kann.
Mutterschaft – Sheila Heti
Erscheint am 19. Februar 2019 bei RowohltKlappentext:
Was wird gewonnen und was geht verloren, wenn eine Frau sich entschließt, ein Kind zu bekommen? In ihren späten Dreißigern, als die Freundinnen sich fragen, wann sie endlich Mutter werden, fragt Sheila Heti sich, ob sie es überhaupt werden will. In einer mehrere Jahre umspannenden Selbsterkundung, mal hierhin, mal dorthin gezogen von ihren Mitmenschen, ihrem Partner und der von ihr empfundenen Verpflichtung gegenüber ihren jüdischen Vorfahren, versucht sie, eine weise und moralische Entscheidung zu treffen. Nachdem Philosophie, ihr Körper, die Mystik und der Zufall nicht geholfen haben, findet sie die Antwort viel tiefer in sich.
Mutterschaft ist couragiert, tief empfunden und so originell, dass es jede Debatte über Weiblichkeit, Elternschaft und unseren Lebenssinn bereichern wird.
Deshalb habe ich Leselust:
Ich finde es sehr spannend, was für Konzepte von Mutterschaft im Moment in unserer Gesellschaft vorherrschen. Wie es das Bild von Frauen formt –auch das Bild, dass Frauen von sich selbst haben. Das zum Thema eines Romans zu machen und darüber zu reflektieren finde ich mega gut.
Plauderecke:
Auf welche Bücher freut ihr euch im Februar? Und habe ich euch auf eins der hier vorgestellten Bücher neugierig machen können?Noch mehr Neuerscheinungen gibt es dann bald in Teil 2 meiner Februar Favoriten.
24 Kommentare
Hallo Julia,
AntwortenLöschenim Februar kommen tatsächlich etliche interessante Neuerscheinungen auf uns zu. Von den vorgestellten Büchern habe ich "Die ewigen Toten" sogar schon vorbestellt. Diesen Fall von David Hunter werde ich mir als Hörbuch gönnen - das hat beim letzten Mal auch gut geklappt.
Ansonsten freue ich mich auf "Die letzten Tage des Jack Sparks", "Die Träumenden" und "Die schwarze Frau". Meinem Gefühl nach wird es den Neuerscheinungen nach ein gutes Lesejahr werden. :)
Liebe Grüße,
Nicole
Liebe Nicole,
LöschenJa, David Hunter Liebe! Ich komme im Moment leider so wenig zum Lesen, deswegen habe ich es noch nicht vorbestellt. Aber lange kann ich bestimmt nicht mehr warten.
Ja, ich glaube auch, das wird ein gutes Bücher-Jahr. :D Hoffentlich auch ein Jahr mit viel Lesezeit. ;D
LG, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenauf das neue Buch von Markus zusak bin ich auch schon sehr gespannt. Ich habe dieselben Befürchtungen wie du und werde mal abwarten...
Sehr interessant finde ich den Klappentext von "Die Frauen Själö". Finnland und eine Psychatie zu dieser Zeit....das alleine sind schon Stichwörter, die das Buch für mich interessant machen.
Bei Nicole werde ich auch "Die Träumenden" in einer Blogger-Leserunde mitlesen und bin schon sehr gespannt auf das Buch.
Liebe Grüße
Martina
Liebe Martina,
LöschenJa, ich denke mal, so wird es einigen gehen. Abwarten scheint mir da eine gute Strategie zu sein. :D
Schön, dass ein Buch für dich dabei war. Von "Die Träumenden " habe ich noch nichts gehört, werde ich mir jetzt aber mal anschauen. Ihr habt mich neugierig gemacht. :)
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenklar, der neue Simon Beckett steht ganz oben auf meiner Leseliste und ich freue mich schon sehr darauf. Ich bin ein großer Serienfan und deshalb stehen auch Neuerscheinungen zu "meinen" Serien auf meinem Leseplan, allerdings etwas später im Jahr. Für den Februar habe ich noch das neue Buch von Marc Elsberg ins Auge gefasst, der Titel ist "Gier". Elsberg packt immer aktuelle Themen an und recherchiert sehr viel und akribisch und das, was er sich dazu an Handlung fürs Buch ausdenkt, liegt so nah an der Realität, dass man oft genug eine Gänsehaut beim Lesen bekommt. Und natürlich erhoffe ich mir das auch vom neuesten Buch, das am 25. Februar erscheint.
Aus Deiner Aufzählung hat mich "Die Leben danach" besonders angesprochen. Ich hoffe, Du wirst das Buch lesen und eine Rezension dazu veröffentlichen, denn ich bin sehr gespannt auf Deine Meinung dazu.
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Gabi,
LöschenOh, so viele Beckett Fans hier. I love it! "Gier" habe ich mir tatsächlich auch schon vorgemerkt. Steht in dem zweiten Teil meiner Neuerscheinungen (bin leider immer noch nicht dazu gekommen, den Beitrag zu posten. Alles so stressig im Moment). Finde auch, dass das Thema richtig spannend klingt, gerade weil es auch so aktuell ist.
Ha, also im Moment komme ich kaum zum Lesen und möchte auch erstmal keine neuen Bücher kaufen. Also sieht es erstmal schlecht aus, mit Rezensionen zu neuen Büchern. Aber bestimmt gibt es andere Blogger*innen, die das Buch lesen. Und wenn ich wieder mehr Zeit habe, habe ich dann ordentlich was nachzuholen. :D
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenWieder eine schöne Zusammenstellung von dir! "Die Leben danach" wartet tatsächlich schon auf meinem Lesestapel auf mich, vorablesen sei Dank :) Die Leseprobe hat mich wirklich sehr angesprochen und es hört sich sehr nach einem frühen Highlight des Jahres an.
Liebe Grüße
Tina
Liebe Tina,
LöschenDanke dir, das freut mich. Oh wie cool, da bin ich mal sehr gespannt auf deine Meinung. Ich fand auch, dass es sich sehr interessant anhörte. Mal sehen, ob das Buch mit den Erwartungen mithalten kann. Freu mich auf deine Rezension.
LG, Julia
Huhu du,
AntwortenLöschendas ist eine tolle Auswahl. Das Buch von Peter Hoeg und den neuen Roman von Markus Zusak möchte ich auch auf jeden Fall lesen. Ach und "Mutterschaft" ist für mich auch ein absolutes Must Read!
Liebe Grüße, Petra
Liebe Petra,
LöschenDanke schön. Es freut mich sehr, dass du gleich ein paar für dich interessante Bücher entdecken konntest. Wünsche dir schon mal viel Spaß beim Lesen und bin gespannt, was du zu den Büchern sagen wirst.
Liebe Grüße, Julia
Ich wusste ja gar nicht, dass schon ein neuer David Hunter Roman raus kommt. Danke für den Hinweis. Mir fehlt ja leider noch der direkte Vorgänger, an den muss ich noch ran. Ich fand die ersten drei Bände der Reihe auch super, aber dann stellten sich für mich leider schon die ersten Ermüdungserscheinungen ein, weil ich viele Wendungen vorhergesehen habe und mich das ein oder andere störte. Aber ich muss sagen: Der Klappentext vom neuesten Krimi liest sich echt interessant, gut umgesetzt könnte mich Simon Beckett damit wieder vom Hocker hauen. Bin auf jeden Fall gespannt auf deine Meinung zum Buch.
AntwortenLöschenLg Nicole
#litnetzwerk
Liebe Nicole,
LöschenBitte gern. Dafür mache ich das ganze ja! ;D Ja, das stimmt. Zwischendurch gab es mal so eine kleine Durststrecke. Aber ich mag einfach diese Verbringung von Forensik und Ermittlung. Das fasziniert mich irgendwie und deswegen lese ich die Bücher auch so gerne. Mal sehen, was der neue Fall so kann. ;D Ich werde berichten. Kann aber eine Weile dauern, bin ich zum Lesen komme.
Liebe Grüße, Julia
Hallo Julia!
AntwortenLöschenIch habe bis jetzt ebenfalls als Bücher von Simone Beckett gelesen. Allerdings muss ich sagen, dass sie für mich abnehmen. Irgendwie wiederholt sich die Geschichte und langsam ist das Konzept für mich ausgelaugt.
"Alles, was ich über Liebe weiß" sieht super spannend aus. Das wandert gleich auf die WuLi.
Auf "Ein zögerndes Blau" von Claudia Sammer freue ich mich bereits sehr. Zwei Leben, zwei Identitäten, zwei Sprachen. Sie haben alles verloren. Können Sie jemals ein neues Leben beginnen. Top aktuelle Thematik.
Liebe Grüße
Sabrina
#litnetzwerk
Liebe Sabrina,
LöschenJa, ich verstehe schon, was du meinst. Aber ich lasse einfach immer eine große Pause zwischen der Lektüre der Beckett Thriller, und dann finde ich es immer wieder aufs neue spannend, Einblicke in die forensische Anthropologie zu bekommen.
Das Alderton Buch klingt echt super, oder? Bin gespannt, wie du es finden wirst.
Von "Ein zögerndes Blau" habe ich noch nichts gehört. Werde ich mir gleich mal anschauen. Danke für den Tipp.
Liebe Grüße, Julia
Hach, da sind so unsagbar viele Bücher dabei, die mich inhaltlich und auch vom Cover sofort ansprechen. Besonders "Die Kunst zu verlieren" und "Durch deine Augen". Danke für die Inspiration!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Zeilentänzerin
Hallöchen,
LöschenOh man, das freut mich echt total! Bin gespannt, welche Bücher du davon dann lesen wirst und wünsche dir jetzt schon mal viel Freude bei der Lektüre. :)
Liebe Grüße, Julia
Oh, schon wieder ein neuer "Hunter"!? Ich muss mich da echt mal dran setzen und die Reihe weiterlesen. :D
AntwortenLöschenHab ein tolles Rest-Wochenende!
Ganz lieben Gruß
Steffi
#litnetzwerk
Yes! Ein neuer Fall für David Hunter wartet auf uns und ich bin schon ganz gespannt! :) Aber du musst dich ja nicht stressen. Das Gute ist ja: zum Glück laufen einem die Bücher ja nicht weg! ;D
LöschenWünsche dir einen schönen Sonntag Abend und morgen einen guten Start in die neue Woche.
LG, Julia
Ein neues Buch von Zusak? Da bekomme ich ja fast Schnappatmung :D Ich liebe den Autor und habe tatsächlich auch alle Bücher gelesen bisher, die von ihm erschienen. Die Bücherdiebin habe ich sehr geliebt, aber auch der Joker ist wundervoll und eine tolle Geschichte, die zum Nachdenken anregt :)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Lisa
Liebe Lisa,
LöschenJa, so ähnlich ging es mir auch, als ich die Ankündigung gelesen habe. Ich habe bisher nur "Die Bücherdiebin" von ihm gelesen. Das Buch habe ich auch total geliebt, deswegen habe ich wie gesagt etwas Angst, dass ich zu hohe Erwartungen an das neue Buch habe. Aber wenn ein anderes Buch von ihm auch so gut war, dann sind meine Befürchtungen ja vielleicht unbegründet. Ich bin so oder so sehr gespannt auf das neue Buch.
Liebe Grüße, Julia
Liebe Julia,
AntwortenLöschendie meisten Bücher auf deiner Liste sagen mir leider so gar nicht zu. Einzig über den Zusak musste ich kurz nachdenken, aus ähnlichen Gründen wie du. Und von "Mutterschaft" habe ich tatsächlich auch schon gehört, das finde ich auch spannend. Leider fehlt mir gerade einfach die Zeit, sonst würde das vielleicht auf meine Wunschliste wandern...
Viele Grüße
Jennifer
Liebe Jennifer,
LöschenJa, Geschmäcker sind halt verschieden. Muss ja nicht jedem gefallen, was ich hier so vorstelle. Ich wähle die Bücher ja ganz allein nach meinem Geschmack aus und stelle hier vor, was mich interessiert. Ich freue mich aber natürlich, wenn ich auch andere Leser*innen neugierig auf die Bücher machen kann.
Anscheinend waren ja bei allen Differenzen auch für dich zwei interessante Titel dabei. Leider komme ich im Moment auch nicht sehr viel zum Lesen, so dass viele der Bücher erstmal noch auf der Wunschliste warten müssen.
LG, Julia
Da sind ja viele interesant klingende Bücher dabei. Ich muss aber erstmal meinen Sub abbauen, bevor ich mir neue Bücher kaufe. Daher wird lediglich der dritte Band der Krone der Sterne geholt, weil ich ja wissen muss, wie die Trilogie zu Ende geht :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße, Nadine
#litnetzwerk
Liebe Nadine,
LöschenFreut mich, dass dir meine Buchauswahl gefällt. Aber sehr vorbildlich von dir, dass du zugunsten deines SuBs auf neue Bücher verzichtest. Das klappt bei mir meistens nicht so gut. ;D
LG, Julia
Ich liebe den Austausch mit meinen Leser*innen und freue mich über jeden Kommentar.
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