Lesemonat | August
Freitag, August 31, 2018Nun ist auch schon der August schon wieder rum. Es war ein ziemlich ereignisreicher Monat für mich. Ich habe alle meine Master Prüfungen bestanden und muss jetzt "nur noch" meine Masterarbeit schreiben und dann bin ich nach 5 Jahren fertig mit meinem Studium. Ich kann es noch gar nicht so richtig fassen.
Nach den Prüfungen hatte ich dann ein bisschen Urlaub und bin dadurch recht viel zum Lesen und Bloggen gekommen. Ich hatte Zeit, mal wieder ausgiebig auf anderen Blogs zu stöbern, habe aber auch selbst einige Beiträge und Rezensionen geschrieben.
Und zum Glück habe ich diesen Monat 10 Bücher gelesen, denn ich habe ganz viel überraschende Buchpost bekommen und sonst wäre mein SuB echt explodiert. Genaueres zu allen buchigen Themen findet ihr jetzt im Monatsrückblick.
Was macht der SuB
Im August sind 8 neue Bücher bei mir eingezogen. Vom SuB gelesen habe ich 7. Das macht insgesamt trotz der vielen Neuzugänge nur +1 für den SuB. Da kann ich echt mit leben. :)
Gelesen Bücher
Im August habe ich 10 Bücher gelesen.
Mein Highlight in diesem Monat war "Altes Land" . Absoluter Flop war "Nachtwild".
1. Die Falle – Melanie Raabe
--> Hm, dieses Buch lässt mich irgendwie zwiegespalten zurück. Die Geschichte hat es mir am Anfang wirklich nicht leicht gemacht. Bis über die Hälfte des Buches war ich immer wieder kurz davor es abzubrechen, weil mir die Spannung zwischendurch gefehlt hat und die Geschichte auf der Stelle trat. Zwischendurch fand ich es wirklich ermüdend, immer wieder die selben Gedanken der Protagonistin, immer das gleiche Gejammer. Gefühlt bestand die erste Hälfte nur aus dem immer gleichen "mimimi". Aber die zweite Hälfte wurde dann immer besser und zum Schluss konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl es in diesem Fall nur zwei verdächtige gab, hat die Autorin es geschafft, eine große Spannung zu erzeugen und ich habe beim Lesen mehrmals meine Meinung geändert, was es denn nun mit dem Mord auf sich hat. Diese Spiel, diese psychologische Manipulation, ist wirklich gut gelungen und entschädigt mich für die wirklich schwache erste Hälfte.Klappentext:
Sie stellt ihm eine Falle. Aber ist er wirklich ein Mörder?
Die berühmte Bestsellerautorin Linda Conrads lebt sehr zurückgezogen. Seit elf Jahren hat sie ihr Haus nicht mehr verlassen. Als sie im Fernsehen den Mann zu erkennen glaubt, der vor Jahren ihre Schwester umgebracht hat, versucht sie, ihm eine Falle zu stellen – Köder ist sie selbst.
2. Er ist wieder da – Timur Vermes
--> Eine interessante Idee, aber die Umsetzung finde ich leider nicht gelungen Das Thema ist einfach so sensibel und vielleicht bin ich nicht offen genug für diesen satirischen Umgang damit, aber ich finde es einfach nicht witzig. Die Story an sich ist natürlich unterhaltsam und das Buch lässt sich gut lesen. Auch die Charaktere sind ganz gut gelungen. Aber gut finde ich das Ganze trotzdem nicht. Die Nazi-Zeit so ins Lächerliche zu ziehen, manche "Witze" die da gemacht wurden, das ging mir einfach zu weit und ist nichts, worüber ich lachen kann. Meine ausführliche Kritik findet ihr in meiner Rezension zu "Er ist wieder da".Klappentext:
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva, dafür unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende startet er gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur, sondern erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und »Gefällt mir!«-Buttons.
3. Der letzte Verrat – Nicola Moriarty
--> Ich fand das Buch richtig gut. Es ist anders, als die Krimis und Thriller, die ich sonst so lese. Es gab keinen Mord, keine Leiche, keine wilden Verfolgungsjagden, keine Spurensicherung. Aber Spannung gab es trotzdem jede Menge.Vier Freundinnen fahren gemeinsam in den Urlaub und wollen sich in Briefen ihre dunkelsten Geheimnisse verraten. Die Briefe werden dann anonym vorgelesen und als Leserin habe ich begonnen mitzurätseln, von welcher Frau welcher Brief sein könnte. Doch dann taucht ein fünfter Brief auf, in dem steht, dass eine der Frauen eine andere hasst und ihr eventuell auch etwas antun könnte.
Zugegeben, in diesem Buch gibt es nicht viel Action, die Spannung ist eher eine leise, unterschwellige. Aber auch das hat mir gefallen.
Klappentext:
Jedes Geheimnis haben sie geteilt – den ersten Kuss, das erste Mal, die erste große Enttäuschung –, aber die einst vier besten Freundinnen haben sich aus den Augen verloren. Ein paar gemeinsame Tage in einem Strandhaus an Australiens Ostküste sollen Abhilfe schaffen. Bereits am ersten Abend erkennen Eden, Joni, Trina und Deb jedoch, dass sie nicht mehr viel voneinander wissen, darum soll jede in einem anonymisierten Brief ihre geheimsten Wünsche, Ängste und Obsessionen offenbaren. Doch es taucht ein fünfter Brief auf, der sich mit hasserfüllten Drohungen gegen eine von ihnen wendet. Plötzlich ist jedes Vertrauen verloren, stattdessen herrschen Angst und Zwietracht...
4. Nachtwild – Gin Phillips
--> Ich fand es leider ganz, ganz furchtbar. Der Anfang war noch wirklich vielversprechend. Den kleinen Sohn fand ich wirklich süß und die Beziehung zwischen Mutter und Sohn wurde auch sehr gut dargestellt. Dann passieren die Schüsse im Zoo und die unheimliche Spannung baut sich langsam auf. Weder die Mutter noch man selbst als Leser*in weiß, was genau passiert ist. Dann die ersten Leichen und man weiß: hier herrscht eine wirkliche Gefahr! Und ab da geht es leider bergab. Gefühlt hätte man den Inhalt der restlichen Seiten auch auf 50 Seiten zusammenfassen können, denn eigentlich wiederholt sich nur alles. Die Mutter hat Angst um sich und ihren Sohn und ist gewillt alles zu tun, um sich und ihn zu schützen und zu verteidigen. Absolut nachvollziehbar. Aber irgendwie passiert nichts. Sie verstecken sich. Sie haben Angst. Die Jäger kommen näher. Sie verstecken sich weiter. Sie haben noch mehr Angst. Irgendwann hatte ich dann echt keine Lust mehr, weiter zu lesen und habe stellenweise die Seiten nur noch überflogen. Das Buch konnte mich einfach nicht fesseln. Im Gegenteil: zu großen Teilen fand ich es leider tatsächlich echt langweilig. Eine absolute Enttäuschung für mich. Schade!Klappentext:
Dunkler als die Nacht. Wilder als ein Tier. Näher als du glaubst.
Es ist ein herrlicher Tag und Joan besucht mit ihrem vierjährigen Sohn Lincoln den Zoo – da hört sie plötzlich Schüsse. Am Ausgang sieht sie Tote auf dem Boden liegen. Sie weiß nicht, ob die Polizei unterwegs ist, ob der oder die Täter noch in der Nähe sind. Als weitere Schüsse fallen, flüchtet sie mit Lincoln in ein leer stehendes Gehege. Das Leben ihres Sohnes hängt jetzt allein von ihr ab und davon, ob sie einen Weg finden wird, sie beide zu retten. Jedes Geräusch, jede Bewegung kann tödlich sein. Sie muss Entscheidungen treffen und Dinge tun, die sie nie für möglich gehalten hätte.
5. Das weibliche Prinzip – Meg Wolitzer
--> Ich fand dieses Buch toll, hätte es aber gern noch mehr gemocht! Ein gutes Buch mit einem sehr wichtigen Thema, interessanten Charakteren und einer vielschichtigen Handlung. Auf jeden Fall lesenswert! Ich persönlich war aber leider auch ein bisschen enttäuscht, weil ich mir einfach noch mehr von dem Roman erhofft hatte. Mehr zu dem Buch gibt es in meiner Rezension zu "Das weibliche Prinzip".Klappentext:
Die schüchterne Greer Kadetsky ist noch nicht lange auf dem College, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändern soll: Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist das, was Greer gerne wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch. So sehr Greer ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukun freut, wird sie doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum benennen kann. Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?
Jahre später, Greer hat den Abschluss hinter sich, geschieht, wovon sie nie zu träumen gewagt hätte: Faith lädt sie zu einem Vorstellungsgespräch nach New York ein - und führt Greer damit auf den abenteuerlichsten Weg ihres Lebens: einen verschlungenen, manchmal steinigen Weg, letztlich den Weg zu sich selbst.
6. Passagier 23 – Sebastian Fitzek
--> Nach meiner letzten und bisher einzigen Fitzek- Erfahrung hatte ich eigentlich wenig Lust auf weitere Bücher des Autors, denn AchtNacht hat mir so absolut gar nicht gefallen. Aber es gibt so viele Leser*innen, die Fitzek so feiern und dann habe ich mich doch dazu durchgerungen, ihm noch mal eine Chance zu geben. Der Inhalt von Passagier 23 hat mich direkt angesprochen und mich an "Woman in cabin 10" erinnert, was mir ja sehr gut gefallen hat. Tatsächlich war ich von "Passagier 23" positiv überrascht, denn es hat mir viel besser gefallen als AchtNacht. Dennoch, als Meister des Thrillers würde ich Fitzek nun wirklich nicht bezeichnen. Passagier 23 ist ein solider Thriller mit guter Spannung, aber für mich kein herausragend gutes Exemplar des Genres.
Klappentext:
Jedes Jahr verschwinden auf hoher See rund 20 Menschen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Noch nie kam jemand zurück. Bis jetzt ...
Martin Schwartz, Polizeipsychologe, hat vor fünf Jahren Frau und Sohn verloren. Es geschah während eines Urlaubs auf dem Kreuzfahrtschiff „Sultan of the Seas“ – niemand konnte ihm sagen, was genau geschah. Martin ist seither ein psychisches Wrack und betäubt sich mit Himmelfahrtskommandos als verdeckter Ermittler.
Mitten in einem Einsatz bekommt er den Anruf einer seltsamen alten Dame, die sich als Thrillerautorin bezeichnet: Er müsse unbedingt an Bord der „Sultan“ kommen, es gebe Beweise dafür, was seiner Familie zugestoßen ist. Nie wieder wollte Martin den Fuß auf ein Schiff setzen – und doch folgt er dem Hinweis und erfährt, dass ein vor Wochen auf der „Sultan“ verschwundenes Mädchen wieder aufgetaucht ist. Mit dem Teddy seines Sohnes im Arm …
7. Illegal – Eoin Colfer & Andrew Donkin
--> Dieser Comic fällt für mich in die Kategorie "Must Read". Ein aktuelles, hoch relevantes Thema, verpackt in beeindruckenden Bildern. Eine Geschichte, die beispielhaft für das Schicksal so vieler Flüchtender steht. Es ist eine Geschichte, die berührt, die die Augen öffnet und den anonymen Zahlen der Ertrinkenden im Mittelmeer ein Gesicht gibt.Mehr zum Buch in meiner Rezension zu "Illegal".
Klappentext:
Ebo ist ganz allein.
Seine Schwester ist schon seit Monaten fort. Nun ist auch sein Bruder verschwunden und hat sich auf die gefährliche Reise nach Europa gemacht.
Ebos langer Weg führt ihn durch die Sahara in die bedrohlichen Straßen von Tripolis und schließlich hinaus aufs endlose Meer. Doch mit jedem Schritt wächst Ebos Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Eine eindrückliche und aktuelle Geschichte, einfühlsam erzählt vom Team der Bestseller-Comics von «Artemis Fowl».
8. Der Junge auf dem Berg – John Boyne
--> Konnte mich genau so sehr beeindrucken wie "Der Junge im gestreiften Pyjama". Die schreckliche Geschichte der NS- Zeit aus Sicht eines (zunächst) naiven Kindes. Es war sehr bedrückend zu lesen, wie der zunächst so liebe und unschuldige Pierrot nach und nach durch Hitler und seine Ideen beeinflusst und durch Macht korrumpiert wird. Absolute Leseempfehlung!Klappentext:
Als Pierrot seine Eltern verliert, nimmt ihn seine Tante zu sich in den deutschen Haushalt, in dem sie Dienst tut. Aber dies ist keine gewöhnliche Zeit: Der zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Und es ist kein gewöhnliches Haus: Es ist der Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz.
Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des charismatischen Führers. Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat.
9. Mit der Faust in die Welt schlagen – Lukas Rietzschel
--> Ich hatte mir von diesem Buch irgendwie mehr versprochen. Mir fehlte die Spannung, und das Analytische, was ich mir von dem Roman erhofft hatte. Ingesamt konnte der Roman für mich nicht das halten, was der Klappentext versprochen hat. Aber der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, die Charaktere werden intensiv dargestellt und um einen Einblick in das Leben in einem Ex-DDR Dorf zu bekommen, ist es ideal. Eine genauere Analyse gibt es in der Rezension zu "Mit der Faust in die Welt schlagen". Klappentext:
Zwei Brüder, ein Dorf in Ostsachsen und eine Wut, die immer größer wird
Philipp und Tobias wachsen in der Provinz Sachsens auf. Im Sommer flirrt hier die Luft über den Betonplatten, im Winter bricht der Frost die Straßen auf. Der Hausbau der Eltern scheint der Aufbruch in ein neues Leben zu sein. Doch hinter den Bäumen liegen vergessen die industriellen Hinterlassenschaften der DDR, schimmert die Oberfläche der Tagebauseen, hinter der Gleichförmigkeit des Alltags schwelt die Angst vor dem Verlust der Heimat. Die Perspektivlosigkeit wird für Philipp und Tobias immer bedrohlicher. Als es zu Aufmärschen in Dresden kommt und auch ihr Heimatort Flüchtlinge aufnehmen soll, eskaliert die Situation. Während sich der eine Bruder in sich selbst zurückzieht, sucht der andere ein Ventil für seine Wut. Und findet es.
Lukas Rietzschels Roman ist eine Chronik des Zusammenbruchs. Eine hochaktuelle literarische Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.
10. Altes Land – Dörte Hansen
--> Die Geschichte und vor allem die großartige Sprache der Autorin konnten mich absolut begeistern. Mit einem kritischen Blick beschreibt die Autorin manchmal fast bissig, aber immer auch mit einer gewissen Wärme und Zärtlichkeit neurotische Städter, hektische Helikoptereltern, blauäugige Möchtegernbauern und drei Generationen starker Frauen. Dörte Hansen hat ein unglaublich gutes Auge für Beobachtungen und kann diese dann auch noch wunderbar in Worte fassen. Man spürt in jeder Zeile ihre Liebe für diese Geschichte, für die Gegend und die Bewohner, was sie aber nicht davon abhält, auch sehr streng mit ihnen ins Gericht zu gehen. Die Charaktere sind alle toll beschrieben, haben Ecken und Kanten. Und auch die Beziehungen gestalten sich sehr interessant. Eine absolute Leseempfehlung. Mehr Infos zum Buch in der Rezension zu "Altes Land". Klappentext:
Zwei Frauen, ein altes Haus und eine Art von Familie
Das „Polackenkind“ ist die fünfjährige Vera auf dem Hof im Alten Land, wohin sie 1945 aus Ostpreußen mit ihrer Mutter geflohen ist. Ihr Leben lang fühlt sie sich fremd in dem großen, kalten Bauernhaus und kann trotzdem nicht davon lassen. Bis sechzig Jahre später plötzlich ihre Nichte Anne vor der Tür steht. Sie ist mit ihrem kleinen Sohn aus Hamburg-Ottensen geflüchtet, wo ehrgeizige Vollwert-Eltern ihre Kinder wie Preispokale durch die Straßen tragen – und wo Annes Mann eine Andere liebt. Vera und Anne sind einander fremd und haben doch viel mehr gemeinsam, als sie ahnen.
Mit scharfem Blick und trockenem Witz erzählt Dörte Hansen von zwei Einzelgängerinnen, die überraschend finden, was sie nie gesucht haben: eine Familie.
Neu im Regal
Illegal – Eoin ColferAm Seil – Erich Hackl
Uns gehört die Nacht – Jardine Libaire
In der Nacht hör' ich die Sterne – Paola Peretti
Guten Morgen, Genosse Elefant – Christopher Wilson
Hinter den drei Kiefern – Louise Penny
Loyalitäten – Delphine De Vigan
Der Tätowierer von Auschwitz – Heather Morris
Auf dem Blog
NeuerscheinungenWie jeden Monat habe ich euch wieder meine Favoriten der Neuerscheinungen zusammengetragen. Für Buchtipps im literarischen Herbst lest meinen Beitrag zu den Novitäten im September.
Rezensionen
Ich habe diesen Monat auch wieder fleißig rezensiert und verrate euch meine Meinung zu folgenden Büchern:
Mit einem Klick auf das Cover gelangt ihr zur Rezension.
Was mich bewegt
Ich würde gern kurz aus unserer kuschligen Buchblase auftauchen und hier ein paar Worte zur aktuellen Situation in unserem Land loswerden:Das was in Chemnitz passier (ist) macht mich traurig, wütend und ängstlich. Und sprachlos. So viele Leute mit rechtem Gedankengut, so viele Nazis, so viele Leute, die da mit marschieren. So viel Hass. Ich verstehe das nicht. Ich fühle mich ohnmächtig. Ich weiß nicht, was ich konkret dagegen tun kann. Ich weiß nur eins: Ich finde Nazis scheiße und ich möchte nicht in einer Gesellschaft leben, in der für solche Gesinnungen, für Rassismus und schreckliche Hetzjagden Platz ist. Ich wünsche mir eine tolerante, offene Gesellschaft. Und da ist einfach kein Platz für so ein Nazi-Dreck! Und es macht mich wütend und ich bin fassungslos, dass AfD Politiker und Bundestagsabgeordnete (!) diese Hetzjagd gutheißen und sogar noch befeuern. Spätestens jetzt sollte wohl auch dem Letzten klar sein, dass das keine "Protestpartei" ist und wer eine solche Partei wählt, macht sich in meinen Augen mit schuldig!
Das ist nur ein kleiner Teil der Gedanken, die mir zur Zeit deswegen durch den Kopf gehen und ich kann das vielleicht nicht so gut formulieren oder ausdrücken. Aber ich möchte Stellung beziehen und für meine Werte, für Toleranz und Offenheit und Demokratie einstehen. Und ich wünsche mir, dass ihr das auch macht. Egal ob im Netz, auf Demonstrationen, in alltäglichen Situationen. Bitte informiert euch und positioniert euch. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber es ist wirklich wichtig!
So, soviel dazu. Und jetzt geht es ganz kuschelig weiter mit ein paar schönen Büchern und spannenden Rezensionen.
Ins Netz gegangen
Diesen Monat hatte ich endlich mal wieder Zeit auf anderen Blogs zu stöbern und habe einige tolle Rezensionen zu Büchern gelesen, auf die ich selbst auch sehr gespannt bin.Hier also ein paar Rezensionsempfehlungen:
Die Hochhausspringerin von Herzpotenzial
Du wolltest es doch von Stehlblüten
Der Tätowierer von Auschwitz von Crow and Kraken
Das weiße Schloss von mscaufield
Plauderecke
Was habt ihr diesen Monat denn so gelesen? Was war euer Highlight, was könnt ihr mir empfehlen?Und habt ihr schon eins der Bücher gelesen, die ich hier vorgestellt habe?
Posts
12 Kommentare
Hallo liebe Julia
AntwortenLöschenDas klingt also wirklich nach einem tollen und bunten Lesemonat. Ich habe vor einigen Tagen "Guten Morgen, Genosse Elefant" gelesen und war total begeistert. Das Buch darfst du also schon ganz bald in Angriff nehmen.
Und: ich finde es total legitim und auch passend, die buchig-kuschlige Blase zu verlassen. Niemand verlangt von dir, dass du einen Buchblog führst und dann stur bei den buchigen Themen bleibst. Bücher lassen ja genau auch Platz für so viele aktuelle Themen und Meinungen. Das darf man wirklich nutzen.
Alles Liebe dir
Livia
Liebe Livia,
LöschenOh, danke für den Tipp. Das motiviert mich ja sehr, das Buch gar nicht erst lange auf dem SuB liegen zu lassen :)
Und danke auch für deine lieben Worte. Es tut gut zu hören, dass andere einem zustimmen und auch mal bereit sind, die „sichere Bücherblase“ zu verlassen und sich mit aktuellen Themen auseinandersetzen.
Viele Grüße, Julia
Ein fleißiger Lesemonat! 😊 "Das weibliche Prinzip" habe ich angefangen zu lesen,dann aber abgebrochen. Die Protagonistin war mir viel zu viel "ooh, ich muss dieser tollen Feministin unbedingt gefallen" und "hoffentlich mag sie mich!", Dass irgendwie alles weitere der Handlung ein wenig untergegangen ist. Natürlich ist es ein äußerst wichtiges Thema, aber bei so einer Hauptperson wollte ich wirklich nicht weiterlesen...
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Tina
Liebe Tina,
LöschenJa, ich hatte auch so meine Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich weiß nicht, ob du meine Rezension gelesen hast, aber da habe ich auch einige Kritikpunkte genannt. Greer ist mir zwischendurch auch wahnsinnig auf die Nerven gegangen. Genau aus den Gründen, die du auch nennst. Aber insgesamt fand ich das Buch dann trotzdem auch gut und gerade wegen des Themas auch wichtig.
Liebe Grüße, Julia
Ein lesereicher August für Dich.
AntwortenLöschenIch finde, dass Melanie Raabe nie so reißerisch spannend schreibt, aber ihre Art, mit der Sprache zu spielen und Atmosphäre zu erzeugen, macht das für mich absolut wieder wett. Da ich viele Action-Thriller lese, in denen es Schlag auf Schlag geht, gefallen mir diese etwas leiseren Bücher als Gegensatz auch sehr gut. Deshalb kam „Die Falle“ bei mir etwas besser weg als bei Dir.
Von „Er ist wieder da“ habe ich die gekürzte Hör-Version gehört. Du hast ganz recht, dass eine satirische Auseinandersetzung mit Krieg, Massenmord und Diktatur ein sehr schmaler Grat ist. Trotzdem ist es mir mehr als einmal passiert, dass ich laut lachen musste (war in der U-Bahn manchmal sehr irritierend für die Mitfahrer). Ich habe es nicht so empfunden, dass das Buch die Schrecken des Naziregimes kleiner gemacht hätte, sondern einem auf humorvolle Weise doch den Spiegel vorhält und damit zumindest bei mir auch ein Nachdenken ausgelöst hat. Trotz des Lachens. Dass diese Art der Umsetzung nicht bei jedermann gut ankommt, kann ich gut verstehen.
Die anderen Bücher, die Du gelesen hast, kenne ich nicht. „Altes Land“ habe ich mir aber mal gemerkt, das klingt gut.
Deine Worte zu „was mich bewegt“ unterschreibe ich so. Wenn man sich freundlich, aufgeschlossen und sachlich verhält, dann ist das so unauffällig und man erreicht damit niemanden, der sich von den rechtsradikalen Parolen einfangen lässt oder mit der AfD sympatisiert. Ich habe den Eindruck, dass es keinen Sinn hat, mit Fanatikern zu diskutieren. Aber es gibt nocch sehr viele Leute dazwischen. Zum Beispiel jene, die sich nicht darüber im Klaren sind, was sie anrichten, indem sie aus Protest die AfD wählen. Oder die gedankenlos „man wird doch noch sagen dürfen“ Parolen nachplappern und Falschmeldungen verbreiten.
Eine gute Lösung für das Dilemma habe ich auch nicht. Ganz bestimmt ist es eine gute Sache, dass Du hier Stellung beziehst und die Leute aufforderst, sich zu informieren. Je mehr Leute klare Zeichen gegen Rechts setzen, desto besser. Damit nicht jeder uns als „schweigende Masse“ für sich vereinnahmen kann.
LG Gabi
Liebe Gabi,
LöschenVielen, vielen Dank für deinen langen Kommentar und deine lieben Worte.
Ich glaube auch, dass man die schon überzeugten Rechten mit Worten nicht erreich kann. Aber wie du schon sagst, hoffe ich, dass ich vielleicht „die dazwischen“ ansprechen kann. Und die, die sich bisher nicht informiert haben, motivieren sich nun zu informieren und auch Stellung zu beziehen. Es ist wirklich ungeheuerlich, was da gerade passiert und was für Gruppen Zulauf bekommen, welche Meinungen nach und nach salonfähig werden. Ich will das nicht!
Und zur kuschligen Buchblase: Altes Land musst du unbedingt lesen. Es ist sooo schön! Dazu kommt bald auch eine Rezension. Und zu „Er ist wieder da“ auch. Da versuche ich noch ein bisschen ausführlicher und hoffentlich verständlich zu beschreiben, was genau mir an dem Buch so Unwohlsein bereitet hat.
Mit Raabe war das bei mir so eine Sache. Ich lese ja viel Literatur und Belletristik. Und dann hab ich zwischendurch immer Lust auf einen Thriller, aber das muss dann auch richtig spannend und mit Action sein. So als Kontrastprogramm quasi. Und da war der Raabe einfach nicht so das Richtigr für. Bzw. nicht das, was ich erwartet habe.
Aber für „der Schatten“ werde ich ihr noch mal eine zweite Chance geben. Jetzt weiß ich ja auch schon besser, was für ein Stil mich erwartet.
Ganz liebe Grüße und vielen Dank für deinen Besuch :*
Huhu Julia,
AntwortenLöschenmir ging es wie dir - 'Er ist wieder da' war nicht witzig. Wie du sagst, fand ich auch die Idee dahinter spannend, die Umsetzung aber nicht gelungen.
'Passagier 23' hingegen fand ich sehr klasse - mein bisher erstes Buch von Fitzek - allerdings empfinden Fitzek-Fans 'Passagier 23' als ein nicht gelungenes Buch, was mich bisher abgeschreckt hat, zu noch mehr Fitzek-Literatur zu greifen.
'Die Falle' schlummert noch auf meinem SuB - ich hab schon soviel widersprüchliches darüber gehört, ich bin sehr gespannt auf das Buch.
Liebe Grüße,
Linda
PS: Deine Worte in 'was mich bewegt' unterschreibe ich so.
Liebe Linda,
LöschenOh, da bin ich ja beruhigt, dass es dir mit „Er ist wieder da“ auch so ging. Also tut mir natürlich leid, dass es dir nicht so gefallen hat, aber ich dachte schon, ich bin allein mit meiner Meinung. Hab bishe so viel Positives darüber gelesen.
Bin gespannt, wie dir „Die Falle“ gefallen wird.
Lieben Gruß, Julia
Hallo Julia,
AntwortenLöschenkunterbunte Genre-Mischung im August und auch noch so viel weggelesen. Wahnsinn!
* "Er ist wieder da" fand ich wiederum echt witzig und toll. Das war aber auch vor Jahren. Ich weiß nicht, ob es mir wieder so gefallen würde, mit den Geschehnissen von heute.
* "Nachtwild" habe ich noch ungelesen auf meinem SuB. Kerstin von "Seehases Lesewelt" hat es mir geschickt, da ich den Klappentext echt gut fand. Na mal schauen wie es mir dann gefallen wird.
* "Der Junge auf dem Berg" und auch "Der Junge im gestreiften Pyjama" sind beide auf meiner WL und sind Bücher, welche ich unbedingt mal lesen möchte.
* Nenn mich verrückt, aber ich habe mir von "Altes Land" die Christmas-Edition vorbestellt *g* Auch ein Buch, welches ich schon immer lesen wollte.
Fitzek ist ein Thriller-Autor wie jeder andere auch. Er hat mal gute und mal schlechte Bücher. Ich persönlich war von "Splitter" absolut begeistert.Ich habe hier noch einige Bücher von ihm auf dem SuB, aber derzeit bockt es mich irgendwie nicht die zu lesen.
So, und nun guck ich mir noch Deine herausgepickten September-Neuerscheinungen an *g*
Liebe Grüße aus Wien,
Conny
Liebe Conny,
LöschenJa, war wirklich ziemlich gemixt letzten Monat. Und ich hatte ein bisschen Urlaub, deswegen hab ich schön viel Zeit zum Lesen gehabt. Das war toll! <3
Whaaaa, es gibt eine Weihnachtsversion von „Altes Land“? Die will ich auch haben! Ist das dann auch eine andere Geschichte, oder nur ein anderes Design? Ich bin ganz aufgeregt!
Die beiden Boyne Bücher kann ich dir wirklich nur ans Herz legen. Wichtige Themen, mal aus einer anderen Perspektive und dabei wirklich gut zu lesen.
Und bei Nachtwild hoffe ich, dass es dir besser gefällt, als mir.
Viel Spaß beim Stöbern in den Neuerscheinungen. Könntest du etwas Neues entdecken, was dich interessiert?
Liebe Grüße, Julia
Ich finde es ja toll, dass du die Buchblase verlässt und auch nochmal ein paar Worte zu diesem wichtigen Thema verlierst. Die Aussagen mancher Politiker haben mich auch unglaublich schockiert und das kann ich einfach nicht mehr nachvollziehen. Das schön zu reden oder zu verharmlosen ist einfach nur falsch.
AntwortenLöschenUnd nun zu deinen gelesenen Büchern:
Passagier 23 ist nicht Fitzeks bester Thriller, hat mir aber gut gefallen, da ich gut unterhalten wurde. In meinen Augen sind seine zwei besten Bücher "Der Augenjäger" und "Der augensammler", da zeigt er was er wirklich kann. Die beiden Bücher gehören zusammen und ich kann dir nur raten sie mal zu lesen, wenn du wissen willst, was immer alle so toll an ihm als Autor finden ;). Ansonsten stimme ich aber zu, dass seine neuesten Werke nicht mehr an die frühere Qualität anschließen können, was vielleicht auch daran liegt, dass er ja ständig ein neues Buch veröffentlicht. Das geht ja wie am Fließband und das ist nicht immer unbedingt gut.
"Er ist wieder da" habe ich auch abgebrochen, da bin ich ebenfalls nicht mit klar gekommen bzw. war es nicht mein Humor. Ähnlich ging es mir da auch beim Film.
Auf der letzte Verrat hast du mich hingegen neugierig gemacht, das kannte ich noch gar nicht. Aber solche Geschichten finde ich super.
Lg Nicole
litnetzwerk
Liebe Nicole,
LöschenVielen Dank für deinen Kommentar und deine lieben Worte. Es ist mir nicht so leicht gefallen, die richtigen Worte für meine Gefühle zu finden oder wie ich mich dazu überhaupt äußern soll. Da tut es wirklich gut, solche Bestätigung zu bekommen.
Ja, dass mit den alten vs neuen Fitzek Büchern habe ich jetzt schon öfter gehört. Dann werde ich mir vielleicht wirklich mal einen alten Fitzek besorgen.
Und ich bin ja froh, dass ich nicht die einzige bin, der es mit "Er ist wieder da" so ging. Satire zu so einem Thema ist eben echt eine Balanceakt.
Ach toll, dass ich dich auch auf ein Buch neugierig machen konnte. :D Bin gespannt, was du dazu sagen wirst. Hoffentlich gefällt es dir. Melde dich gern noch mal, wenn du es gelesen hast. Bin neugierig auf deine Meinung dazu.
Liebe Grüße, Julia
Ich liebe den Austausch mit meinen Leser*innen und freue mich über jeden Kommentar.
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://leselustbuecher.blogspot.com/p/datenschutzerklarung.html) und in der Datenschutzerklärung von Google (https://policies.google.com/?hl=de&gl=de).